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Enerige & Management > Übernahme - Next Kraftwerke nun offiziell eine Tochter von Shell
Quelle: Shutterstock/Rido
ÜBERNAHME:
Next Kraftwerke nun offiziell eine Tochter von Shell
Der Energiemulti Shell hat zum 30. Juli die Übernahme der Next Kraftwerke GmbH abgeschlossen.
 
Es seien alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen zur Übernahme erteilt worden, heißt es in einer Mitteilung von Next Kraftwerke. Angegliedert werde das zu 100 % erworbene Unternehmen innerhalb des Geschäftsbereichs Trading & Supply von Shell Energy. Next Kraftwerke koordinierte über eine Plattform mehrere Tausend Stromerzeuger in Europa zu einem virtuellen Kraftwerk.

Shell hat den Kauf am 25. Februar bekannt gegeben. Damit wolle das Big-Oil-Unternehmen zu einem der führenden Anbieter von grünem Strom und damit verbundenen Dienstleistungen werden und sein Stromgeschäft bis zum Jahr 2030 auf rund 560 Mrd. kWh verdoppeln, hieß es damals. Next Kraftwerke soll als eigenständiges Unternehmen und Marke mit der bestehenden Geschäftsführung fortgeführt werden, die knapp 200 Mitarbeiter würden übernommen.

Das Konzept von Netz Kraftwerke besteht darin, dezentrale Stromerzeuger und -verbraucher über eine Plattform zu vernetzen. Der Bestand umfasse aktuell rund 11.000 dezentrale Energieeinheiten in acht Ländern Europas (Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich, Polen, Niederlande, Schweiz, Italien), heißt es von dem Kölner Unternehmen. Die unter Vertrag stehende Leistung beträgt rund 9.000 MW. Der Umsatz 2018 wird mit 627,7 Mio. Euro angegeben.

Shell hat auch Sonnen übernommen

„Die Akquisition von Next Kraftwerke wird die Strategie von Shell beschleunigen, das Portfolio durch den Zukauf kleinerer Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien zu vergrößern. Die gebündelte Expertise beider Unternehmen wird es auch ermöglichen, die Absicherung und das Risikomanagement von großen Erneuerbare-Energien-Projekten zu erleichtern“, sagte David Wells, Vice President Shell Energy Europe, beim Erwerb im Februar 2021.

Anfang 2019 hatte Shell bereits das schwäbisch-bayerische Unternehmen Sonnen aus Wildpoldsried komplett übernommen. Sonnen produziert in erster Linie Photovoltaik-Heimstromspeicher, die sich über eine virtuelle Strom-Community ebenfalls zu virtuellen Kraftwerken vernetzen lassen. Ende 2020 haben Sonnen und Next Kraftwerke eine Vereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam Primärregelleistung aus virtuellen Kraftwerken anzubieten. Unter dem gemeinsamen Dach von Shell dürfte sich die Zusammenarbeit der Unternehmen wohl noch verstärken.

Next Kraftwerke auch in Japan aktiv

Next Kraftwerke wurde 2009 von Hendrik Sämisch und Jochen Schwill gegründet, die auch die Geschäftsführung bilden. 2013 wurden zum ersten Mal mit Erreichung des Break-even Gewinne erzielt. Ein Jahr später erschloss man mit Belgien und Österreich die ersten ausländischen Märkte. 2019 war das Unternehmen nach eigenen Angaben der größte Direktvermarkter für PV-Strom in Deutschland. Im vergangenen Jahr trat Next Kraftwerke über ein Joint Venture mit Toshiba in den japanischen Markt ein.

Im Juni wurde ein erstes Projekt in Japan unter der Führung der Next Kraftwerke Toshiba Corporation zur Vernetzung erneuerbarer Energien vorgestellt. In dem vom japanischen Wirtschaftsministerium unterstützten Projekt soll das Joint Venture rund 1.200 MW an Kraftwerkskapazität steuern. Insgesamt sind knapp 30 Unternehmen an dem Projekt beteiligt. Der japanische Regelenergiemarkt wurde im April 2021 eingeführt.
 

Stefan Sagmeister
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Montag, 02.08.2021, 16:16 Uhr

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