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Enerige & Management > Wasserstoff - Umfrage sieht Deutschland als Technologieführer
Bild: iStock, Frank Harms
WASSERSTOFF:
Umfrage sieht Deutschland als Technologieführer
Eine Mehrheit der Entscheider in der Wirtschaft sieht Deutschland und die EU auf dem Weg zur Marktführerschaft im Bereich Wasserstoff. Allerdings nicht ohne Wenn und Aber.
 
Der Wettbewerb in der Entwicklung von Technologien zur Nutzung des alternativen Energieträgers ist noch jung. Doch Entscheider in der Wirtschaft zeigen sich schon jetzt zuversichtlich, dass Deutschland Wasserstoffweltmeister wird. Mehr als zwei Drittel der für den „Nationalen Wasserstoffmonitor“ befragten Manager und Unternehmer meinen, dass sich Deutschland und die Europäische Union die globale Technologieführerschaft sichern werden. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Unternehmen RWE und Thyssen Krupp haben dieses Meinungsbarometer installiert.

Nach der aktuellen repräsentativen Umfrage hadern viele Entscheider mit der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die am 10. Juni ein Jahr alt wird. Nur 11 % der Befragten haben keinerlei Zweifel daran, dass deutsche Technologie in Zukunft weltweit den Maßstab setzen wird. Mehr als 38 % knüpfen ihr „Ja“ an die Voraussetzung, „dass politisch Tempo gemacht wird“. Nahezu 19 % sagen, dass Deutschland nur mit Fortunas Hilfe an die Spitze gelangt. Dass Wasserstofftechnologie „Made in Germany“ am Weltmarkt keine führende Rolle spielen wird, glauben mehr als 21 %. 

Was besser laufen muss

Hauptkritikpunkt der Befragten an der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung ist der Auf- und Ausbau der Infrastruktur für den Energieträger. Mehr als die Hälfte (55 %) spricht sich dafür aus, das besser in der Praxis umzusetzen. Knapp 45 % stoßen sich grundsätzlich am Tempo, mit dem der nationale Plan realisiert wird. Nahezu ebenso viele Entscheider sind der Meinung, dass die Forschungsförderung verbessert werden muss. Etwa ein Viertel weist auf Handlungsbedarf bei den regulatorischen Rahmenbedingungen hin.
 
Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Grafik: Nationaler Wasserstoffmonitor

Einen weiteren Knackpunkt sehen Unternehmenslenker im internationalen Miteinander der Branche. Etwa 15 % sind der Auffassung, dass europäische und globale Energiepartnerschaften forciert werden müssen. Nachbesserungsbedarf bei staatlichen Finanzspritzen für die Wirtschaft mahnen vergleichsweise wenige an. Gut 11 % der Befragten sagen, die Fördergelder müssten schneller fließen. Mehr als 4 % halten das in Aussicht gestellte Gesamtfördervolumen von 9 Mrd. Euro für zu gering. Aus Sicht von 9 % der deutschen Manager und Unternehmer läuft bei der Umsetzung des nationalen Wasserstoffplans alles rund.

Der aktuelle Nationale Wasserstoffmonitor beruht auf einer Umfrage und 2.500 Entscheidern. Erhoben hat die Daten das Meinungsforschungsinstitut Civey zwischen Ende Mai und Anfang Juni.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 09.06.2021, 14:41 Uhr

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