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Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

15. Oktober 20158 GASMARKT Unsere ganze Energie für die Region. Hier sind wir zu Hause. Die evm ist das größte kommunale Energie- und Dienstleistungsunternehmen aus Rheinland-Pfalz. Ihr verlässlicher, regionaler Partner. 3122779_15 AZ Mosel 152x215 mR .indd 1 29.09.15 13:31 Wingas bleibt in Kassel R echtzeitig vor dem angekün- digten Ausscheiden aus dem Wintershall-Konzern hat der Erdgasversorger Wingas GmbH seine neue Unternehmenszentrale in der Kasseler Innenstadt bezogen. „Von hier aus können sich nun, unter einem Dach vereint, über 400 Win- gas-Mitarbeiter zusammen um die sichere und zuverlässige Erdgasver- sorgung in Deutschland und den europäischen Nachbarländern küm- mern“, erklärte Gerhard König, Spre- cher der Wingas-Geschäftsführung, am 21. September. Bislang war das Unternehmen über mehrere Standorte in Kassel verteilt, seinen Sitz hatte es in der Firmen- zentrale derWintershall, die sich nun im Tausch gegen eine Beteiligung an Gasfeldern in Russland von Wingas trennt und den Versorger Gazprom überlässt. Die vollständige Über- nahme der Wingas GmbH durch den russischen Konzern wurde Ende September mit Rückwirkung zum 1.April2013abgeschlossen. Der Um- zug in die neue Zentrale sei ein „Be- kenntnis für den Standort Kassel“, erklärte König. Die nordhessische Stadt soll nach derzeitigen Planun- gen auch nach der Übernahme durch GazpromWingas-Firmensitz bleiben. Mit einem Absatz von rund 481 Mrd. kWh Erdgas im Jahr 2014 zählt sich Wingas zu den großen europäischen Gasgesellschaften. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 12,6 Mrd. Euro. In Deutschland setzte das Unternehmen 2014 etwa 304 Mrd. kWh ab, was rund 20 Pro- zent des deutschen Gasverbrauchs entsprach. Rund 40 Prozent des Wingas-Absat- zes gingen in den Export nach Öster- reich, Tschechien, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und in die Niederlande. DieWingas-Tochter Asto- ra ist einer der großen Gasspeicherbe- treiber in Europa.  D as Interesse an Erdgas als Heizenergie für Wohn- häuser ist in Brandenburg weiter recht groß. Der Ener- giedienstleister EWE, im nordwest- lichen Niedersachsen zuhause, aber auch im östlichen Teil Brandenburgs und auf Rügen Betreiber der Gasver- teilnetze und regionaler Gasversorger, berichtet von aktuell jährlich etwa 3 000 neuen Gashausanschlüssen in diesem Gebiet. Dienstleistungen ergänzen Energielieferungen Der allergrößte Teil der Ein- und Zweifamilienhäuser, die aktuell im Speckgürtel Berlins entstehen, würde momentan an das Gasnetz ange- schlossen und mit einer Gasheizung ausgestattet, berichtete Ulrich Müller, Leiter der EWE-Geschäftsregion Bran- denburg/Rügen, Anfang September auf der Jahrespressekonferenz in Straus- berg bei Berlin. Die Gaswirtschaft kann sich dort weiter über eine hohe Akzep- tanz für ihr Produkt freuen, auch wenn die Verbräuche in den Haushalten seit Jahren rückläufig sind. Doch allein der Anschluss der Häuser an das Gasnetz nutzt EWE nicht viel, wenn sich Hausbesitzer beziehungs- weise -bewohner für einen anderen Versorger entscheiden. Und das haben die Brandenburger im vergangenen Jahr offensichtlich in erheblichem Umfang getan. EWE habe 2014 bei den Privatkunden „Federn lassen müssen“, sagte Müller. Die Gesamtzahl der EWE- Privatkunden in Brandenburg und Rügen ist demnach in den letzten zehn Jahren um etwa 25 Prozent zu- rückgegangen. Von rund 173000 im Jahr 2006 sind bis Mitte 2015 gerade einmal knapp131000übriggeblieben. Müller sprach von einem „starken Wettbewerbsmarkt in der Region“. Zudem habe die milde Witterung im Jahr 2015 auf das EWE-Gasgeschäft gedrückt. Der Gasabsatz ging 2004 konzernweit um 11,7 Prozent zurück. Der Wärmemarkt soll jedoch auch bei vermutlich weiter rückläufigem Gasgeschäft ein wichtiges Betäti- gungsfeld der EWE in Ostdeutschland bleiben. Müller mahnte sogar eine Wärmewende an, um die Energiewen- de insgesamt zum Erfolg zu führen, und kündigte verstärkte Aktivitäten an. Der Ausbau hocheffizienter Kraft- Wärme-Kopplung sei dafür „ein wich- tiger Baustein“, so der Manager. Der Versorger betreibt in Brandenburg und Rügen 17 Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie Wärmenetze in Eberswalde und Fürstenwalde. Wärme statt Gas liefert der Konzern auch im Rahmen des Heizanlagen-Contractings.Müller be- ziffert die Zahl der Kunden für das Con- tracting-Produkt EWE Wärme plus auf etwa 3 000. Erste Windparkprojekte in Brandenburg In Eberswalde beteiligt sich das Unter- nehmen an einem Projekt des Geo- forschungszentrums Potsdam und untersucht gemeinsam mit der Stadt Eberswalde und drei Brandenburger Hochschulen Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung in Innenstädten. Ihr Heizkraftwerk in der Gemeinde Sellin auf Rügen hat EWE jüngst mit einem neuen BHKW ausgerüstet und dafür 480 000 Euro investiert. Die An- lage versorgt 700 Wohnungen und neun öffentliche Einrichtungen, die an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, mit Heizenergie. Für besonders hohen Wärmebedarf im Winter steht ein Erdgaskessel als zusätzlicher Er- zeuger bereit. Der Strom aus dem BHKW wird ins öffentliche Netz ein- gespeist. Die mit Erdgas befeuerte Mo- toranlage in Sellin leistet 400 kWel und 486 kWth. Die BHKW-Technik kommt von der EAN Energieanlagen Nord GmbH und der MWM Cater- pillar Energy Solutions GmbH. Bei einer vorgesehenen Einsatzzeit von 8 000 Stunden pro Jahr liefert das neue BHKW 3,2 Mio. kWh Strom und knapp 3,9 Mio. kWhWärme. Die alte Anlage sei nach 15 Jahren Laufzeit „in die Jahre gekommen“, so eine EWE-Sprecherin. Die Moderni- sierung wurde nach dem KWK-Gesetz gefördert. „Wir nehmen das Thema Klimaschutz sehr ernst und tun im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv etwas dafür“, erklärte Müller bei der Inbetriebnahme der Anlage am 14. September. Strom und damit verbundene Dienstleistungen runden das EWE-An- gebot für Brandenburg und Rügen ab. Schon seit 2008 vertreibt das Unter- nehmen Strom in der Region, gut 23000 Kunden stehen auf der Haben- seite. Hausbesitzern und Unterneh- men mit eigener Solaranlage auf dem Dach offeriert der Versorger auch das Hausspeichersystem EQOO. Im nächs- ten Jahr soll Licht-Contracting als neue Dienstleistung für Unternehmen dazukommen. Im September startete das neue Smart-Home-Produkt EWE smart living, mit dem Kunden per Smartphone Heizung, Beleuchtung und weitere technische Geräte vernet- zen und steuern können. Ein erstes Windparkprojekt in Bran- denburg entwickelt der Energiedienst- leister in der Gemeinde Breydin im Landkreis Barnim, nordöstlich von Berlin. Bis zu 15 Anlagen mit je 2 MW Leistung „wollen wir hier gemeinsam mit Landwirten und der Kommune bauen“, kündigte Müller an. Bürger, Unternehmen und weitere Kommunen sollen daran beteiligt werden. Der Ver- sorger rechnet mit der Inbetriebnahme des Windparks im Jahr 2017. „Als regio- nal verankertes Unternehmen über- nehmen wir weiterhin Verantwortung für die Energiewende vor Ort“, erklärte der aus dem Amt scheidende EWE- Chef Werner Brinker, der sich auf der Jahrespressekonferenz von der Region verabschiedete.  Der Oldenburger Energie- dienstleister EWE setzt auch in seiner Geschäfts- region Brandenburg/Rügen auf eine breite Angebots- palette. VON PETER FOCHT Schwindendes Gasgeschäft ausgleichen EWE-Manager Ulrich Müller, Sellins Bürgermeister Reinhard Liedtke, Hans-Joachim Lange, stellvertretender Bezirksmeister, und EWE-Projektleiter Roland Wel󿿸ien vor dem BHKW auf Rügen (v.l.) Bild:EWE 3122779_15 AZ Mosel 152x215 mR .indd 129.09.1513:31 3000 neuen Gashausanschlüssen in etwa 3000. dafür 480000 Euro investiert. Die An- 8000 Stunden pro Jahr liefert das neue

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