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Enerige & Management > F&E - Klimaziele nur mit mehr Innovationen zu erreichen
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F&E:
Klimaziele nur mit mehr Innovationen zu erreichen
Ohne massive Innovationstätigkeit für saubere Technologien wird das Ziel einer globalen CO2-Neutralität bis 2050 nicht zu erreichen sein, warnen IEA und Europäisches Patentamt. 
 
"Um die angestrebte Netto-Null-Emissionsbilanz bis 2050 zu erreichen, muss fast die Hälfte aller Emissionssenkungen über Technologien erfolgen, die heute noch nicht auf dem Markt sind", sagt Fatih Birol, Exekutivdirektor der internationalen Energieagentur (IEA). Laut einer gemeinsamen Studie von IEA und Europäischem Patentamt verlangsamt sich das Innovationstempo in diesem Bereich aber.

Die Zahl der Innovationen im Bereich der CO2-armen Energietechnologien ist zwischen 2017 und 2019 weltweit durchschnittlich um 3,3 % jährlich gestiegen, so das Fazit der Studie "Patente und die Energiewende: Globale Trends bei Innovationen im Bereich saubere Energietechnologien", die am 27. April veröffentlicht worden ist. Diesem Trend steht ein seit 2015 anhaltender Rückgang der Patentierungsaktivitäten bei fossilen Energien gegenüber.

Allerdings entspricht die jährliche Zunahme der Patente für CO2-arme Energietechnologien in den vergangenen Jahren nur noch einem Viertel des jährlichen Wachstums von 12,5 % in der Zeit zwischen 2000 und 2013. EPA-Präsident Antonio Campinos. „Dieser Bericht ist ein klarer Aufruf, Forschung und Innovation für neue CO2-arme Energietechnologien stärker voranzutreiben und bereits existierende Technologien zu verbessern."

Anhand des Datenmaterials über internationale Patentfamilien (IPF) liefert die Studie einen Überblick über die größten Trends bei Innovationen im Bereich CO2-arme Energietechnologien zwischen 2000 und 2019. Jede IPF steht für eine einzelne hochwertige Erfindung, für die Patentanmeldungen zum Schutz in mehr als zwei Ländern eingereicht wurden. Wesentliche Erkenntnisse der Studie: 
  • Seit 2000 haben Unternehmen weltweit über 420.000 IPF im Bereich CO2-arme Energie eingereicht. Dazu gehören Erfindungen in drei Kategorien: CO2-arme Technologien der Energieversorgung (z. B. Solarenergie, Windkraft, Geothermie oder Wasserkraft), Technologien zur effizientere Nutzung von Energie oder einen Brennstoffwechsel (etwa bei Fahrzeugen, Gebäuden oder in der industriellen Produktion) und Querschnittstechnologien, die Versorgung und Endverbrauch abdecken oder Infrastruktur verbessern mit dem Ziel, einen höheren Grad an sauberer Energie zu erlangen (Batterietechnik, Wasserstofftechnologie, intelligente Netze sowie CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung).
  • Patentierungsaktivitäten bei Technologien der Energieversorgung sind seit 2012 rückläufig und machten 2019 nur noch 17 % aller weltweiten CO2-armen Erfindungen aus. Dies spiegelt die Marktreife einiger dieser Technologien wie etwa Solar-PV wider.
  • Technologien in Verbindung mit der Nutzung durch den Endverbraucher wie etwa im Transportsektor verzeichneten eine stabile Entwicklung und stellten in den letzten fünf Jahren die Mehrheit (60 %) aller Erfindungen bei CO2-armen Energietechnologien.
  • Besonders dynamisch war die Patentierungstätigkeit in schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie der Metallindustrie (zum Beispiel bei der Stahlproduktion).
  • Querschnittstechnologien (Batterien, Wasserstoff, intelligente Netze, CO2-Abscheidung) sind seit 2017 am deutlichsten gewachsen. Ihr Anteil an den gesamten IPF für kohlenstoffarme Energie stieg von 27 % im Jahr 2000 auf 34 % im Jahr 2019. Sie spielen bei der Energiewende eine immer bedeutendere Rolle, indem sie unterschiedliche Lösungen für saubere Energie miteinander verknüpfen, was den Energiesektor flexibler gestaltet.
  • Ein wesentlicher Innovationstreiber im letzten Jahrzehnt war der sprunghafte Anstieg von Technologien für Elektrofahrzeuge wie etwa den Lithium-Ionen-Batterien. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Rangliste der führenden Unternehmen für kohlenstoffarme Energietechnologien seit 2000 wider, zu denen sechs Automobilunternehmen und sechs ihrer größten Batteriezulieferer gehören:
 
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Grafik: EPA
 
  • Europäische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind laut der Studie seit 2000 führend, wenn es um Patente auf Erfindungen aus dem Bereich CO2-arme Energie geht, mit einem Anteil von 28 % (12 % allein für Deutschland) aller IPF in diesen Technologien im vergangenen Jahrzehnt (2010-19), gefolgt von Anmeldern aus Japan (25 %), USA (20 %), Südkorea (10 %) und China (8 %):
 
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Grafik: EPA


Die Studie Patente und die Energiewende: Globale Trends bei Innovationen im Bereich saubere Energietechnologien  kann von der Website des EPA heruntergeladen werden.
 

Peter Koller
Redakteur
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Dienstag, 27.04.2021, 11:28 Uhr

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