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Enerige & Management > Österreich - Martin Ohneberg übernimmt Verbund-Aufsichtsratsvorsitz
Bild: Fotolia/YuI
ÖSTERREICH:
Martin Ohneberg übernimmt Verbund-Aufsichtsratsvorsitz
Der Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg leitet das Gremium interimistisch. Justizbehörden ermitteln gegen ihn wegen umstrittener Immobiliengeschäfte.
 
Mit sofortiger Wirkung legte der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Stromkonzerns Verbund, Thomas Schmid, am 8. Juni seine Funktion sowie seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat nieder. Schmid war ebenfalls am 8. Juni als Alleinvorstand der Österreichischen Beteiligungs AG (Öbag) zurückgetreten und hatte sämtliche mit dieser Position verbundenen Aufsichtsratsmandate aufgegeben. Im Energiebereich betraf dies neben dem Verbund den Öl-, Erdgas- und Chemiekonzern OMV, dessen stellvertretender Aufsichtsratschef Schmid war.

Wie berichtet, war Schmid bei der OMV-Hauptversammlung am 2. Juni heftig kritisiert worden. Der vormalige Generalsekretär im Finanzministerium hatte mit Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) seine Übernahme der Öbag-Leitung vereinbart.

In der Folge bezeichnete er es im Chatnachrichtenwechsel mit einer seiner engsten Mitarbeiterinnen als „Frechheit“, seinen Diplomatenpass aufgeben zu müssen – in dem Zusammenhang fiel das Wort „Pöbel“ - und tätigte weitere umstrittene Äußerungen. In einer Mitteilung anlässlich seines Rücktritts bedankte sich der Öbag-Aufsichtsrat für Schmids angeblich „ausgezeichnete inhaltliche Arbeit der letzten zwei Jahre“, distanziert sich aber gleichzeitig von den Chatnachrichten.

In seiner Position als Vorsitzender des Verbund-Aufsichtsrats folgt Schmid interimistisch sein bisheriger Stellvertreter Martin Ohneberg, meldete der Stromkonzern: „Über die Nachbesetzung des freien Aufsichtsratsmandats entscheidet die Hauptversammlung. Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest.“

Ohneberg, der im Autozulieferbereich tätige Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg, steht allerdings im Visier der österreichischen Justiz. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) beschuldigt ihn, bei einem Immobiliengeschäft des umstrittenen Wiener Investors Michael Tojner zu dessen Gunsten die Rolle eines Strohmanns gespielt zu haben.

Ohneberg wies die Vorwürfe stets zurück und beantragte im April 2020 die Einstellung des Verfahrens. Medien gegenüber versicherte er, mit den Ermittlungsbehörden „voll“ zu kooperieren.
 

Klaus Fischer
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Dienstag, 08.06.2021, 13:50 Uhr

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