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Enerige & Management > Wirtschaft - MVV Energie erprobt als Modell Corona-Impfungen in Betrieben
Bild: katjen / Shutterstock.com
WIRTSCHAFT:
MVV Energie erprobt als Modell Corona-Impfungen in Betrieben
Das baden-württembergische Sozialministerium hat das Mannheimer Energieunternehmen MVV als eines von landesweit zwölf Modellunternehmen für Corona-Impfungen in Betrieben ausgewählt.
 
Ab Mitte Mai wollen Baden-Württemberg und Bayern auch in den Betrieben Impfungen anbieten, sobald Impfstoff zur Verfügung steht. Das baden-württembergische Sozialministerium benannte unter den zwölf Modellunternehmen auch den Mannheimer Energieversorger MVV. Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kündigte in seinem Land ab dieser Woche Impfungen in zehn Modellunternehmen an.

Nach den Worten des MVV-Vorstandsvorsitzenden Georg Müller sei der Modellversuch „ein wichtiges Signal für den Start der Impfungen in Unternehmen und damit für die dritte Säule der Impfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie neben staatlichen Impfzentren und den Hausärzten". Er betrachte die Auswahl von MVV Energie dafür zugleich als „eine hohe Auszeichnung für unser hervorragendes betriebsärztliches Team und unser betriebliches Gesundheitsmanagement“.

Unternehmen der kritischen Infrastruktur auf Impfungen vorbereitet

Sobald genügend Impfstoff zur Verfügung steht, sollen die Modellunternehmen bis zu 1.000 Impfdosen erhalten. „Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur hat MVV seit Beginn der Pandemie allerhöchsten Stellenwert auf den Gesundheitsschutz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie seiner Kunden und Geschäftspartner gelegt“, sagte der MVV-Chef. So sei es bisher gelungen, das Virus weitestgehend aus dem Unternehmen fernzuhalten sowie die Energie- und Wasserversorgung und die umweltfreundliche Abfallverwertung stets zuverlässig sicherzustellen.

Aus jedem der Bezirke der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Baden-Württemberg sei eine Firma ausgewählt worden. Alle zählen zur kritischen Infrastruktur, sind also wichtig für die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern. Außer der MVV sind Arzneimittelhersteller, eine Großbäckerei und der Flughafen Stuttgart dabei. Die Betriebe sollen abhängig von ihrer Größe bis zu 1.000 Impfdosen von einem nahe gelegenen Impfzentrum aus dem Kontingent des Landes erhalten.

Der Bund plant, die Betriebsärzte erst ab Juni in das Impfgeschehen einzubeziehen. Der scheidende RWE-Vorstandsvorsitzende Rolf Martin Schmitz hatte auf der Hauptversammlung seines Unternehmens Ende April angekündigt: „Selbstverständlich wird RWE beim Impfen dabei sein, sobald Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen werden“. Die medizinische Abteilung habe große Erfahrung durch die jährlichen Grippeschutzimpfungen, betonte Schmitz. Eine ähnliche Erklärung hatte es auf der Hauptversammlung von EnBW Ende März gegeben.

Betriebsimpfungen in Bayern schon ab dieser Woche geplant

Bayern will noch in dieser Woche in zehn Unternehmen mit dem Modellprojekt der Mitarbeiterimpfung beginnen - darunter Wacker in Burghausen, das Polysilizium für die PV-Produktion herstellt. Dafür würden rund 50.000 Impfdosen unterschiedlicher Hersteller bereitgestellt. „Gemeinsam mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) haben wir eine ausgewogene Auswahl getroffen mit unterschiedlich großen Betrieben aus Hochinzidenzgebieten und aus allen Regierungsbezirken sowie unterschiedlichen Branchen“, erläuterte der bayrische Gesundheitsminister.

In einem Stufenkonzept sollten anschließend sukzessive weitere Unternehmen in den Impfbetrieb eingebunden werden sollen. „Viele Unternehmen haben bereits mit großem Engagement individuelle Impfkonzepte für ihre Betriebe entwickelt“, betonte Holetschek. Bei der Auswahl sei es vor allem wichtig gewesen, denjenigen Unternehmen ein erstes Impfangebot zu machen, die auf eine Tätigkeit in Präsenz angewiesen seien und Homeoffice nicht oder nur eingeschränkt umsetzen könnten.

Kommunikation für Impfzentren gesichert

Der Energie- und IT-Dienstleister Spie erhielt unterdessen den Auftrag, die sichere Kommunikations- und IT-Infrastruktur für zwei Impfzentren im Landkreis Osnabrück zu realisieren. Spie stattete in nur zwei Wochen die Impfzentren mit einer kompletten peripheren IT-Infrastruktur aus und setzte die Kommunikation mit mehreren Telefonie-Endgeräten auf IP-Basis um, so dass hier nur eine einzige Infrastruktur geschaffen werden musste. Zusätzlich wurde eine Videoüberwachung für ein Impfstofflager installiert.

„Mit einer Cloud-Anlage sind wir sehr schnell in der Lage, solche Lokationen wie die beiden Impfzentren an die Welt anzuschließen. Es wird lediglich ein Internet-Anschluss benötigt und schon kann es losgehen“, erklärt Klaus Wirl, Vertriebsbeauftragter bei Spie Osmo. Zudem komme der Landkreis Osnabrück so für den wahrscheinlich zeitlich befristeten Betriebs der Impfzentren ohne Investition in eine physische Telefonanlage aus.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Montag, 03.05.2021, 11:49 Uhr

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