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Enerige & Management > Wasserstoff - Hydrogen Lab für Chemiepark Leuna nimmt Betrieb auf
Bild: Wasserstoff_Bild Shutterstock, Tomasz Makowski
WASSERSTOFF:
Hydrogen Lab für Chemiepark Leuna nimmt Betrieb auf
Mit dem Hydrogen Lab Leuna hat die erste Pilotanlage für Test und Skalierung von Elektrolysesystemen ihren Betrieb aufgenommen, die vollständig in einen Chemiepark integriert ist.
 
Mit Unterstützung der Fraunhofer-Gesellschaft soll der Markthochlauf von H2-Technologien beschleunigt werden. Dafür bündeln das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme Iwes und das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ihre Expertise. Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige Rohstoffversorgung der Industrie und das Erreichen der Klimaziele.

Durch Bündelung ihrer Wasserstoffaktivitäten im Norden und Osten Deutschlands werden die Hydrogen Labs miteinander verknüpft. Mit dem am 20. Mai eröffneten Hydrogen Lab in Leuna (Sachsen-Anhalt) sowie den gerade entstehenden Pilotanlagen in Görlitz, Bremerhaven und Hamburg decken sie den gesamten Prozess von der grünen Stromerzeugung durch Offshore- und Onshore-Anlagen über die Testung und Optimierung der Elektrolyse sowie die Produktion der dabei eingesetzten Anlagen bis hin zur Speicherung, dem Transport und der Nutzung von grünem Wasserstoff ab.

Wenn Wasserstoff mittels Elektrolyse unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, entsteht ein klimaneutraler Rohstoff, der als Energieträger und -speicher sowie zur stofflichen Nutzung als Alternative zu fossilen Rohstoffen bereitsteht. Das bietet erhebliche Potenziale für industrielle Prozesse und Mobilität mit weitgehendem Verzicht auf fossile Rohstoffe sowie für die Umsetzung der Energiewende.

Unterstützung für den Markthochlauf

„Das Potenzial und die Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff sind außerordentlich vielversprechend. Insbesondere in der Industrie kann die Umstellung etablierter Produktionsprozesse auf Wasserstoff einen entscheidenden Beitrag zur Defossilisierung und zur Erreichung der gesetzten Klimaziele leisten“, sagte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Ziel des ersten Fraunhofer Hydrogen Labs in Leuna ist die Überführung von Wasserstofftechnologien aus dem Labor in den Industriemaßstab“, ergänzte er.

Inmitten des mitteldeutschen Chemiedreiecks werde der Standort mit seiner Industrienähe schnell sichere und effektive Lösungen in die Anwendung bringen. Darüber hinaus könne die Verknüpfung mit weiteren entstehenden Pilotanlagen entlang der gesamten Wertschöpfungskette den Markthochlauf zusätzlich beschleunigen und so die Position Deutschlands in diesem strategisch zentralen Technologiefeld weiter stärken und ausbauen, hoffen die Akteure.
 
Die Akteure aus Forschung und Industrie bei der Inbetriebnahme des Hydrogen-Lab in Leuna
Bild: Fraunhofer

Das Hydrogen Lab Leuna bietet modular nutzbare Testflächen für Elektrolysesysteme, Power-to-X- und Power-to-Liquid-Projekte bis 5 MW Anschlussleistung. „Die direkte Anbindung an das Wasserstoff-Pipelinenetz Mitteldeutschland bietet auch den Zugang zur örtlichen Chemieindustrie, die viel Wasserstoff benötigt und ein großes Interesse daran hat, dafür nachhaltige Technologien und Prozesse zu nutzen“, sagte Sylvia Schattauer, stellvertretende Leiterin des Fraunhofer IMWS und Koordinatorin der Aktivitäten in Leuna.

Drei Hydrogen Labs der Megawattklasse bis Ende 2022

Die drei Hydrogen Labs der Megawatt-Klasse verfügen über klare Alleinstellungsmerkmale: In Leuna ist die Pilotanlage direkt an die Pipeline der regionalen Chemieindustrie angeschlossen. In Görlitz (12,3 MW Anschlussleistung; geplante Inbetriebnahme: Ende 2022) liegt der Schwerpunkt auf Erzeugung, Speicherung sowie Nutzung von Wasserstoff für mobile sowie stationäre Brennstoffzellen, insbesondere für die Mobilität und zur Versorgung von Quartieren und Industriestandorten.

In Bremerhaven (zunächst 2 MW Anschlussleistung, erweiterbar auf 10 MW; Inbetriebnahme: Mitte 2022) ist die Besonderheit die Anbindung an eine MW-Windkraftanlage und an die virtuelle Nachbildung eines Stromversorgungsnetzes, um elektrische Eigenschaften von Elektrolyseuren zu untersuchen. Ergänzt werden die Labore durch ein Anwendungszentrum in Hamburg, wo an der Modellierung und Regelung dezentraler, lokaler Energiesysteme geforscht wird.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Freitag, 21.05.2021, 15:16 Uhr

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