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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Windauktion mit mehreren Wermutstropfen
Bild: Windenergieanlagen auf der Halbinsel Nordstrand vor Husum, Bild: Stadtwerke Husum
WINDKRAFT ONSHORE:
Windauktion mit mehreren Wermutstropfen
Obgleich erstmals seit vier Jahren wieder mehr als 1.000 MW Windkraftleistung Zuschläge bei einer Ausschreibung erhalten haben, gibt es mehrere bedenkliche Entwicklungen.
 
240 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.110 MW hat die Bundesnetzagentur bei der jüngsten Ausschreibungsrunde für die Windenergie an Land mit Zuschlägen beglückt. Vielleicht lag es an diesem mittlerweile ungewohnten Volumen - erstmalig seit 2017 wurden mehr als 1.000 MW in einer Gebotsrunde offeriert -, dass die Bundesnetzagentur gleich gut sechs Wochen für die Veröffentlichung der Ergebnisse benötigt hat.

Allerdings gibt es trotz des hohen Zuschlagsvolumens einige Wermutstropfen im Kelch der Freude: Obgleich die Zahl der Genehmigungen zuletzt wieder gestiegen ist, konnte das mit auf 1.243 MW ohnehin schon abgesenkte Ausschreibungsvolumen dieser Bieterrunde nicht voll ausgeschöpft werden. Sprich, es hat die nächste Unterzeichnung gegeben. Deshalb fordert Matthias Zelinger, Geschäftsführer vom Branchenverband VDMA Power Systems: „Um die Projektpipeline weiter zu stärken, müssen die von Bundesminister Altmaier angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Flächen- und Genehmigungssituation weiter zügig umgesetzt werden. Eine gleichmäßige Verteilung der Gebotstermine könnte zusätzlich helfen, Unterzeichnungen zu vermeiden.“

Nächster Wermutstropfen: Gleich 43 der bei dieser Bieterrunde erfolgreichen Windturbinen hatten bereits im Februar 2018 erstmals erfolgreich einen Zuschlag erhalten. Da diese Projekte nicht fristgerecht errichtet werden konnten, verfielen die Zuschläge am 1. März dieses Jahres – was zu Lasten des bisherigen Windkraftausbaus geht. Deren Investoren konnten sich aber erneut an der Mai-Ausschreibung beteiligen, wovon sie finanziell profitieren: Lag vor drei Jahren der mittlere Zuschlagswert bei 4,73 Cent pro Kilowattstunde, so können die erfolgreichen Bieter in diese Runde im Mittel immerhin mit 5,91 Cent rechnen.

Auffällig an den jüngsten Ergebnissen ist, dass nur fünf Zuschläge von potenziellen Betreibern in Bayern und Baden-Württemberg gewonnen werden konnten. Der Bundesverband Windenergie wertet diese geringe Zahl als „schrilles Warnsignal“ an die Landesregierungen in München und Stuttgart. „Wenn nicht zügig Flächen bereitgestellt und Genehmigungen erreicht werden, droht ein bitteres Erwachen in der Ökostromlücke“, warnte Präsident Hermann Albers in einer Verbandsmitteilung.
 

Ralf Köpke
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Montag, 14.06.2021, 17:09 Uhr

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