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Enerige & Management > Marktkommentar - Strom und Erdgas uneinheitlich, CO2 fester
Quelle: E&M
MARKTKOMMENTAR:
Strom und Erdgas uneinheitlich, CO2 fester
Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
 
Strom: Uneinheitlich hat sich am Dienstag der deutsche OTC-Strommarkt gezeigt. Der Day-ahead zeigte sich vor dem Hintergrund einer gegenüber dem Dienstag kaum veränderten Erneuerbaren-Prognose nur wenig verändert. Der Base legte 0,75 auf 99,00 Euro zu, der Peak verlor hingegen 3,50 auf 101,50 Euro. Die Analysten von Eurowind erwarten für diese Woche Freitag und dann noch einmal für den Sonntag Sprünge bei der Erneuerbaren-Einspeisung auf neue Niveaus bis auf knapp 24.000 MW. Das US-Wettermodell rechnet danach wieder mit auf unterdurchschnittliche Werte fallenden Windstromeinspeisungen. Ab dem 10. August soll es dann noch einmal warm werden in Deutschland, doch eine Hitzewelle ist nicht in Sicht.

Am langen Ende des Markts verlor das Cal 22 vor dem Hintergrund eines durchwachsenen Umfelds bis 14.00 Uhr um 0,05 auf 76,80 Euro. 

CO2: Fester hat sich am Dienstagnachmittag der europäische Emissionsmarkt gezeigt. Der Dec-21-Kontrakt gewann bis 13.55 Uhr um 0,50 auf 54,93 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 55,13 Euro, das Tief bei 54,00 Euro. Umgesetzt wurde bis zu diesem Zeitpunkt das sehr geringe Volumen von 9,6 Mio. Zertifikaten. Am Vormittag war die halbierte Menge von 1,6445 Mio. Zertifikate zum Preis von 54,17 Euro je Tonne zugeschlagen worden. Die Cover Ratio betrug ungewöhnlich hohe 3,24. Der Markt hatte nach Abgaben im ganz frühen Geschäft kurz nach 9.00 Uhr zu steigen begonnen und hatte in zwei Moves um 11.00 Uhr und nach 12.00 Uhr weiter zugelegt.

Marktbeobachter sehen CO2 durch die fortgesetzte Rallye am Gasmarkt und durch die übliche Halbierung der Auktionsvolumina im August gut unterstützt. Infolge der Feriensaison stehe der Markt allerdings weniger unter Dampf, so die Analysten von Vertis. Viele Marktteilnehmer, die bereits freie Zuteilungen erhalten hätten, veräußerten nun überschüssige Zertifikate. Etliche europäische Energieversorger meldeten für das erste Halbjahr 2021 einen sprunghaften Anstieg ihrer unter das EU-Emissionshandelssystem fallenden Stromerzeugung. RWE teilte einen Anstieg der durch das EU-ETS gedeckten Erzeugung um 39  % im Vergleich zum Vorjahr mit. Auch Enel meldete einen Anstieg von 14,8 %. 
Der Anstieg der Emissionen ist darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage nach der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen in ganz Europa wieder anzieht. Insgesamt stiegen die Emissionen des europäischen Stromsektors im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11 %. Sie lagen damit trotz einer nahezu vollständigen Erholung der Nachfrage deutlich unter den Werten vor der Pandemie. Vertis rechnet für die kommenden Tage mit einem Handel für den Dec-21-Kontrakt in der weiten Spanne zwischen 50,50 Euro und 56,90 Euro je Tonne.

Erdgas: Am kurzen Ende stabil, am langen Ende etwas fester haben sich am Dienstag die nordwesteuropäischen Gasmärkte gezeigt. Am niederländischen TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, sank der Day-ahead bis 15.00 Uhr um 0,05 auf 42,05 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat September gewann 0,02 auf 42,15 Euro. Das Cal 22 zog 0,45 auf 27,93 Euro an. Am deutschen NCG zeigte sich der Day-ahead unverändert mit 41,70 Euro. Bullish für den Markt ist der unerwartete Rückgang der Gaslieferungen über den Grenzdurchgangspunkt Mallnow. Diese betrugen am Dienstag 504 GWh pro Tag. Das sind rund 350 GWh pro Tag weniger als normal. Die LNG-Einfuhr ist weiter schwach. Für die bearishe Seite schlägt zu Buche, dass das norwegische Gas-Angebot im Wochenverlauf zulegen dürfte.
 

Claus-Detlef Großmann
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Dienstag, 03.08.2021, 17:38 Uhr

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