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Enerige & Management > Wasserstoff - BP und Oersted hoffen auf IPCEI-Fördergelder
Bild: Shutterstock, Tomasz Makowski
WASSERSTOFF:
BP und Oersted hoffen auf IPCEI-Fördergelder
Grünen Wasserstoff im Industriemaßstab wollen die Konzerne BP und Oersted im Emsland herstellen. Ihren Antrag für Fördermittel im Rahmen des Programms IPCEI haben sie eingereicht.
 
Das Projekt "Lingen Green Hydrogen" der beiden Energiekonzerne − dem dänischen Unternehmen Oersted und dem britischen BP-Konzern − reiht sich ein ins Rennen um die IPCEI-Gelder. Dies gaben die Partner nun in einer gemeinsamen Mitteilung am 24. März bekannt.

IPCEI steht für "Important Project of Common European Interest". Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse. Mithilfe staatlicher Förderung soll es einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit Europas leisten soll. Bei den IPCEI-Projekten, die es etwa auch für die Batterietechnologie gibt, sind höhere staatliche Beihilfen möglich als sonst vom EU-Recht zugelassen.

Zur Riege der Antragssteller gehört auch, wie der BP-Konzern nun gegenüber der Redaktion bestätigte, das Projekt mit Oersted in Lingen (Emsland). Dort planen die Partner auf dem Gelände der BP-Raffinerie eine Elektrolyseanlage, die in der ersten Ausbaustufe bis 2024 eine Leistung von 50 MW haben soll. Langfristig peilen die Partner, wie bereits im November vergangenen Jahres mitgeteilt, eine Elektrolyseleistung von bis zu 500 MW an. Betrieben werden soll der Elektrolyseur mit grünem Strom, der aus Offshore-Windparks von Oersted in der Nordsee kommt.

Dem Vice President von Oersted, Anders Christian Nordstrom, zufolge, verbrauchen Raffinerien derzeit etwa ein Drittel des gesamten produzierten grauen Wasserstoffs in Europa und bieten daher ein erhebliches Potenzial zur Dekarbonisierung. Die entsprechende Förderung vorausgesetzt, könnten mit dem Lingener Projekt laut der Unternehmen im ersten Schritt ab 2024 rund 1,6 Mio. Tonnen CO2 über den gesamten Projektzyklus von 20 Jahren vermieden werden. Der Grund: Der derzeit noch in der Raffinerie erzeugte graue Wasserstoff werde durch grünen Wasserstoff ersetzt. Perspektivisch ziehen die Partner in Lingen auch die Produktion synthetischer, klimaneutraler Flugkraftstoffe und die direkte umweltfreundliche Nutzung des Wasserstoffs im Straßen- und Schiffsverkehr in Betracht. 

Das "Wasserstoff IPCEI" hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kurz vor Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Dezember 2020 auf den Weg gebracht. Gefördert werden sollen laut Ministerium Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette − von der Erzeugung grünen Wasserstoffs, über den Transport bis zur Nutzung für Mobilität oder Industrie.

Voraussichtlich bis Ende 2021 will die Europäische Kommission die beihilferechtliche Entscheidung für oder gegen die IPCEI-Einstufung der eingereichten Projekte treffen, dann erfolgt auf nationaler Ebene der entsprechende Förderbescheid. Erste Projekte sollen dann ab 2022 umgesetzt werden können. 
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Mittwoch, 24.03.2021, 15:20 Uhr

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