Die Innogy-Tochter Süwag Energie AG hat trotz sinkender Absatzzahlen den Gewinn im Geschäftsjahr 2020 etwas steigern können. Die Anteilseigner profitieren wie in den Vorjahren.

 

Der Frankfurter Regionalversorger Süwag Energie AG hat die ersten Herausforderungen der Corona-Pandemie weitgehend unbeschadet überstanden. Die Umsätze sind im Geschäftsjahr 2020 zwar leicht gesunken, der Gewinn stieg aber um 2,2 Mio. auf 74,8 Mio. Euro (+3,3 %).

Als „sehr erfreulich“ wertet Süwag-Vorstandsmitglied Markus Coenen die Jahresbilanz, womit das Unternehmen sich widerstandsfähig gegen die „Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie einer Vielzahl wettbewerblicher und regulatorischer Herausforderungen“ gezeigt habe. Zu dem Ergebnis trugen 1.781 Beschäftigte der Süwag-Gruppe bei, die sich auf die Geschäftsfelder und Töchter Süwag Vertrieb, Süwag Grüne Energien und Wasser sowie Syna (Netze) aufteilen.

Die Anteilseigner, neben der Eon-Tochter Innogy (77 %) sind dies zahlreiche Kommunen im Rhein-Main-Gebiet, erhalten 1,10 Euro je Aktie und insgesamt 52,8 Mio. Euro vom Gewinn. 22 Mio. Euro behält der Versorger als Rücklagen.

Aussichten beim Frankfurter Versorger für 2021 weniger gut

Liegt das Ergebnis für 2020 im Rahmen der Erwartungen auf einem stabilen Niveau, erwartet die Süwag für 2021 „ein deutlich geringeres positives Jahresergebnis“. Zur Bilanz des vergangenen Jahres hat der Zuwachs an Kundinnen und Kunden beigetragen, die Zahl liegt nun bei 810.000 und damit um 33.000 höher als 2019.

Ferner hat die Süwag Verträge über acht neue Quartierkraftwerke abgeschlossen. Auch das Netzgeschäft bezeichnet der Versorger als Erfolg. Unter zwölf gewonnenen Vergabeverfahren befindet sich auch die seinerzeit verloren gegangene Stromkonzession für die hessische Gemeinde Wehrheim.

Für die um rund 9 % gesunkenen Absätze im Stromsektor macht die Süwag die rückläufige Industrieproduktion aufgrund der Pandemie verantwortlich. Beim Erdgas schlug sich die milde Witterung nieder, hier setzte die Süwag mehr als ein Drittel weniger ab. Als Wachstumsfelder identifiziert das Unternehmen auch in Zukunft das Netz- und Energiedienstleistungsgeschäft sowie die Elektromobilität.

Neue Beteiligung an der Überlandwerk Mittelbaden GmbH

Nach Investitionen in Höhe von über 100 Mio. Euro in Netze und Energieerzeugungsanlagen will die Süwag laut Markus Coenen binnen drei Jahren weitere 400 Mio. Euro in der Region investieren, vor allem in die Stromnetze und für Digitalisierungsprojekte. Rechenzentren und Ladestationen für Elektromobile erhalten so die nötige Infrastruktur.

Zu den großen Transaktionen des Jahres 2020 zählte der Verkauf der Netze in der Region Ortenau-Mittelbaden an die Überlandwerk Mittelbaden GmbH (Lahr). Teil dieses Deals ist der Einstieg der Süwag beim Überlandwerk mit 37,8 %. Daneben sind die anderen Strom- und Gasnetze nun vollständig auf die 100-prozentige Netztochter Syna GmbH übertragen worden.

Der Regionalversorger existiert unter diesem Namen inzwischen 20 Jahre, seit sich 2001 mehrere örtliche Kraftwerksbetreiber zur Süwag zusammenschlossen. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.
 

Quelle: Süwag Energie AG