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Enerige & Management > Photovoltaik - Meyer Burger präsentiert erste Module "Made in Germany"
Vertriebschef Moritz Borgmann bei der Präsentation der Module. Screenshot: E&M
PHOTOVOLTAIK:
Meyer Burger präsentiert erste Module "Made in Germany"
Die Absicht des Schweizer Maschinenbauers Meyer Burger, in Deutschland Photovoltaik zu produzieren, hatte 2020 für Aufsehen gesorgt. Nun sind erste Produkte "Made in Germany" verfügbar.
 
Die von Meyer Burger in der Schweiz entwickelten und in Deutschland produzierten Module werden zunächst in drei Varianten für das Dachanlagen-Segment auf den Markt kommen (siehe Kasten). 

Bei der Vorstellung der Module brach Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger, eine Lanze für die Produktion von Photovoltaik nahe beim Anwender. "Wenn es wahr ist, dass PV die mit Abstand günstigste und klimafreundlichste Form der Energieerzeugung ist und wir das komplette Know-how hier in Europa haben, kann es doch nicht wahr sein, dass wir beim wichtigsten Energieträger der Zukunft zu 95 Prozent von Importen abhängig sind", sagte er mit Blick auf die größtenteils nach Asien abgewanderte PV-Produktion. Damit sei nun aber Schluss.

Die neuen Fertigungen in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und in Freiberg (Sachsen) werden Ende Mai eröffnet und nehmen im Anschluss daran schrittweise die Massenproduktion auf. Produktionsstart sei im Juni, Beginn der Auslieferung an Kunden im Juli 2021.

In der ersten Phase wird eine jährliche Nominalkapazität von 400 MW aufgebaut, die bis 2026 auf 5.000 MW erweitert werden soll. Die Werke in Deutschland beziehen zu 100 % Strom aus erneuerbaren Quellen. Auch die Vorprodukte wie etwa das Polysilizium stamme aus Deutschland und sei zu 100 % CO2-zertifiziert, so Moritz Borgmann, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing. Noch dazu seien die Module alle frei von giftigem Blei und damit bereits konform mit der europäischen RoHS Verordnung, für die in der Photovoltaikbranche derzeit noch eine befristete Ausnahme gilt.

Meyer Burger hatte für den Aufbau der Modulfertigung in Deutschland Mitte vergangenen Jahres für 12 Mio. Euro die Modulfertigung sowie das Logistikzentrum des einst größten deutschen Solarmodul-Herstellers Solarworld gekauft, der 2018 insolvent gegangen war. Die Solarzellen-Fertigung erfolgt im sachsen-anhaltischen Bitterfeld-Wolfen. 

Drei Module mit hoher Effizienz

Mit den Modulen "White", "Black" und "Glass" kommen zunächst drei Produkte von Meyer-Burger aus deutscher Fertigung auf den Markt. Der Hersteller reklamiert für sich einen dreijährigen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz: Durch die proprietäre "SmartWire"-Verbindungstechnologie − sie verringert die Abschattung auf den Solarzellen durch sehr dünne Verbindungsdrähte − sollen die Module White und Black mit einer Effizienz von bis zu 21,8 % eine Leistung bis zu 400 Wp liefern. Das Modul Glass mit transparenter Glasrückseite ist bifazial, wandelt also auch auf der Rückseite einfallende Lichtenergie in Strom um. Es setzt laut Hersteller mit über 430 Wp einen Rekord für die höchste jemals in Serie produzierte bifaziale Leistung eines Solarmoduls. Dabei verwenden die Module Standardabmessungen.
 Für den Vertrieb hat der Hersteller bereits Vereinbarungen mit einer Reihe von Großhändlern abgeschlossen wie Baywa Re, Memodo, IBC Solar oder Sonepar Deutschland. 

Neben Meyer Burger haben auch eine Reihe anderer Hersteller ihre Produktion Deutschland wieder hochgefahren, so zum Beispiel Solarwatt oder Heckert Solar. In Spanien macht sich das neu gegründete Unternehmen Greenland auf den Weg, begleitet von deutschen Partnern eine hochautomatisierte Photovoltaik-Produktion in einer Größenordnung von 5.000 MW pro Jahr aufzubauen.
 

Peter Koller
Redakteur
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Dienstag, 27.04.2021, 16:05 Uhr

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