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Enerige & Management > Mobilität - Schweben statt fahren: ÖPNV-Alternative wird erforscht
Bild: Fotolia.com, lassedesignen
MOBILITÄT:
Schweben statt fahren: ÖPNV-Alternative wird erforscht
Wie ins Stadtzentrum gelangen - mit dem Rad, Auto, Bus, Taxi? Oder besser per Seilbahn? Ein Forschungsprojekt will binnen zwei Jahren den ÖPNV in der Luft zur echten Alternative machen.
 
Eine der ungewöhnlichsten Möglichkeiten, den Rhein zu queren, ist das Schweben. Seit der Landesgartenschau 1957 haben Menschen in der Millionenstadt Köln die Möglichkeit, in eine Seilbahn zu steigen und zwischen Rheinpark und Zoo zu pendeln.

Mehr als 500.000 Fahrgäste pro Jahr nutzen das Angebot der Kölner Verkehrs-Betriebe inzwischen. Den öffentlichen Nahverkehr grundsätzlich durch eine solche Luftfahrt-Variante zu erweitern, ist das erklärte Ziel eines Forschungsprojekts, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit ihrer Expertise und 300.700 Euro Fördermitteln unterstützt.

Seilbahnen sind ökologisch und können Autoverkehr reduzieren

Umweltaspekte spielen in der Untersuchung, für die das Ingenieurbüro SSP Consult Beratende Ingenieure GmbH und das Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Universität Stuttgart verantwortlich zeichnen, eine gewichtige Rolle. Seilschwebebahnen sollen den Test bestehen, in den Städten ein ökologisches Gegengewicht zu Verkehrskollaps und Umweltbelastungen durch Feinstäube darstellen zu können. „Wir brauchen Alternativen, um den Autoverkehr zu reduzieren und den ÖPNV zu ergänzen“, sagt DBU-Referatsleiterin für Architektur und Bauwesen, Sabine Djahanschah.

Die in Gebirgen oder Gartenschauen erprobten Seilbahn-Systeme „sind sehr geräuscharm, zerschneiden kaum Natur- oder Bewegungsräume und bieten eine sehr gute CO2-Bilanz sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb“, sagt Projektleiter Michael Welsch. Weitere Pluspunkte seien eine kürzere Bauzeit, eine geringere Flächenversiegelung und weniger Bedarf an Material gegenüber Stadt- und S-Bahnen.

Um das neue Verkehrsmittel überhaupt etablieren zu können, fehle es Verwaltungen und politischen Gremien in den Kommunen derzeit an praktischen Planungshilfen. Das Projekt will hier Abhilfe schaffen. Michael Welsch zufolge soll am Ende des auf zwei Jahre angelegten Forschungszeitraums ein Planungsinstrument stehen, das „die Bereiche Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte, Bevölkerungsakzeptanz und den gesamten Lebenszyklus“ betrachtet und Indikatoren wie CO2-Fußabdruck, Lärm, Spiegelung, Schattenwurf und Flächenversiegelung einbezieht. Dem Projekt zur Seite gestellt ist ein fachlicher Beirat aus Kommunen, Verbänden, Politik und Wissenschaft.
 

Volker Stephan
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 07.01.2021, 13:40 Uhr

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