Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

17KWK D em ökologischen Wandel hat sich die 1997 gegründete und seit 1998 börsennotierte Solon SE als Hersteller von Solarmodulen und Anbieter von sola- ren Kraftwerken verschrieben. Diese Grundhaltung bestimmt nicht nur das Produktangebot, sondern prägte auch die Errichtung der Firmenzentrale im Wissenschafts- und Technologiepark in Berlin-Adlershof, in die die Verwal- tung Ende 2008 und die Produktion im März 2009 eingezogen sind. Dasrund47Mio.Euroteure,vondem Berliner Büro SFA Schulte-Frohlinde Architekten in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter EGS-plan entworfene Gebäude besticht durch seine baukul- turelle Qualität sowie seine energieef- fiziente Bauweise. Dabei wurden ener- giesparende Maßnahmen, zu denen die bauphysikalisch exzellente Gebäu- dehülle, die Dreifachisolierverglasung, der Sonnenschutz mit Tageslichtlenk- funktion sowie die thermische Beton- kernaktivierung gehören, konsequent umgesetzt und auch bei den flexiblen Nutzungskonzepten berücksichtigt. Damit konnte der Energiebedarf auf rund ein Viertel des Verbrauchs in ei- nem konventionellen Bürogebäude reduziert werden. Doch auch der verbleibende Wär- me-, Kälte- und Strombedarf wird in dem Verwaltungs- und Produktions- gebäude möglichst effizient und re- generativ gedeckt. Dafür sorgen eine 210-kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Kälteanlage und ein Bio- erdgas-Blockheizkraftwerk. ErrichtetwurdedasBHKWinKoope- ration mit dem lokalen Energieversor- ger, der BTB Blockheizkraftwerks-Trä- ger- und Betreibergesellschaft mbH, die die Anlage auch betreibt. Geliefert wurde es von der Berliner SES Ener- giesysteme GmbH, der Planer war die Gneise 66 Planungs- und Beratungs- gesellschaft mbH aus Berlin. Effiziente und regenerative Energieversorgung Die Vorgabe, das BHKW mit regene- rativen Brennstoffen zu betreiben, wird durch den „virtuellen“ Einsatz von Biogas erfüllt. Dabei wird für den Betrieb des BHKW „gewöhnliches“ Erdgas eingesetzt, für das an belie- bigen Stellen des Erdgasnetzes auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas eingespeist wird, und zwar so, dass die Jahresbilanz stimmt. Dann kann der in dem BHKW erzeugte Strom nach den im EEG für Biogas festge- legten Sätzen vergütet werden. Für diesen Ausgleich sorgt der Bioerd- gaslieferant, die Münchner bmp gre- engas GmbH. Abgewickelt wird über einen eigenen Bioerdgasbilanzkreis; zur Abrechnung hat der Gasnetz- betreiber, die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG, am BHKW einen separaten Gaszähler installiert. Die Wahl von Bioerdgas als Brenn- stoff macht es möglich, ein Standard- BHKW einzusetzen, das bei Erdgas- betrieb hohe Effizienz und eine lange Lebensdauer des Motors garantiert. Zur Einhaltung der Emissionsgrenz- werte reicht außerdem ein Dreiwe- gekatalysator. Bei Einsatz von Biodie- sel oder Rapsöl wäre der technische Aufwand für das BHKW bedeutend höher. Für das Solon-BHKW setzte die SES − wie für ihre Standardmodu- le HPC 400 N − einen 12-Zylinder- Gasmotor der MAN inV-Bauweise und einen Generator von Leroy Somer ein. Der Aufbau und die Unterbringung des BHKW sind aber − bis in die Be- musterung der Materialien, Oberflä- chen, Werkstoffe und Farben − durch die nicht alltäglichen Bauherrenvorga- ben derTransparenz und Offenheit be- stimmt. Solon ließ die Anlage nämlich nicht im Technikraum verschwinden, sondern installierte sie unweit der Fir- menzentrale sichtbar im öffentlichen Straßenraum. Dafür hat das Büro Freitag Hart- mann Sinz Architekten ein eigenes Gebäude entworfen, dessen große Glasfronten an der Ost- und Südsei- te den Blick auf Motor und Genera- tor freigeben. Deshalb musste auf Schutzhauben verzichtet werden; für die Schalldämmung sorgt allein die Betonhülle. Entsprechend den ge- stalterischen Vorgaben bestand keine Möglichkeit, Lüftungs- und Abgaslei- tungen oder Schalldämpfer auf dem Dach zu installieren. Deshalb mussten Medienleitungen in einem Kriechkel- ler und der Schalldämpfer der Zuluft in einem unterirdischen Gebäude- schacht untergebracht werden. Aus Platzgründen kann außerdem die Gemischkühlung nicht über einen Tischkühler erfolgen; das Kühlwasser wird daher zu einer 50 m entfernten Energiezentrale der BTB geführt, wo die über Plattentauscher abgegebene Wärme genutzt wird. BHKW-Wärme zum Heizen und Kühlen Das Ende 2009 in Betrieb genomme- ne BHKW mit 386 kW elektrischer und 510 kW thermischer Leistung erreicht einen Stromwirkungsgrad von 38,6 Prozent und einen Gesamt- nutzungsgrad von 89,7 Prozent. Die erzeugte Wärme wird in das Fern- wärmenetz eingespeist, das die BTB am Wissenschafts- und Technolo- giestandort Adlershof betreibt. Die- sem Netz entnimmt Solon für ihre Firmenzentrale die Wärme, die im Winter zum Heizen und im Sommer in einer einstufigen Absorptions- kälteanlage zur Erzeugung von Kli- makälte verwendet wird. Zusätzlich zu der Absorptionskälteanlage von York International, die mit Lithium- bromidlösung arbeitet, ist eine elek- trische Kompressionskältemaschine installiert, die bei Bedarfsspitzen zur Verfügung steht. Die so realisierte Kraft-Wärme- Kälte-Kopplung ermöglicht einen BHKW-Einsatz mit einer hohen Aus- lastung von jährlich rund 8 000 Voll- lastbetriebsstunden. Die dabei er- zeugte Wärme deckt etwa 70 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs der Solon-Zentrale. Gleichzeitig liefert das BHKW rechnerisch gut 90 Prozent des von Solon verbrauchten Stromes. Al- lerdings wird der BHKW-Strom direkt in das Stromnetz eingespeist und vom Netzbetreiber, der BTB Netz GmbH, nach den im EEG festgelegten Sätzen vergütet. E&M 15. Juni 2010 KWK KOMPAKT Energieeffizenz inklusive: Firmenzentrale der Solon SE in Berlin-Adlershof Bild:SES Bild:Solon Winkelanzeige BHKW 65 x 65 Anzeige Kawasaki Gas Turbinen 105 mm x 10 mm Anzeige Eigenanzeige Special 270 mm x 49,5 mm Die Anlage auf einen Bli� Standort: Wissens�a�s- und Te�nologiepark Berlin-Adlershof Investor: Solon SE, Berlin Betreiber: BTB Blo�heizkra�werks-Träger- und Betreibergesells�a� mbH, Berlin Planer: Gneise 66 Planungs- und Beratungsgesells�a� mbH, Berlin Besonderheit: in „gläsernes“ Bioerdgas-BHKW, das mit Kra�-Wärme-Kälte- Kopplung in ein energieoptimiertes Versorgungskonzept der Berliner Firmen- zentrale der Solon eingebunden ist Anlage: BHKW-Modul HPC 400 N der SES Energiesysteme GmbH mit einem 12-Zylinder-Gasmotor der MAN in V-Bauweise und einem Generator von Leroy Somer; 386 kW elektris�e und 510 kW �ermis�e Leistung; Stromwir- kungsgrad 38,6 %, Gesamtnu�ungsgrad 89,7 % Umwelts�u�: CO2-neutrale Energieerzeugung dur� die dem Erdgasverbrau� entspre�ende Einspeisung von Biogas ins Erdgasne� Auskun�: Ralf S�äfer, Tel. 0 30 / 31 90 07 14, ralf.s�aefer@ses-energiesysteme.com Joa�im S�neider, Tel. 0 30 / 34 99 07 44, joa�im.s�neider@btb-berlin.de Für die Wärme- und Kälteversorgung seiner spektakulären Berliner Firmenzentrale hat das Solarunternehmen Solon ein Bioerdgas-BHKW installiert − in einem Glaskasten. VON JAN MÜHLSTEIN Auf dem Präsentierteller Im Glaskasten: BHKW-Modul der SES mit MAN- Gasmotor BHKW DES MONATS Erscheinungstermin: 15. Juli 2010 Anzeigenschluss: 24. Juni 2010 Kontakt EnergyRelations GmbH Theresia Schmid Telefon +49(0)8192/997 3330 Mail: info@energyrelations.de Sichern Sie sich Ihre Präsenz im Sonderteil „IT & Netze“ZEITUNG FÜR DEN ENERGIEMARKT Im Sonderteil IT & Netze informieren wir über Aktuelles aus der IT-Landschaft für Energieunternehmen, zeigen Modelle für Smart Grids, stellen beispielhafte Projekte und innovative Software-Lösungen bei EVU und Stadtwerken dar und geben Einblicke in Trends und Entwicklungen. Modelle für Smart Grids KW K kom m t.Abernichtvon selbst.W erden Sie M itglied. www.bkwk.de Tel. 030/270 192 810 BHKW DES MONATS D ie M-Color Karosserie La- ckiererei GmbH im Berliner Stadtteil Pankow bezeich- net sich selbst als einen der größten und modernsten typenoffenen Karosserie- und Lackierfachbetriebe in Deutschland. Im Februar hat das Unter- nehmen offiziell sein neues Firmen- gebäude eingeweiht, das mit 2 500 m2 Platz für Büros und Werkstatträume sowie für fünf Lackierkabinen mit so ge- nannten Multifunktionsarbeitsplätzen bietet. In neueste Technik wurde inves- tiert, um eine schnelle Arbeitsweise zu gewährleisten und so die Wartezeiten der Kunden zu verkürzen, aber auch, um möglichst effizient und kostengüns- tig die Wärme- und Stromversorgung des Fachbetriebes sicherzustellen. Die Wärmegrundlast liefern ein BHKW-Modul sowie eine Wärmepum- pe, während mehrere Gasbrenner die Spitzenlasten decken. Als Speicher dienen zwei Warmwasserpuffer sowie das Gebäudefundament mit Hilfe der Betonkerntemperierung. „Die Heraus- forderung bestand darin, eine clevere Energielösung für die verschiedenen Energieansprüche, insbesondere für die Trocknungsprozesse in den Lackier- kabinen abzubilden“, erklärt Dietmar Prochnow, Geschäftsführer der Getec Service Berlin GmbH. Die Tochter- gesellschaft der Getec-Gruppe ist auf Planung, Bau und Betrieb von Wärme- erzeugungsanlagen in Contractingpro- jekten spezialisiert. Für M-Color hat das Unternehmen die Energiezentrale errichtet, die vom Berliner Ingenieur- büro Steffen Görst konzipiert wurde. Speicher für Tagesbedarf Kernstück des Anlagenkonzeptes ist eine erdgasbetriebene KWK-Anla- ge vom Typ XRGi 20 mit 20 kWel und 39 kWth Leistung. Das Aggregat wurde von der Berliner Aqua Energy Plus GmbH geliefert, die den regionalen Vertrieb des dänischen BHKW-Her- stellers EC Power übernimmt. Die Wärme des BHKW wird in zwei Warm- wasserspeichern mit einem Volumen von jeweils 2 500 l gepuffert. Prochnow geht davon aus, dass das Aggregat jährlich etwa 6000 Stunden laufen wird: „Wenn der Speicher nachts be- laden wird, deckt er im Sommer den ganzen Tag den Wärmebedarf für die Trocknung in den Lackierkabinen sowie für die Büros.“ Im Winter wird die gespeicherte Wärmemenge mit einer Temperatur von 85 °C seinen An- gaben zufolge in der Regel bis Mittag verbraucht, dann hebt das BHKW die Temperatur in dem auf 75°C abge- kühlten Rücklauf wieder an. Lastspit- zen können mit Hilfe von Gasbrennern des italienischen Herstellers Riello, die in jeder der fünf Lackierkabinen in- stalliert sind, abgefangen werden. „In diesem heißen Sommer haben wir die Brenner überhaupt nicht benötigt“, erzählt Prochnow. Im Sommer wird der Wärmebedarf in dem Fachbetrieb zum Großteil über eine Wärmepumpe mit 20kW Leistung der König Wärmepumpen GmbH sichergestellt. Das Aggregat nutzt die im Betonfundament − dort wurden beim Neubau Leitungen mit einer Wärmeträgerflüssigkeit ver- legt – gespeicherte Wärme und hebt beziehungsweise senkt diese auf das benötigte Temperaturniveau. Zur Be- tonkerntemperierung wird die heiße Abluft aus den Trocknungsprozessen der Lackierkabinen genutzt. „Ab einer Außentemperatur über 24 °C wird die Wärmepumpe auch zur Kühlung der Büroräume eingesetzt “, erklärt Prochnow. Positiv auf die Wirtschaft- lichkeit des Anlagenkonzeptes wirkt sich aus, dass rund 80 Prozent des er- zeugten BHKW-Stroms von jährlich mindestens 120000 kWh am Stand- ort verbraucht werden können – ver- gleichsweise teurer Fremdbezug wird dadurch vermieden. Das Monitoring der Anlage erfolgt über die Gebäudeleittechnik der Getec Service Berlin, um die Prozesse opti- mal zu überwachen beziehungsweise zu korrigieren. Die Gesamtinvestitio- nen für die Energiezentrale beliefen sich auf 150 000 Euro. Prochnow rech- net für das BHKW mit einer Amortisa- tionszeit von rund sieben Jahren.  Kombination mit Wärmepumpe Die M-Color Karosserie Lackiererei GmbH in Berlin deckt ihrenWärme- und Strombedarf mit einem Blockheizkraftwerk und einerWärmepumpe. VON MICHAEL PECKA 15. Oktober 2015 Die Anlage auf einen Bli : Standort: M-Color Karosserie La iererei GmbH, Berlin Ausführung/Betreiber: Getec Service Berlin GmbH Planung: Ingenieurbüro Steffen Görst, Berlin Besonderheit: Kombination eines BHKW mit Wärmepumpe und Brenneranlage sowie Wärmerü gewinnung mit Betonkernspei ertemperierung Anlage: Erdgas-BHKW vom Typ XRGi 20 mit 20 kWel und 39 kW von EC Power, Wärme- pumpe mit 20 kW Leistung der König Wärmepumpen GmbH, zwei 2 500-l-Pufferspei- er, fünf Gasbrenner von Riello Wirtschaftlichkeit: Die Gesamtinvestitionen beliefen si auf 150000 Euro; für das BHKW wird mit einer Amortisationszeit von rund sieben Jahren gere net Auskunft: Dietmar Pro now, Tel. 0 30 / 39 60 16 12, dietmar.pro now@getec.de Änderungen am KWK-Gese󿿸 Der am 23. September im Kabinett beschlossene Regierungsentwurf zum KWK-Gesetz unterscheidet sich in einigenPunkten vom Referentenentwurf. VON MICHAEL PECKA UND MARKUS GAILFUSS D ie Bundesregierung hat am 23. September den „Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes“ veröffentlicht. Diese Version enthält einige Veränderungen gegenüber dem Referentenentwurf vom 28. August. Neu sind unter anderem die Regelungen für Modernisierungen. Bei diesen wird nun ein Nachweis einer Effizienzsteigerung gefordert. Gemäß dem Gesetzesent- wurf der Bundesregierung ist die Mo- dernisierung von Mini-KWK-Anlagen bis 50 kW wieder förderfähig.Weiterhin wird eine Art„Karenzzeit“ gefordert, die zwischen der letzten Inbetriebnahme und der Modernisierung eingehalten werden muss. Verändert haben sich auch die Über- gangsbestimmungen bei der Direktver- marktung. Das neue KWK-Gesetz sieht eine Pflicht zur Direktvermarktung des KWK-Stroms durch den Anlagen- betreiber vor, sofern die Leistung der KWK-Anlage über 100kW liegt. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung enthält nun eine nach Leistung gestaf- felte Übergangsregelung. Demnach trifft die neue Direktvermarktungs- pflicht nur Betreiber von KWK-An- lagen mit einer Leistung bis 250 kW, wenn diese nach dem 30. Juni 2016 in Betrieb genommen werden. Betreiber von Anlagen mit einer Leistung bis 100 kW können die bestehenden Ver- marktungsregelungen des KWK-Geset- zes 2012 auch weiterhin nutzen, wenn die KWK-Anlage bis zum 31. Dezember 2016 in Betrieb genommen wird. Anspruch auf Zahlung eines Zu- schlags für KWK-Strom, der nicht in das Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist, sondern beispielsweise selbst genutzt wird, besteht nun auch für KWK-Anlagen im Leistungssegment von 50 bis 100 kW. Hierfür wurde eine neue Leistungsklasse eingeführt: Für den Leistungsanteil bis 50kW erhält der Anlagenbetreiber wie bereits im Refe- rentenentwurf vorgesehen 8Ct/kWh für die eingespeiste KWK-Strommenge und 4Ct/kWh für den übrigen KWK- Strom. Der darüber hinausgehende Leistungsanteil bis 100 kW erhält eine Vergütung in Höhe von 6 Ct/kWh für den Strom, der ins Netz der allgemei- nen Versorgung eingespeist wird, und 3 Ct/kWh für den nicht in das Netz der allgemeinen Versorgung eingespeisten KWK-Strom.  Neue Geothermieanlage in München Die Stadtwerke München (SWM) haben die Bohrarbeiten für ihre neue Geothermieanlage in München gestartet. VON HEIDI ROIDER D er 52 m hohe Bohrturm in Münchens westlichem Stadt- teil Freiham ist weithin sicht- bar. „Die Anlage in Freiham ist nicht nur das dritte tiefengeothermische Projekt, das wir realisieren, sondern gleichzeitig auch der Beginn der Um- setzung unserer Fernwärme-Vision, mit der wir die Energiewende nach dem Strombereich nun auch in der Wärme einleiten“, sagte Stephan Schwarz, SWM-Geschäftsführer Ver- sorgung und Technik, am 29.Sep- tember, dem offiziellen Start der Bohrung in Freiham. Zuvor konnte der Versorger bereits ein erstes Etappenziel feiern: Seit Anfang Mai speist der kommunale Versorger so viel Ökostrom ins euro- päische Netz ein, wie alle Haushalte, U- und Straßenbahnen in München rechnerisch verbrauchen. Nun soll auf diese Stromwende auch eine Wärmewende folgen. Bis 2040 will die bayerische Landeshauptstadt die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag hier- zu werde die Geothermie liefern, so Schwarz. Zu den Kosten hat er sich nicht geäußert. Bisher wird die Wärme in München überwiegend über KWK-Anlagen gewonnen − rund 4 Mrd. kWh jährlich. Sie soll der Geo- thermie nach und nach weichen. Die Münchner sitzen auf einem Heiß- wasservorkommen − es liegt in einer Tiefe zwischen 2 000 und 3 000 m mit Temperaturen von 80 bis zu 100 °C. In Freiham werden zwei Bohrun- gen von verschiedenen Standorten abgeteuft. Die Stadtwerke erwarten, dass in der Anlage Thermalwasser mit einer Ergiebigkeit von über 80 Li- tern pro Sekunde aus einer Tiefe von über 2300 m mit einer Temperatur von über 80 °C genutzt werden kann. SWM planen weitere Geothermieanlagen Im Münchner Westen wird zudem für das ebenfalls entstehende Neu- baugebiet ein Niedertemperaturnetz installiert, bei dem das Fernwärme- wasser für die Energienutzung in den Gebäuden sehr weit heruntergekühlt wird, erklärte der SWM-Geschäfts- führer. Somit könne dann auch das Thermalwasser weiter ausgekühlt und der gleichen Menge Thermal- wasser mehr Wärmeenergie entzo- gen werden. Die Geothermie werde so besonders effizient genutzt. Um das Thermalwasser nutzen zu kön- nen, wurde bereits im Jahr 2013 das Heizwerk in Freiham mit drei Heiz- kesseln in Betrieb genommen. Die Einspeisung von geothermischer Fernwärme in die Anlage und damit auch in das Münchner Fernwärme- netz ist nach Informationen des kommunalen Versorgers für 2016 geplant. Dann soll die Anlage die Grundlast des Wärmebedarfs des neuen Stadtteils und benachbarter Gebiete mit Geothermie abdecken. Außerdem läuft bereits die Pla- nung für die nächste Geothermie- anlage der SWM. Diese soll in der Münchner Schäftlarnstraße auf dem Gelände des Heizkraftwerkes Süd entstehen. Es sind vier Bohrungen vorgesehen (Doppeldublette). Die Anlage wird im Schnittpunkt dreier Netze liegen − das der Innenstadt sowie die der Stadtteile Sendling und Perlach. Die erwartete Thermal- wassertemperatur liegt dort bei über 95 °C Der Bohrbeginn ist für Anfang 2018 geplant, die Inbetriebnahme vor der Heizperiode 2019/2020. Bis 2025 wollen die SWM bis zu fünf weitere Geothermieanlagen bauen. Die erste ging 2004 in Riem (14 MW) in Betrieb. Die Anlage in Sauerlach (5 MWel und 4 MWth) ist seit 2014 im Regelbetrieb.  Beim Energiekonzept der M-Color Karosserie Lackie- rerei GmbH in Berlin dienen zwei Warmwasserpuf- fer sowie das Gebäudefundament als Speicher  Bilder:M-Color lastung von jährlich rund 8000 Voll- Auskun�: Ralf S�äfer, Tel. 030 / 31900714, Joa�im S�neider, Tel. 030 / 34990744, Telefon +49(0)8192/9973330 Tel. 030/270192810 gebäude eingeweiht, das mit 2500 m2 von jeweils 2500 l gepuffert. Prochnow sich auf 150000 Euro. Prochnow rech- Auskunft: Dietmar Pro now, Tel. 030 / 39601612, dietmar.pro now@getec.de Tiefe zwischen 2000 und 3000 m mit

Seitenübersicht