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Enerige & Management > KWK - Gasmotorenkraftwerk bringt Pforzheim den Kohleausstieg
Freuten sich, jetzt auch offiziell den roten Knopf drücken zu können: SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard (l.) und OB Peter Boch, Bild: SWP
KWK:
Gasmotorenkraftwerk bringt Pforzheim den Kohleausstieg
Der Kohleausstieg ist geschafft! Zumindest in Pforzheim, wo die Stadtwerke nun offiziell ihr neues Gasmotorenkraftwerk eingeweiht haben. 
 
Tatsächlich war es schon am 21. April so weit – still und heimlich haben sich die Stadtwerke Pforzheim (SWP) zu diesem Termin von der Kohle als Energiequelle verabschiedet. Denn bereits seit Dezember 2020 laufen sich die fünf neuen Gasmotoren im Heizkraftwerk (HKW) der SWP warm. Zusammen bringen die Motoren es auf 68.000 Pferdestärken, die ab sofort ein wichtiger Teil der Fernwärme- und Stromversorgung für die Stadt am Tor zum Nordschwarzwald sind.

Zu Spitzenlastzeiten werden so rund 52 MW Wärme und Strom erzeugt und jährlich etwa 35.000 Tonnen CO2 eingespart. Damit haben die SWP eine hochmoderne Ergänzung zum bereits bestehenden Biomasseblock gefunden, der seit 2004 ausschließlich Biomasse verbrennt. Gemeinsam werden so rund 75 % der CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 eingespart.

Mit der "größten Heizung der Stadt" bieten die SWP nun eine hocheffiziente Fernwärmeinfrastruktur. Durch Kraft-Wärme-Kopplung wird nicht nur Strom erzeugt, sondern zeitgleich die entstehende Abwärme als Fernwärme für etwa 20.000 Haushalte genutzt. Das moderne HKW erzielt einen Wirkungsgrad von rund 96 %. Mit der gesteigerten Effizienz muss etwa 33 % weniger an Primärenergie verbraucht werden.

Schneller als die Pläne der Bundesregierung

Dass Pforzheim in Sachen Kohleausstieg und Klimaschutz vorangeht, freut auch den Oberbürgermeister der Stadt, Peter Boch (CDU): "Es ist großartig, schon heute verkünden zu können, aus der Kohleverbrennung ausgestiegen zu sein. Lange vor dem von der Bundesregierung gesetzten Zieljahr 2038 schaffen es die Stadtwerke Pforzheim und unsere Stadt somit, diese schwierige Aufgabe zu meistern."

Zwar stellen die neuen Gasmotoren einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-Einsparung dar. Für Stadtwerke-Geschäftsführer Herbert Marquard bedeutet dies jedoch nicht, dass sich die SWP nun zurücklehnen können: "Klar ist, dass wir nun nicht die nächsten einhundert Jahre fossiles Erdgas verfeuern." Langfristig wolle man die Motoren entweder mit CO2-neutralem Methangas oder grünem Wasserstoff betreiben, um wirklich klimaneutral zu werden.
 

Peter Koller
Redakteur
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Donnerstag, 17.06.2021, 15:47 Uhr

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