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Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

15. Oktober 2015 21SPEICHER BVES mitten im politischen Geschehen M it Hochdruck hat der BVES gearbeitet und die kurze Stellungnahmefrist zum Strommarktgesetz genutzt, um ein ausführliches Positionspapier zum neuen Referentenentwurf des BMWi zur Weiterentwicklung des Strommarktes zu verfassen. Mit konkreten Eingaben bringt sich der Verband erneut in die anstehenden Gesetzes-Novellierungen ein. Die Stellungnahme erfolgte in An- lehnung an die Positionierungen des BVES zunächst zum Grünbuch und zum darauf folgenden Weiß- buch zum zukünftigen Strommarkt. Kern der inhaltlichen Anmerkungen ist es, Energiespeichern die ihnen zustehende entscheidende Rolle im zukünftigen Strommarkt zu sichern. Neben der Stellungnahme wird der BVES zusätzlich das Gespräch zu allen relevanten Akteuren su- chen und auf die Umsetzung der Forderungen dringen. Der Fokus liegt dabei auf der Notwendigkeit einer klaren Speicherdefinition sowie der Abschaffung von Letzt- verbraucherabgaben wie den Netz- nutzungsentgelten. Sowohl in der neu gegründeten AG 5 „Recht und Regulierung“, als auch in der AG 1 „Politik und Kommunikation“ stan- den die zukünftige Gesetzgebung und die Ausarbeitung der Stellung- nahme im Mittelpunkt.  Präqualifikation im Brennpunkt D ie vier deutschen Übertragungs- netzbetreiber (ÜNB) haben neue Anforderungen an die Speicherkapazität von Batteriespei- chern zur Bereitstellung von Primär- regelleistung veröffentlicht.Damit liegen nun nach langer Unsicherheit endlich wieder Informationen und Anforderungen vor. Inhaltlich stoßen die Vorgaben jedoch auf Kritik, denn sie bedeuten zusätzliche und noch weiter verschärfte Anforderungen an Batteriespeicher. Der BVES erkennt die hohe Priorität der Netzsicherheit uneingeschränkt an, für die die ÜNB letztlich verantwortlich sind. Als Argument für die Verschärfung der Anforderungen trägt die Netzsicher- heit jedoch nicht, da gerade Batterie- speicher die bisherigen technischen Anforderungen wie keine andere Technologie erfüllen können. Auch seit langem am Netz agierende Re- ferenzprojekte belegen die hohe Zu- verlässigkeit sowie Leistungsfähigkeit von Batteriespeichern. Die Verunsi- cherung über die neuen technischen Anforderungen war auch Gegenstand einer Anhörung im BMWi, um den Austausch zwischen den ÜNB und den Speicherbetreibern und -her- stellern im BVES anzustoßen. Die Diskussion zeigte, dass gemeinsam noch für viele Punkte technisch und rechtlich Klarheit geschaffen werden muss. „Das BMWi hat aus unserer Sicht mit dem Termin ein deutliches Signal ausgesandt, gemeinsam, also Netzbetreiber zusammen mit dem BVES, eine Lösung zu finden. Für diese Initiative sind wir dem BMWi sehr dankbar“ so Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des BVES. „Wir konnten die technischen, poli- tischen und rechtlichen Probleme in diesem Gespräch gut anbringen. Jetzt gilt es, möglichst rasch Klarheit zu erarbeiten und passende einheit- liche Anforderungen für eine Teil- nahme von Energiespeichern am Regelenergiemarkt aufzustellen.“ Aus Sicht des BVES ist hierzu ein kon- tinuierlicher Austausch mit den ÜNB notwendig. Der nächste Schritt ist, in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe die offenen Fragen zu klären. Gleich- zeitig ist der BVES im Gespräch mit der EU-Kommission, um sich inhalt- lich in den für Ende des Jahres an- gekündigten Network Code on Load Frequency Control & Reserves einzu- bringen und erhöhte Ansprüche für Energiespeicher zu verhindern und damit einen technologieoffenen und diskriminierungsfreien Regelenergie- markt zu erhalten.  Referentenworkshop Energiespeicher Mitte September trafen sich auf Einladung des BVES wissenschaftliche Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten sowie von verschiedenen Landesministerien undVertretungen der Bundesländer in Berlin zu einemWorkshop über Energiespeichertechnologien. M itgliedsunternehmen des BVES präsentier- ten dabei die aktuellen Entwicklungen me- chanischer, elektrochemischer, thermischer sowie chemischer Spei- cherverfahren. Der Verband konnte so den Fach- mitarbeitern aus Bundestag und Ministerien die große Bandbreite und die Vielzahl an systemdien- lichen Leistungen der Energiespei- chertechnologien nahebringen.Von besonderem Interesse in der Dis- kussion war der sektorenübergrei- fende Bezug, den Speicher in ihrer Technologievielfalt bieten. Die technologischen Ansätze von Power to Heat, Power to Gas, Power to X sowie die smarte Vernetzung verschiedener Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten wurden eben- so diskutiert wie die politischen und rechtlichen Schwierigkeiten, die momentan noch bestehen. Eine zentrale Rolle spielte in der politi- schen Diskussion die Behandlung von Speichern als Letztverbraucher und die damit verbundenen Markt- eintrittshemmnisse. Um die Informationen zu ver- tiefen und das Verständnis für die Energiespeicherbranche weiter zu fördern, sind verschiedene Unter- nehmensbesuche und Projektbe- sichtigungen in Planung.  BVES se󿿸t weitere Wegmarken E rste Fact Sheets zu Technologien sind abgeschlossen. Bei der letz- ten Sitzung der Arbeitsgruppe 2 „Speichertechnologien“ stand dieVol- lendung der erarbeiteten Fact Sheets zu allen relevanten Speichertechno- logien an. Ziel ist ein Katalog, der auf einen Blick einen Vergleich der Tech- nologien hinsichtlicht ihrer Anwen- dungen zulässt und der dann auf der Website des BVES veröffentlicht wird. Zusätzlich werden ein technolo- gieübergreifendes Glossar mit allen relevanten Begrifflichkeiten, eine Übersicht aller potenziellen Anwen- dungen für Speicher sowie ein Orga- nigramm der Speichertechnologien erarbeitet. So kann übersichtlich die große Bandbreite an Technologien und Anwendungen in ihrer Gesamt- heit dargestellt und miteinander ver- knüpft werden. Bei der ersten Telefonkonferenz der Fachgruppe „Qualitätskriterien für Li-Ionen-Hausspeicher“ wurden zehn Kriterien als relevant heraus- gearbeitet. Diese werden nun bis zur nächsten Sitzung von den Teilneh- mern definiert und auf Basis bereits bestehender Referenzen und Normen erläutert. Hintergrund ist, dass aktuell Her- steller ihre Produkte teils mit Begrif- fen beschreiben, deren Bedeutung und Reichweite nicht eindeutig und vergleichbar eingeordnet sind. Das macht es für denVerbraucher schwer, Produkte richtig einzustufen und mit- einander zu vergleichen. Durch die Auflistung von relevanten Qualitätskriterien und deren eindeu- tiger Definition will der BVES sowohl für den Verbraucher als auch für den Hersteller eine Orientierungshilfe schaffen und für weitere Transparenz im Markt sorgen.  Bild:BVES NEUES AUSDEM MESSE NETWORKING KONGRESS FACHFOREN EUROPAS FÜHRENDE ENERGIEFACHMESSE www.e-world-essen.com E-WORLD ENERGY & WATER 16. - 18.2.2016 ESSEN, GERMANY 24.000FACHBESUCHER BESUCHER AUS 80NATIONEN AUSSTELLER AUS 25 NATIONEN640 AUSSTELLER

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