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Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

15. Oktober 2015 7 So einfach wie clever: der GVS SmartStorage. Clever ist, wer in jeder Situation die passende Lösung hat. Unsere heißt GVS SmartStorage. Je nach Tempera- turentwicklung in Ihrem Liefergebiet werden Mehr- oder Mindermengen aus Ihrem Lastgang automatisch aus- bzw. eingespeichert. Speicherleistung sowie Arbeitsgasvolumen sind dabei unbegrenzt. Die tägliche Nominie- rung Ihrer Erdgasmengen basiert auf einer vorab berechneten Regressionsformel. Dadurch sparen Sie nicht nur im Vergleich zu einem virtuellen Speicher erhebliche Kosten ein, sondern auch den Aufwand für die tägliche Speicherbewirtschaftung. Welche cleveren Lösungen wir Ihnen sonst noch bieten können? Vereinbaren Sie einen Termin mit uns: +49 711 7812-1400 Ihr Energieklick Mehr Service, mehr Beratung, mehr Informationen unter www.gvs-erdgas.de Christian Elfendahl Key-Account-Manager GASMARKT Josef Rönz,Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Mittelrhein AG (evm), über Ziele seines durch Fusion und Rekommunalisierung entstandenen neuen Unterneh- mens. VON PETER FOCHT „Der Königsweg der Rekommunali- sierung“ Die neue evm Eine Aufgabe hat den Gründervätern der Energieversorgung Mi elrhein AG (evm) offensi tli ni t gerei t: Als der RWE-Konzern seine Anteile am Koblenzer Versorger Kevag zum Verkauf stellte, fand si ein Konsortium aus Thüga, Stadtwerken Koblenz und der bereits zu 100 Prozent kommunalen Energieversorgung Mi elrhein GmbH. Sie wi elten bis zum Start im Sommer 2014 ni t nur die Rekommunalisierung der Kevag ab, sondern fusionierten au glei und bezogen zudem die Gasversorgung Westerwald mit ein. Das daraus formierte Unternehmen, die neue evm, versteht si als regionaler Energiedienstleister für das nördli e Rheinland-Pfalz mit 100 Prozent kommunaler Verankerung. Größte Gesells a er sind die Stadtwerke Koblenz (43,48 Prozent), die Stadt Koblenz (13,33 Prozent) und die Thüga (33,32 Prozent). Über die Energiebeteiligungs- gesells a Mi elrhein mbH (8,33 Prozent) sind au die Stadtwerke Anderna , die Stadtwerke Mayen, die Stadt Mülheim-Kärli und die Verbandsgemeinde Weißen urm evm-Anteilseigner. : Herr Rönz, die neue evm ist vor einem Jahr mit dem Anspruch gestartet, ein grünerVersorger zu sein.Was verste- hen Sie darunter? Rönz: Wir beliefern unsere gesam- ten Privatkunden ausschließlich mit Ökostrom, bauen die regenerative Er- zeugung aus und wollen mit Effizienz- dienstleistungen CO2-Emissionen verringern. Das alles steht aber im Kontext von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit, wir wollen nicht grün um jeden Preis sein. : Reicht für den Ausbau der Erneuerbaren Ihre Region aus oder suchen Sie auch außerhalb nach Stand- orten fürWind- und Solarparks? Rönz: Die regenerative Stromerzeu- gung ist für uns ein maßgebliches Wachstumsfeld. Unsere Fokusregion ist das nördliche Rheinland-Pfalz, wo wir schon Wind- und Solarparks betreiben und nach neuen Standorten suchen. Wir beteiligen uns darüber hinaus an Windparks außer- halb dieser Region. Wenn wir alle Pläne realisieren könnten, hätten wir für die nächsten Jahre ein sehr großes Investi- tionsvolumen − doch das ist schwierig. Wir erleben im Moment immer wieder, dass beispielsweise von 20 Anlagen, die für einen Windpark geplant sind, nach der Genehmigung nur noch vier oder fünf übrig sind. : Gibt es noch gute Windpark- standorte in Ihrer Region? Rönz: Ja, im Westerwald und in der Eifel. : Arbeiten Sie bei Windparkpro- jekten mit Partnern? Rönz: Ja. Unter anderem sind wir an derThüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt, die deutschlandweit aktiv ist. Wir entwickeln gemeinsam Projekte, können über die Gesellschaft aber auch in Projekte einsteigen. : Auch der Windenergie mangelt es häufig an Akzeptanz. Ihr Konzept, um trotzdem voranzukommen? Rönz: Wir gehen sehr frühzeitig auf Kommunen zu, versuchen Bürger in die Planungen einzubeziehen und bieten Beteiligungsmodelle an. Eine Garantie für das Gelingen eines Projektes ist das aber ehrlicherweise nicht. Es gibt kein Patentrezept. Wir haben sehr unter- schiedliche Erfahrungen gemacht und verspüren manchmal trotz hoherTrans- parenz Gegenwind. : Haben Sie konkrete Ausbauziele festgelegt und wie viel wollen Sie dafür investieren? Rönz:Wir könnten uns vorstellen, bis 2020 einen kleinen dreistelligen Millio- nenbetrag in Erneuerbare zu inves- tieren. Wenn wir alle Pläne umsetzen, könnten wir ab 2020 einen erheblichen Teil des an Privatkunden vertriebenen Stroms bilanziell selbst erzeugen. : Auch die Wärmewende wird verstärkt zum Thema. Wie stellen Sie sich als Erdgasversorger den Übergang zu einer erneuerbaren Wärmeversor- gung vor? Rönz: Mittelfristig wird Erdgas wei- ter eine bedeutende Rolle spielen. Das Hauptziel der Energiewende, die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, ist am schnellsten mit Erdgas zu errei- chen. In unserer Region gibt es noch erhebliche Potenziale, Ölheizungen auf Erdgas umzustel- len und damit die CO2-Emissionen bezogen auf die alte Ölheizung um bis zu 50 Prozent zu verringern. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung kann eine Rolle spielen. Nur wenn die momentan diskutierten politischen Ziele bis 2050 umgesetzt werden, wird Erdgas nahezu keine Rolle mehr spielen. : Ist Erdgas im Moment ein at- traktivesVertriebsprodukt? Rönz: Wir sind mit der Entwicklung der letzten Jahre durchaus zufrieden. Auch für unser Versorgungsgebiet ist festzustellen, dass die Zahl der Neu- anschlüsse von Häusern an das Erdgas- netz wieder zunimmt. Kunden wissen demnach sehr gut, dass sie bei einer Modernisierung mit geringen Inves- titionen für eine Erdgasheizung deut- liche Energieeinsparungen erreichen und den CO2-Ausstoß reduzieren. : Wie schwierig ist es im Zuge einer Fusion, Kunden zu halten? Rönz: Der Wettbewerb macht auch um fusionierte Unternehmen keinen Bogen und ist vor allem über die Inter- netportale enorm. Wir versuchen da- gegen, mit einem einfachen und klaren Produktportfolio zu punkten und uns vor Ort um unsere Kunden zu küm- mern. Der Imagewert der neuen evm ist schon wieder auf dem gleichen Niveau wie der derVorgängerunternehmen. : Stichwort kümmern: Sie betrei- ben ein gutes Dutzend Kundenzentren in verschiedenen Orten. Braucht man die noch im Zeitalter von Internet und Callcentern? Rönz: Diese Frage haben wir uns natürlich auch gestellt, weil Kunden- zentren ein Kostenfaktor sind. Aber es gehört zu unserem Markenkern, vor Ort persönlich erreichbar zu sein. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass wir als Erdgasversorger verpflichtet sind, bei einer Störung schnell beim Kunden zu sein. Dazu brauchen wir über das Netzgebiet verteilt techni- sche Betriebsstellen − und die nutzen wir auch als Kundenzentren. Zudem können im Zeitalter der Digitalisierung Mitarbeiter eines Kundenzentrums, das gerade wenig frequentiert ist, auch andere Arbeiten des Kundenservices erledigen. : Soll der kommunale Gesell- schafterkreis der evm erweitert werden? Rönz:Wir sind sehr daran interessiert. Im Moment können Kommunen noch Anteile an der Energiebeteiligungs- gesellschaft Mittelrhein erwerben. Wir glauben, dass die Beteiligung an einem Energie- und Dienstleistungsunterneh- men wie der evm der Königsweg der Re- kommunalisierung ist. : Ist es schwierig, Städten und Ge- meinden eine Beteiligung schmackhaft zu machen? Rönz: Die evm hat ein gutes Image. Drei Kommunen haben jüngst Antei- le erworben, im Moment sind wir mit einer Reihe weiterer in Verhandlungen. Viele Städte und Gemeinden in Rhein- land-Pfalz sind jedoch stark verschuldet „Mittelfristig wird Erdgas weiter eine bedeutende Rolle spielen“ und dann ist die Finanzierung schwierig. Außerdem ist die Verunsicherung wegen der sich ständig ändernden Rahmenbe- dingungen groß. : Sind die Stromnetze der evm technisch schon auf die zu- nehmende dezentrale Einspei- sung vorbereitet? Rönz: Wir haben in den letz- ten Jahren kontinuierlich in das Stromnetz investiert und rechnen in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit einem mitt- leren zweistelligen Millionen- betrag für weitere Investitionen. Weil wir im Moment feststellen, dass ge- plante Windparks wegen Einsprüchen nicht oder nur in reduziertem Umfang realisiert werden, können wir nur mit- telfristig planen. Eines ist jedoch auch dafür wichtig: Das Regulierungsregime muss stimmen. Was momentan für die Anreizregulierung geplant ist, wird nicht funktionieren. Die Rahmenbedin- gungen sind weit davon entfernt, inves- titionsfreundlich zu sein. : Könnte Telekommunikation zu einem wachsenden Geschäftsfeld für Energieversorger werden? Rönz: Da sind wir mit einem Toch- terunternehmen unterwegs und er- schließen gerade den Westerwald mit Glasfaseranschlüssen. Das ist ein Feld, auf dem wir wachsen wollen.  Bild:evm 15. Oktober 20157 Vereinbaren Sie einen Termin mit uns: +497117812-1400

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