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Bild: E&M
MARKTKOMMENTAR:
Feste Notierungen am Energiemarkt
Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
 
STROM: Erneut fester hat sich am Dienstag der deutsche OTC-Strommarkt gezeigt. Der Day-ahead gewann im Base 0,75 auf 78,50 Euro je Megawattstunde hinzu. Der Peak erhöhte sich gleichfalls um 0,75 auf 79,25 Euro. Für die kommenden Tage bis einschließlich Freitag rechnen die Meteorologen von Eurowind mit nahezu identischen Erneuerbaren-Einspeisemengen von knapp 12.000 bis knapp 13.000 MW. Am Wochenende soll es dann etwas mehr werden: Für Samstag werden rund 18.000 MW und für Sonntag rund 16.000 MW erwartet. Über die weitere Wetterentwicklung sind sich das amerikanische und das europäische Wettermodell nicht einig. Die Europäer haben in ihrer neuen Vierwochenprognose ihre Temperaturerwartungen etwas nach oben genommen. Für den 12. und 13. Juni wird ein erster Hitzepeak in diesem Sommer erwartet. Das US-Wettermodell jedoch schließt sich dieser Prognose nicht an. Laut den Amerikanern bleiben die Temperaturen nahe am saisonalen Durchschnitt.

Am langen Ende gewann das Cal 22 bis zum frühen Nachmittag 1,35 auf 64,80 Euro hinzu. Ursache hierfür waren die festeren Preise für die Energieträger Gas und Kohle sowie für die Emissionszertifikate. 
 
CO2: Fester hat sich am Dienstagnachmittag der Emissionsmarkt gezeigt. Der Dec-21-Kontrakt gewann bis 14.15 Uhr um 0,62 auf 52,14 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 52,63 Euro, das Tief bei 51,54 Euro. Umgesetzt wurde bis zu diesem Zeitpunkt das Volumen von 17,9 Mio. Zertifikaten. Am Vormittag waren 3,2885 Mio. Zertifikate zum Preis von 52,03 Euro je Tonne zugeschlagen worden. Die Cover Ratio betrug 1,27.

Der Dec-21-Kontrakt hatte den gesamten Tag über auf positivem Terrain notiert. Durch den Auktionspreis, der unter dem Preis aus dem fortlaufenden Handel lag, und durch die schwache Cover Ratio erhielt der Markt indessen einen Rücksetzer und büßte einen Teil seiner zuvor gesehenen Gewinne ein. Laut den Analysten von Redshaw Advisors ist die Richtung, die der CO2-Markt einschlagen dürfte, auf kurze Sicht etwas unsicher. Im Moment sei kein großes Aufwärtspotenzial vorhanden, auf der anderen Seite werde in den Lows zugekauft. Dadurch sei der Dec-21-Kontrakt bei rund 50 Euro recht gut unterstützt. Belastend wirke das wärmere Wetter. Der für Juli avisierte Vorschlag der EU-Kommission für das Fit-for-55-Programm soll nun erst im September kommen, wodurch dem Markt Impulse verloren gehen.

Zudem hat die Kommission einen sektorübergreifenden Korrekturfaktor für den Zeitraum 2021 bis 2025 von 100 % angesetzt. Dieser Faktor vermindert die Menge der frei verfügbaren Zertifikate, wenn die Anträge der Einzelstaaten auf freie Zuteilung die Gesamtsumme der in ETS vorhandenen Zertifikate übersteigt. Bei einem Zuteilungsfaktor von 100 % erfolgen keine sektorübergreifenden Kürzungen. Für den Dec-21-Kontrakt sieht Redshaw Advisors Support bei 48,61 Euro, dann bei 46,85 Euro und schließlich bei 43,87 Euro.
 
ERDGAS: Sehr fest haben sich am Dienstag die nordwesteuropäischen Gasmärkte gezeigt. Am niederländischen TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, gewann der Day-ahead bis 15.00 Uhr 1,15 auf 27,85 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat Juli sprang 0,98 auf 27,73 Euro. Das Cal 22 legte um 0,45 auf 21,75 Euro zu. Am deutschen NCG gewann der Juli 0,34 auf 26,64 Euro. Die Wintersaison 21/22 erhöhte sich um 1,83 auf 28,10 Euro. Händler begründeten dies mit den hohen wartungsbedingten Liefereinschränkungen von 203 Mio. Kubikmetern pro Tag am Mittwoch für Gas aus Norwegen. Außerdem sei der asiatische Bedarf an LNG aktuell sehr hoch.
 

Claus-Detlef Großmann
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 08.06.2021, 17:15 Uhr

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