• Strom-Spot sinkt wegen mehr Windstroms um fast 40 Euro
  • Gericht bestätigt Baustopp für Gasprojekt bei Borkum
  • Düsseldorf verlängert mit Vorständin und Arbeitsdirektorin
  • Experten fordern Grundgesetz-Änderung für mehr Klimaschutz
  • Renaissance der Diesel-Busse durch knappe Kassen
  • Wer zahlt für den Netzumbau?
  • Das „Forum Systemstabilität“ nimmt die Arbeit auf
  • Elektromobilitäts-Verband trennt sich von Gründer Kurt Sigl
  • DWV legt „Fahrplan“ zum Hochlauf der H2-Wirtschaft vor
  • Insolventer deutscher PV-Vertrieb Eigensonne ist gerettet
Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - Verband sieht riesige Vorteile und Fortschritte
Bild: JiSIGN / Fotolia
ELEKTROFAHRZEUGE:
Verband sieht riesige Vorteile und Fortschritte
Mit dem Thema Elektromobilität hat sich der europäische Klimaschutzverband Transport & Envirement (T&E) beschäftigt - und kommt zu durchweg positiven Einschätzungen.
 
Den viel gescholtenen Rohstoffverbrauch für die Antriebsbatterie der E-Fahrzeuge rückt T&E mit dem Vergleich zurecht, dass ein herkömmliches Fahrzeug schließlich auch Rohstoff verbrauche: nämlich im Durchschnitt 17.000 Liter Benzin. Dagegen würde sich die fußballgroße Menge der wertvollen Rohstoffe für die Batterie mit einem Gewicht von 30 Kilogramm – mit Recyclinganteil – ja wohl bescheiden ausnehmen.

Zudem seien die Perspektiven durch den technischen Fortschritt gut: Die Menge an Lithium, die für die Herstellung benötigt wird, werde sich in den nächsten zehn Jahren um die Hälfte verringern und beim Kobalt könnte sogar noch mehr eingespart werden. Darüber hinaus würden große Mengen des Materials bald aus dem Recycling kommen. Lucien Mathieu, Analyst bei T&E: „Die erhöhte Batterieeffizienz und das Recycling werden die EU deutlich weniger von Rohstoffimporten abhängig machen, als das beim Öl der Fall ist.“ E-Fahrzeuge, so heißt es weiter, seien viel besser für das Klima, weil sie im Laufe ihres Lebens 58 % weniger Energie benötigen als ein Benziner. Und selbst in Polen, das den "schmutzigsten" Strom in Europa produziert, ist ihre CO2-Bilanz noch um 22 % besser als die eines Verbrenners.

Auch was die Produktion angeht, sieht der Verband Europa sehr gut aufgestellt: Schon in diesem Jahr würden vermutlich genug selbst produzierte Batteriezellen zur Verfügung stehen, um den eigenen Bedarf zu decken. Betrug die Herstellungs-Kapazität im Jahr 2020 noch 49 Mio. kWh, so könnte sie zur Mitte des Jahrzehnts schon fast beim Zehnfachen liegen, was für 8 Mio. E-Autos reichen würde.

Derzeit sind in Europa 22 große Fabriken für Batteriezellen geplant, die einen Aufbau von 100.000 Arbeitsplätzen ermöglichen – was den Wegfall von Stellen in der Produktion von Verbrennungsmotoren abfedern würde. In Deutschland sind unter anderem Produktionsstandorte von Tesla in Brandenburg, von VW und Northvolt in Salzgitter und bei Opel in Rüsselsheim vorgesehen. Auch asiatische Hersteller, die bisher den Markt dominieren, kommen nach in Europa. Deutschland wird nach T&E-Berechnungen der größte Produktionsstandort von Batteriezellen in der Union.

Bei T&E handelt es sich um eine Dachorganisation von 60 europäischen Umweltschutzverbänden mit dem Schwerpunkt Mobilität.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Montag, 01.03.2021, 14:04 Uhr

Mehr zum Thema