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Enerige & Management > BHKW - Stadtwerke Herne bauen Grubengas-Fernwärmenetz
Bild: E&M
BHKW:
Stadtwerke Herne bauen Grubengas-Fernwärmenetz
Fast fünf Mio. Euro stecken die Stadtwerke Herne in ein neues Fernwärmenetz für den Stadtteil Horsthausen. Ein vorhandenes Blockheizkraftwerk erzeugt mit Grubengas die nötige Energie.
 
Die Stadtwerke Herne graben sich aktuell durch den Stadtteil Horsthausen. Im Nordosten der Emscherkommune entsteht binnen anderthalb Jahren ein neues Fernwärmenetz, für das nun etwa dreieinhalb Kilometer Leitungen in die Erde zu verlegen sind.

Der Großteil von bis zu fünf Mio. Euro, auf die Stadtwerke-Vorstand Ulrich Koch die Investitionssumme taxiert, wird für das Leitungsnetz fällig. Denn das Kraftwerk, das die Energie liefern soll, existiert bereits mit dem seit 2005 betriebenen BHKW am nahe gelegenen Zechenring. Für die Anlage sind allerdings Ausbaustufen vorgesehen. Zu den vorhandenen Motoren kommen zwei Kessel für Spitzenlasten, wenn etwa in Kälteperioden eine höhere Nachfrage nach Wärme besteht. Die Stadtwerke betiteln das Projekt mit „Grüne Wärme für Horsthausen“. Als „besonders klimafreundlich“ sehen die Verantwortlichen das Vorhaben deswegen an, weil das Grubengas aus der stillgelegten Zeche „Friedrich der Große“ nicht mehr ungenutzt in die Atmosphäre entweiche, sondern nachhaltig genutzt werde. Grubengas gilt wegen seines hohen Methangehalts als weitaus schädlicher als CO2. Mit dem Einsatz im BHKW und dem Fernwärmekonzept insgesamt wollen die Stadtwerke jährlich den Ausstoß von 800 Tonnen CO2 verhindern.

„Wir schlagen hier die Brücke von der Herner Bergbauvergangenheit zur zukunftsfähigen, dezentralen Energieversorgung“, sagt Ulrich Koch. Dazu trägt auch der Stoff bei, der in den beiden neuen Spitzenlastkesseln zum Einsatz kommt: Den Mehrbedarf soll Biogas decken. Für die Grubengas-Wärme hätten sich laut Stadtwerken bereits zwei größere Abnehmer entschieden. Privaten Haushalten bieten die Stadtwerke aktuell Einstiegsangebote zum Preis von 3.500 Euro an, sofern die Anschlüsse 40 kW Leistung nicht übersteigen und direkt am Leitungsweg liegen. 
Oberbürgermeister Frank Dudda sieht Herne in Sachen Nachhaltigkeit einen „wichtigen Schritt weiter. Wenn dabei auch noch aus den Hinterlassenschaften des Bergbaus Energie gewonnen werden kann, hilft das der Umwelt gleich doppelt.“
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 29.04.2021, 11:12 Uhr

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