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Enerige & Management > Photovoltaik - Die dichteste PV-Datenreihe kommt nun aus dem Ländle
Quelle: Shutterstock, Diyana Dimitrova
PHOTOVOLTAIK:
Die dichteste PV-Datenreihe kommt nun aus dem Ländle
Wann wird wo wie viel Solarstrom erzeugt und eingespeist? Das messen seit Längerem mehrere Forschungspartnerinnen in Baden-Württemberg - minutengenau und nicht nur meteorologisch.
 
Forschende und Interessierte können von sofort an für jede Minute in Echtzeit die Sonneneinstrahlung und die Photovoltaik-Stromeinspeisung flächendeckend für Baden-Württemberg nachverfolgen, und zwar mit historischen Messdaten bis zurück zum September 2020. Dies geht aus einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Ise) aus Freiburg vom 3. August über das Forschungsprojekt "PV-Live" hervor.

Realistische Prognosen der solaren Globalstrahlung und der PV-Einspeisung sind wichtig für die Stabilisierung des Stromnetzes und die Vermarktung von Solarstrom an der Börse. Mit zunehmender PV-Leistung spielt da jede regional unterschiedliche Aufhellung und Verschattung des Himmels und die örtliche Temperatur eine Rolle.

Einen besonderen Beitrag hierfür liefert das Projekt "PV-Live". Das Ise veröffentlicht in seinem Rahmen von nun an nicht nur die üblichen horizontal gemessenen meteorologischen Einstrahlungsdaten aus Baden-Württemberg, sondern auch die Globalstrahlung auf drei unterschiedliche Schrägflächen, wie sie in der Praxis vorkommen. Die Forschenden verwenden hierzu eine Eigenentwicklung mit Pyranometern.

Zeitlich und räumlich höchstauflösend

Die Daten kommen minütlich in Echtzeit von 40 Messstationen, die im Abstand von 15 bis 35 Kilometern über ganz Baden-Württemberg und angrenzende Länder verteilt sind, und zwar bei Projektpartern, Stadtwerken und anderen Unternehmen.

Der große Projektpartner, der das neue Messkonzept mitentwickelt hat, ist der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW. 
Gemessen wird seit September 2020. Damit steht eine einzigartige, minutenscharfe Zeitreihe zur Verfügung. Das Ise unterzieht die Rohdaten mit ihrem Spin-off Mondas einer automatisierten Qualitätskontrolle, rechnet sie in simulierte PV-Leistungswerte um und kombiniert sie mit Einstrahlungs-Messwerten von Satelliten. Veröffentlicht werden jetzt Echtzeitwerte und monatliche Updates.

 
Das ist die Eigenentwicklung, mit der das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Ise) seit September 2020 an 40 Orten die solare Einstrahlung misst. Das Besondere: Pyranometer, die übliche Neigungen von Photovoltaikanlagen simulieren.
Quelle: Ise

Die Zeitreihe erlaube "Untersuchungen zu räumlichen und zeitlichen Fluktuationen und Glättungseffekten, die für die Einspeisung von Solarstrom in die Stromnetze wichtig sind", erklärte Elke Lorenz, Gruppenleiterin Energiemeteorologie beim Ise.

 
So sind die 40 Solarstrahlungs-Messstationen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Ise) seit 2019 über Baden-Württemberg verteilt.
Quelle: Ise

 
 

Georg Eble
Redakteur
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Dienstag, 03.08.2021, 16:46 Uhr

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