• Feiertage geben Preisen eine Pause
  • Energie gesucht im Chemiepark
  • Gelsenwasser erzielt 2023 gutes Ergebnis
  • VBEW ab Juli mit einer neuen Doppelspitze
  • Ford stattet Händler mit Schnellladestationen aus
  • Anschluss von Rüdersdorf ans Kernnetz unter Vorbehalt
  • Stadtwerke entwickeln Prosumer-Plattform
  • SaaS-Anbieter Ecoplanet sammelt weitere 3,5 Millionen Euro ein
  • Zeppelin meldet zweitbestes Jahr der Firmengeschichte
  • Österreich: CO2-Emissionen sinken um 5,3 Prozent
Enerige & Management > F&E - Lithium aus Thermalquellen im Oberrheingraben abbauen
Bild: Shutterstock
F&E:
Lithium aus Thermalquellen im Oberrheingraben abbauen
In Geothermieanlagen im Oberrheingraben könnte künftig Lithium mit abgebaut werden. Wie hoch die Potenziale sind, erläuterte Jens Carsten Grimmer vom KIT auf der virtuellen "GeoTherm".
 
Der Bedarf an Lithium ist in den vergangenen Jahren gestiegen, vor allem für die Elektromobilität wird es benötigt. Mittlerweile gehen mehr als zwei Drittel des Bedarfs an Lithium in die Batterieproduktion. Deutschland deckt seinen Bedarf bislang über Importe. Da liegt es nahe, nach europäischen Vorkommen zu suchen.

Eine Möglichkeit ist die Lithiumgewinnung in Geothermieanlagen im Oberrheingraben. Dort liegen erhöhte Lithiumgehalte in Thermalwässern vor. Die Gewinnung dieser Vorkommen aus dem Thermalwasser würde sowohl den Betreibern als auch der Wirtschaft nutzen, so Jens Carsten Grimmer vom Karlsruher Institut für Technologie (Geowissenschaften) bei seinem Vortrag im Rahmen der Geo Therm am 26. Juni. Ein Vorteil sei die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Geothermieanlagen selbst. Außerdem könnte Europa so eine eigenen Wertschöpfungskette für Lithium aufbauen. Das Potenzial im Oberrheingraben bezifferte der KIT-Experte auf etwa 1.800 Tonnen Lithium im Jahr.

Noch steckt diese Art der Lithiumgewinnung allerdings im Forschungsstadium. Ein Versuchsprojekt läuft seit Ende vergangenen Jahres zum Beispiel an der Geothermieanlage Bruchsal. Das Projekt Unlimited („Untersuchungen zur Lithiumproduktion aus heißen Tiefenwässern in Deutschland“) hat das Ziel, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für eine Lithiumproduktion aus heißem Tiefenwasser in Deutschland zu entwickeln. Hinter dem Projekt stehen die EnBW als Kooperationsführer gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und den Partnern Bestec (Projektierer), Hydrosion (Beratungsgesellschaft) sowie der Universität Göttingen.

Ein ähnliches Pilotprojekt läuft seit dem Sommer 2020 im Süden von Rheinland-Pfalz. In der Anlage Insheim erprobt das Unternehmen Pfalzwerke Geofuture gemeinsam mit dem Explorationsunternehmen Vulcan Energy Resources ebenfalls die Lithiumgewinnung aus Thermalwässern.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
+49 (0) 8152 9311 28
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 25.06.2021, 14:36 Uhr

Mehr zum Thema