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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Marktwert für Windstrom sinkt deutlich
Bild: psdesign1 / Fotolia
WINDKRAFT ONSHORE:
Marktwert für Windstrom sinkt deutlich
Nach einem hoffnungsvollen Auftakt zu Jahresbeginn ist im März der Marktwert für Windstrom deutlich gefallen, was insbesondere die Betreiber von Ü-20-Windturbinen beunruhigen dürfte.
 
Schlechte Nachricht für die Betreiber alter Windturbinen, die keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten und deshalb allenfalls den Börsenstrompreis für ihre erzeugten Kilowattstunden erhalten. Im März ist der für sie relevante Marktwert im Vergleich zum Februar um fast einen Cent auf 3,395 Cent pro Kilowattstunde gesunken. Das zeigen die jüngsten Berechnungen der vier Übertragungsnetzbetreiber.

Für die Betreiber der sogenannten Ü-20-Windturbinen hatte das Jahr gut begonnen. Im Januar war der der Marktwert mit 4,650 Cent pro Kilowattstunde nach längerer Zeit erstmals wieder in Richtung 5-Cent-Marke geklettert. Im Februar sackte der Marktwert bereits leicht auf 4,361 ct/kWh ab. Was für Außenstehende nur die berühmten Zehntelcent hinter dem Komma ausmacht, die Altanlagenbetreiber aber unter Druck setzt. Nach vorliegenden Studien brauchen sie aber mindestens eine Vergütung von vier Cent und mehr, damit sie beim Weiterbetrieb nicht in die roten Zahlen abrutschen.

Der jüngste Marktwert dürfte wirklich vielen Ü-20-Windbtreiber Kopfzerbrechen bereiten: Denn nach der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes haben sie an die Übertragungsnetzbetreiber eine Vermarktungspauschale von 0,4 Ct/kWh zu zahlen. Der Druck, mit einem Direktvermarkter eine Vereinbarung für ein Power Purchase Agreement abzuschließen, steigt also.

Dieser Druck ist ohnehin gestiegen, da die Altanlagenbetreiber die nach der EEG-Novelle für das erste Halbjahr vorgesehene Weiterbetriebsprämie von 1 Ct/kWh noch nicht ausbezahlt bekommen haben. Die EU-Kommission in Brüssel hat das 2021er EEG nach wie vor nicht notifiziert, was die wirtschaftliche Situation der Betreiber alter Windturbinen nicht verbessert hat. Sollte die Baisse beim Marktwert die nächsten Monate anhalten, dürfte sich so mancher für einen schnelleren Abbau seiner „alten Möhrchen“ entscheiden.
 

Ralf Köpke
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Freitag, 09.04.2021, 16:04 Uhr

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