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Enerige & Management > Stadtwerke - Sicher ist nur der Wandel
Bild: itestroorig / Fotolia
STADTWERKE:
Sicher ist nur der Wandel
Ein großes Stadtwerke-Sterben wird es nicht geben. Stattdessen werden sie sich zu digitalen und klimaneutralen Versorgern wandeln. Zu diesem Schluss kommt eine BET-Studie.
 
Das Beratungsunternehmen BET (Büro für Energiewirtschaft und technische Planung) hat sich mit der Frage beschäftigt, wo die kommunalen Energieversorger (EVU) im Jahr 2030 stehen. Dazu wurden Expertengespräche und Interviews geführt und ausgewertet. Fazit: In so gut wie allen Geschäftsfeldern wird es einen Wandel geben.

„Die Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren immer wieder die Frage stellen, wie sie ihr Kerngeschäft noch besser fokussieren können“, erklärte dazu Christiane Michulitz, Partnerin Organisation und Prozessmanagement bei BET. „Tun sie das, so bleibt das große Stadtwerke-Sterben aus.“

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der Handel bei zunehmender Automatisierung ein attraktives Geschäftsfeld sein wird. Das gelte vor allem bei größeren Unternehmen. Für den Bereich Kundenservice zeichnet sich danach eine Renaissance als Flagship-Store ab. Und auch die Netzplanung stellt eine Schlüsselfunktion dar. Hier und im Messstellenbetrieb, so heißt es, wird entschieden, wie die Digitalisierung der Branche vorangeht.

In allen traditionellen Geschäftsfeldern rechnen die Autoren mit einem Rückgang der Deckungsbeiträge. Regionale Dienstleistungen haben nach ihrer Ansicht aber das Potenzial, die entstehenden Verluste zumindest teilweise zu kompensieren.

Völlige Neuausrichtung durch Digitalisierung

Das allen Beschreibungen zugrunde gelegte BET-Energiemarktszenario charakterisiert die laufende Transformation der Energieversorgungssysteme als langsam und stetig in eine Richtung gehend. „Die innerbetrieblichen Veränderungen finden in der Folge eher evolutionär als revolutionär statt“, charakterisiert Corinna Semling, Leiterin des Kompetenzteams Organisation & Personal, den Wandel. Sie kommt als Koordinatorin der Studie zudem Schluss: „Zeichnet man die großen Linien für die Zukunft eines EVU 2030, wird die Organisation eine andere sein.“

Infolge der Digitalisierung, so die Untersuchung, werden Prozesse, Kulturen und Personalstrukturen je nach Grad und Umfang der Automatisierung bis 2030 völlig neu ausgerichtet. Das habe auch Veränderungen bei den Mitarbeitern zur Folge: Spezialisten würden in flexibleren Arbeitsverhältnissen die Aufgaben des Kerngeschäfts abwickeln. Mit geeigneten Maßnahmen zur Organisations- und Unternehmensentwicklung könnten strategisch gut ausgerichtete EVU auch 2030 noch erfolgreich am Markt sein.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 08.02.2021, 15:04 Uhr

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