
Bild: E&M
STARTKLAR:
Tier steigt in den Markt für elektrische Leih-Motorroller ein
Das Berliner Start-up Tier erweitert die Sharing-Mobilitätsangebote. Zu elektrischen Tretrollern kommen nun 5.000 E-Motorroller, die aus der Konkursmasse der Bosch-Tochter Coup stammen.
Tier nimmt im Bereich der Mikromobilität damit jenen Wettbewerb auf, aus dem Bosch aufgrund starker Konkurrenz und hoher Servicekosten
Ende vergangenen Jahres ausgestiegen war. Für Tier sei der Kauf „ein sehr wichtiger Schritt beim Aufbau einer multimodalen
Plattform“, so Unternehmenschef und -mitgründer Lawrence Leuschner.
Bisher bietet das 2018 in Berlin gegründete Unternehmen Tier ausschließlich E-Scooter zum Verleih an und will damit die Lücken der „letzten Meile“ zwischen Privatwohnungen und ÖPNV schließen.
Übernahme von Rollern und Ladeinfrastruktur, aber nicht von Mitarbeitern
Das Geschäft nun umfasst auch den Ankauf der Ladeinfrastruktur für die E-Roller. Allerdings, erklärte Tier-Sprecher Bodo von Braunmühl auf Anfrage von E&M, werde von den ehemaligen Coup-Beschäftigten niemand übernommen. Zuletzt hatten 120 Menschen für die Leihrollersparte von Bosch gearbeitet, 75 davon in Berlin. Von den 5.000 Rollern war die Mehrzahl auf den Straßen von Paris unterwegs, in Berlin trugen 1.500 das Coup-Label.
Tier will ab Mai 2020 wieder eine ähnliche Anzahl an E-Rollern in der Bundeshauptstadt in den Verkehr bringen. Später werde das Unternehmen das Leihrollernetz dann auch auf weitere 55 Städte in elf Staaten ausweiten, in denen das Unternehmen aktuell aktiv ist, so der Tier-Sprecher.
Tier befindet sich insgesamt auf Wachstumskurs und kaufte zuletzt Pushme Bikes auf, einen britischen Hersteller von Wechsel-Akkus. Das Geld dafür stammt auch aus Kapitalbeteiligungen von Investoren. In der Series-B-Finanzierungsrunde sammelte Tier seit Oktober 2019 insgesamt 92,5 Mio. Euro für die Expansionsstrategie ein. Zu den Geldgebern zählen der US-amerikanisch-russische Investor RTP Global, Novator aus London, ein US-Fonds und Abu Dhabis Staatsfonds Mubadala Capital.
Tier glaubt an "wirtschaftlichen Betrieb der neuen Flotte"
Das Risiko im E-Leihroller-Markt, das Bosch mit Coup nicht mehr zu tragen bereit war, hält Tier für beherrschbar. „Wir sehen aufgrund unserer Erfahrungen im E-Scooter-Bereich, einer breiten Kundenbasis in der Tier-App und der Synergien bei der Ladelogistik eine optimale Grundlage für einen wirtschaftlichen Betrieb der neuen Flotte gegeben“, so Sprecher von Braunmühl. Der Bedarf für elektrische Leih-Motorroller ist vorhanden, wie Tier-Chef Lawrence Leuschner glaubt: „Viele Kunden wünschen sich ein etwas schnelleres Fahrzeug für mittlere Entfernungen von 4 bis 10 Kilometern. Jetzt können wir diesen Menschen ein sehr gutes Geschäft mit hochwertigen Fahrzeugen anbieten.“
In Berlin steht Tier mit den E-Rollern in direkter Konkurrenz zum Anbieter Emmy. Bosch bewertet den Ausstieg aus dem Leihgeschäft als Strategiewechsel. Laut einer Sprecherin werde das süddeutsche Technologieunternehmen keine Mobilitätsdienste mehr für Endkunden betreiben, sondern nur noch als Zulieferer für Mobilitätsdienstleister auftreten.
Bisher bietet das 2018 in Berlin gegründete Unternehmen Tier ausschließlich E-Scooter zum Verleih an und will damit die Lücken der „letzten Meile“ zwischen Privatwohnungen und ÖPNV schließen.
Übernahme von Rollern und Ladeinfrastruktur, aber nicht von Mitarbeitern
Das Geschäft nun umfasst auch den Ankauf der Ladeinfrastruktur für die E-Roller. Allerdings, erklärte Tier-Sprecher Bodo von Braunmühl auf Anfrage von E&M, werde von den ehemaligen Coup-Beschäftigten niemand übernommen. Zuletzt hatten 120 Menschen für die Leihrollersparte von Bosch gearbeitet, 75 davon in Berlin. Von den 5.000 Rollern war die Mehrzahl auf den Straßen von Paris unterwegs, in Berlin trugen 1.500 das Coup-Label.
Tier will ab Mai 2020 wieder eine ähnliche Anzahl an E-Rollern in der Bundeshauptstadt in den Verkehr bringen. Später werde das Unternehmen das Leihrollernetz dann auch auf weitere 55 Städte in elf Staaten ausweiten, in denen das Unternehmen aktuell aktiv ist, so der Tier-Sprecher.
Tier befindet sich insgesamt auf Wachstumskurs und kaufte zuletzt Pushme Bikes auf, einen britischen Hersteller von Wechsel-Akkus. Das Geld dafür stammt auch aus Kapitalbeteiligungen von Investoren. In der Series-B-Finanzierungsrunde sammelte Tier seit Oktober 2019 insgesamt 92,5 Mio. Euro für die Expansionsstrategie ein. Zu den Geldgebern zählen der US-amerikanisch-russische Investor RTP Global, Novator aus London, ein US-Fonds und Abu Dhabis Staatsfonds Mubadala Capital.
Tier glaubt an "wirtschaftlichen Betrieb der neuen Flotte"
Das Risiko im E-Leihroller-Markt, das Bosch mit Coup nicht mehr zu tragen bereit war, hält Tier für beherrschbar. „Wir sehen aufgrund unserer Erfahrungen im E-Scooter-Bereich, einer breiten Kundenbasis in der Tier-App und der Synergien bei der Ladelogistik eine optimale Grundlage für einen wirtschaftlichen Betrieb der neuen Flotte gegeben“, so Sprecher von Braunmühl. Der Bedarf für elektrische Leih-Motorroller ist vorhanden, wie Tier-Chef Lawrence Leuschner glaubt: „Viele Kunden wünschen sich ein etwas schnelleres Fahrzeug für mittlere Entfernungen von 4 bis 10 Kilometern. Jetzt können wir diesen Menschen ein sehr gutes Geschäft mit hochwertigen Fahrzeugen anbieten.“
In Berlin steht Tier mit den E-Rollern in direkter Konkurrenz zum Anbieter Emmy. Bosch bewertet den Ausstieg aus dem Leihgeschäft als Strategiewechsel. Laut einer Sprecherin werde das süddeutsche Technologieunternehmen keine Mobilitätsdienste mehr für Endkunden betreiben, sondern nur noch als Zulieferer für Mobilitätsdienstleister auftreten.
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Freitag, 28.02.2020, 15:40 Uhr
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