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Enerige & Management > Strom - Kosten für Energie ziehen an
Bild: Fotolia/galaxy67
STROM:
Kosten für Energie ziehen an
Privathaushalte müssen über 14 % mehr für Energie zahlen als noch vor einem Jahr. Insbesondere auf dem Land sind die Kosten allein für Strom im Schnitt generell höher als in der Stadt. 
 
Ein deutscher Musterhaushalt musste im Juni 2021 3.971 Euro pro Jahr für seine Energiekosten berappen. Im Juni 2020 beliefen sich die Kosten für die gleiche Menge noch auf 3.474 Euro und waren damit um 14,3 % niedriger. Zu diesem Ergebnis kommt das Internetportal Verivox. 

Ein Preisplus von 54,6 % macht Verivox beim Öl ausfindig. Wurden für 20 Hektoliter Heizöl im Juni 2020 noch 868 Euro fällig, waren es ein Jahr später 1.344 Euro. Ein Steigerung von 7,5 % gab es im Gassektor. Für den jährlichen Gasbedarf eines Musterhaushalts von 20.000 kWh stiegen die Kosten von 1.136 auf 1.221 Euro. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Heizöl heizen, sind die Heizkosten im mengengewichteten Durchschnitt derzeit 20,6 % höher als im vergangenen Quartal, so das Vergleichsportal. 

Benzin wurde im Juni um 22 % teurer, Diesel um 26 %. Im mengengewichteten Durchschnitt mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer angenommenen jährlichen Fahrleistung von 13.000 Kilometern laut Verivox im ersten Quartal 22,7 % mehr an der Zapfsäule ausgeben. Der durch den weltweiten Konjunkturaufschwung ausgelöste Nachfrageboom nach Erdöl habe die Preise seit dem Tiefpunkt der Corona-Pandemie "regelrecht explodieren" lassen, heißt es seitens des Portals.

Eine Ausnahme im allgemeinen Aufwärtstrend macht das Portal im Stromsektor aus. Mit einem marginalen Preisanstieg von 0,25 Prozentpunkten verharrten hier die Kosten im Jahresvergleich auf hohem Niveau. "Angesichts steigender Großhandelspreise können jedoch nur politische Maßnahmen einen weiteren Anstieg aufhalten", mahnte ein Sprecher des Portals mit Blick auf die Abschaffung der EEG-Umlage.

Strom auf dem Land teurer als in der Stadt

Eine Preisdifferenz bei Strom zwischen ländlichen und städtischen Haushalten stellt zudem das Vergleichsportal Check 24 fest. Demnach zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher auf dem Land für die gleiche Menge Strom im Bundesdurchschnitt 2 % mehr. 

Im Ländervergleich am größten ist das Stadt-Land-Gefälle in Mecklenburg-Vorpommern. Dort zahlt ein Musterhaushalt auf dem Land mit 1.386 Euro 10 % mehr als ein Haushalt in der Stadt. Auch im Saarland und in Schleswig-Holstein ist die Preisdifferenz hoch. Nur in Rheinland-Pfalz und Hessen ist das Verhältnis laut Check 24 umgekehrt − dort kostet Strom auf dem Land im Schnitt etwas weniger als in der Stadt.

 "Der Strompreis ist auf dem Land häufig höher als in der Stadt, weil die Netznutzungsentgelte aufgrund der geringeren Einwohnerdichte auf weniger Personen verteilt werden", erklärte ein Sprecher von Check 24. Außerdem würden Investitionen in die Energiewende insbesondere in ländlichen Gegenden getätigt. Die Kosten dafür legen die Betreiber des örtlichen Verteilnetzes anteilig auf die Stromkundinnen und -kunden um, so das Portal.

 
Die Differenz des Strompreises zwischen Land und Stadt.
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Check 24
 

Davina Spohn
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Dienstag, 13.07.2021, 16:04 Uhr

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