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Bild: Shutterstock
PHOTOVOLTAIK:
Aachen will mehr Sonne anzapfen
Um die beschlossene Klimaneutralität bis 2030 zu schaffen, startet die Stadt Aachen ein neues solares Förderpgramm für private und gewerbliche Hauseigentümer.
 
Zeitgleich mit der Ankündigung der Stadtwerke Aachen (Stawag), bei der eigenen Strom- und Wärmeversorgung bis 2030 klimaneutral zu werden, hat die Stadt Aachen zu Beginn dieser Woche eine neue Solar-Offensive gestartet. Denn auch im Rathaus spielt das Jahr 2030 eine große Rolle: „Nach einem in diesem Januar erfolgten Ratsbeschluss soll Aachen spätestens 2030 klimaneutral sein“, begründete Maria Vankann, die Klimaschutzbeauftragte der Stadt, den Start der „Öcher Solar Offensive“. Ohne eine massive Photovoltaik-Nutzung sei die „Null-Bilanz“ bis 2030 nicht zu schaffen.

Nach vorliegenden Berechnungen könnte der Strombedarf aller 150.000 Haushalte in der Kaiserstadt im Dreiländereck Deutschland, Belgien und Niederlande mit auf Aachener Dächern erzeugten Solarstrom gedeckt werden.

Ein Viertel dieses Potenzials wollen die Verantwortlichen im Rathaus um die im vergangenen Herbst neugewählte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen bis Ende dieser Dekade umgesetzt sehen, weshalb nun − parallel zu einer Informations- und Beratungskampagne − ein neues Förderprogramm für private und gewerbliche Hauseigentümer aufgelegt worden ist. Eine Million Euro sind jährlich für den Fördertopf eingeplant.

Damit können insgesamt − abhängig von der installierten Leistung − bis zu 1.000 solare Dachkraftwerke gefördert werden. Kleinere Anlagen mit bis zu 2 Kilowatt Leistung erhalten einen Zuschuss von 500 Euro, bei einer Leistung bis zu 10 Kilowatt gibt es 1.000 Euro Unterstützung. Die städtischen „Förderrichtlinien“ sind so gestrickt, dass private und gewerbliche Interessenten ihr Solarkraftwerk auch mit einem Zuschuss aus einem Stawag-Programm kombinieren können. Über die „Öcher Solar Offensive“ ist es auch möglich, das Aachener Bürger auch ganz kleine Balkon-Module gefördert bekommen, und zwar gibt es einen pauschalen Zuschuss von 100 Euro.

Die Stadt selbst will in den kommenden Jahren rund 52 Prozent des eigenen kommunalen Stromverbrauchs in Höhe von jährlich 24 Mio. kWh mit Solarstrom aus eigenen Anlagen decken. Dafür sind knapp 160 neue Solaranlagen mit einer Leistung von 14 MW auf den Dächern städtischer Gebäude vorgesehen. Die Stadtspitze setzt damit einen Beschluss einer Allparteien-Koalition aus dem Stadtrat um, der den Weg für die notwendigen Investitionsmittel frei gemacht hatte. Inwieweit die Stadt Aachen dabei bei Planung, Installation und Betrieb auf das Know-how „ihres“ Kommunalversorgers, der Stawag, zurückgreift, ist derzeit noch offen.
 
 

Ralf Köpke
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Dienstag, 30.03.2021, 16:05 Uhr

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