• Feiertage geben Preisen eine Pause
  • Energie gesucht im Chemiepark
  • Gelsenwasser erzielt 2023 gutes Ergebnis
  • VBEW ab Juli mit einer neuen Doppelspitze
  • Ford stattet Händler mit Schnellladestationen aus
  • Anschluss von Rüdersdorf ans Kernnetz unter Vorbehalt
  • Stadtwerke entwickeln Prosumer-Plattform
  • SaaS-Anbieter Ecoplanet sammelt weitere 3,5 Millionen Euro ein
  • Zeppelin meldet zweitbestes Jahr der Firmengeschichte
  • Österreich: CO2-Emissionen sinken um 5,3 Prozent
Enerige & Management > Photovoltaik - Ökoenergieversorger setzt neue Mieterstromprojekte um
Bild: Shutterstock
PHOTOVOLTAIK:
Ökoenergieversorger setzt neue Mieterstromprojekte um
Solarstrom vom Dach im öffentlich geförderten Wohnungsbau: Der Energieversorger Naturstrom hat in Duisburg und Nürnberg Mieterstromanlagen für 220 Haushalte installiert.
 
Der Ökoenergieanbieter Naturstrom AG zählt zwei weitere Projekte zu seinem Portfolio. Das Unternehmen hat in Duisburg und Nürnberg rund 220 Haushalte an Solarstrom vom Hausdach angeschlossen. Etwa 50 solcher Projekte mit einer Gesamtleistung von 3,8 MW hat der Versorger mittlerweile umgesetzt. Mehr als 2.000 Kunden beliefert er nach eigenen Angaben mit Mieterstrom.

"Auch wenn die im EEG 2021 verbesserten Rahmenbedingungen für unsere neuen Projekte in Nürnberg und Duisburg noch nicht relevant waren, zeigen diese: Es geht voran“, sagt Naturstrom-Chef Tim Meyer. In Nürnberg sind es 131 Mietwohnungen und fünf Gewerbeeinheiten, denen grüner Mieterstrom zur Verfügung steht. Erzeugt wird er in einer PV-Anlage mit 95 kWp. Alle Gebäude erfüllen den KfW-Effizienzstandard 40. Bei knapp einem Drittel der Wohnungen handelt es sich um Sozialwohnungen, auch bei den übrigen soll die Miete unter dem Marktspiegel liegen.

In Duisburg sind es sechs Gebäude mit 98 Wohneinheiten, deren Mieter Strom vom Hausdach erhalten können. Die PV-Anlage für die Siedlung hat eine Leistung von 77 kWp. Die Siedlung ist über das Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ der Energieagentur NRW gefördert worden. Voraussetzung für die Förderung: Die CO2-Emissionen müssen um 50 bis 60 % geringer sein als bei Gebäuden, die nur Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) aus dem Jahr 2009 genügen.

Richtiges Signal aus Berlin

Schub für das Mieterstromsegment verspricht man sich bei Naturstrom von den Verbesserungen, die das EEG 2021 mit sich bringt. Und vor allem von der Abschaffung „gewerbesteuerlicher Hemmnisse“. Tim Meyer erklärt: „Bislang konnte der Betrieb einer einzigen Solaranlage die gesamten Gewerbesteuerverpflichtungen eines Immobilienunternehmens infizieren und zu Millionennachzahlungen führen.“ Die Regierungskoalition hat geregelt, dass solche Nebeneinkünfte gewerbesteuerlich künftig anders zu behandeln sind.

Nach wie vor ist das Mieterstromsegment gemessen an den vollmundigen Worten, mit denen die Politik es anfangs beschwor, klitzeklein. „Mit der Förderung von Mieterstrom bringen wir die Energiewende in die Städte und beteiligen die Mieter an der Energiewende“, versprach 2017 Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), als sie die Mieterstromregelung unter Dach und Fach gebracht hatte. Ihr schwebte eine Förderung von 500 MW Solarstrom pro Jahr vor. Nur ein Bruchteil dieser Leistung wurde bisher insgesamt installiert. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens EUPD Research findet sich auf fast 90 % der für Photovoltaik geeigneten Dächer in Deutschland nicht eine einzige Solarzelle.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 09.06.2021, 15:59 Uhr

Mehr zum Thema