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Enerige & Management > Marktkommentar - OTC-Strommarkt schwächer, CO2 und Erdgas mit Verlusten
Bild: E&M
MARKTKOMMENTAR:
OTC-Strommarkt schwächer, CO2 und Erdgas mit Verlusten
Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
 
STROM: Überwiegend schwächer hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Dienstag präsentiert. Der Day-ahead gewann hingegen im Base 2,25 auf 76,50 Euro je Megawattstunde hinzu, im Peak ging es um 0,75 auf 77,25 Euro je Megawattstunde nach oben. Die Erneuerbaren-Einspeisung dürfte am Mittwoch etwas niedriger ausfallen als noch am Dienstag. Für den Donnerstag werden dann geringfügig höhere Mengen an Wind- und Solarstrom erwartet. Ab Freitag wird es dann richtig windig, die Windeinspeisung soll bis einschließlich 27. Mai deutlich über dem saisonalen Durchschnitt liegen. Anschließend sollen die Einspeisewerte um den Durchschnitt herum schwanken. Die Temperaturen dürften dem US-Wettermodell zufolge bis in den Juni hinein unterdurchschnittlich ausfallen.

Am langen Ende des deutschen Strommarktes verlor das Cal 22 1,05 auf 67,00 Euro. Belastend wirkte der CO2-Markt. An den europäischen Börsen blieb die Stimmung am Dienstagmittag moderat freundlich. 
 
CO2: Mit deutlichen Verlusten hat sich der CO2-Markt am Dienstag präsentiert. Gegen 14 Uhr lag der Dec 21 mit 54,73 Euro um 1,61 Euro unter dem Vortagesschluss. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als 22 Mio. Zertifikate. Das Tageshoch von 56,50 Euro wurde kurz nach Handelsstart erreicht, anschließend ging es nach unten. Das Tief lag bei 54,61 Euro. Der Rückgang sei aber zu erwarten gewesen, nachdem die Preise zuletzt kräftig zugelegt hatten, hieß es von Händlern.

Laut Redshaw Advisors wird der CO2-Markt weiter durch die Entwicklung an den Energiemärkten und insbesondere auch bei Erdgas unterstützt. Morgan Stanley zufolge befinden sich in den europäischen Gasspeichern aktuell 20 % weniger Gas als im historischen Durchschnitt. Der Speicherstand liegt demnach um 37 Mrd. Kubikmeter unterhalb der Menge, auf die man zum gleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgreifen konnte.

Das Analysehaus Belektron weist allerdings darauf hin, dass die CO2-Rallye der vergangenen Woche durch die fehlenden Auktionen am Donnerstag und Freitag unterstützt worden sei. Wichtig für die Aufwärtsbewegung sei auch eine Verlautbarung der EU-Kommission gewesen, wonach es keine Eingriffe in das ETS geben werde, um Preisanstiege zu verhindern.

MBI Research betont mit Blick auf den Optionsmarkt, dass Preise von 100 Euro für eine Tonne CO2 zum Ende des laufenden Jahres nicht auszuschließen seien. Es gebe für den Dezembertermin sehr viele Optionen, die bei 100 Euro ins Geld kämen.
 
ERDGAS: Weiter nach unten ging es am Berichtstag für die europäischen Gasmärkte. Der Day-ahead am kontinentaleuropäischen Leitmarkt, dem niederländischen TTF, verlor bis gegen 15 Uhr 0,95 auf 25,80 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat Juni gab um 0,50 auf 25,10 Euro nach. Im deutschen Marktgebiet Gaspool ging es für den Day-ahead um 0,93 auf 25,70 Euro, am NCG um 0,10 auf 25,85 Euro nach unten.

Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen und verwiesen zudem auf die erwarteten hohen Windstrommengen zum Ende der laufenden Arbeitswoche. Da der Wind Ende Mai aber bereits wieder zurückgehen soll und die Temperaturen weiter unterdurchschnittlich bleiben, sei eine Seitwärtsbewegung oder ein erneuter Preisanstieg in den kommenden Tagen denkbar − vor allem auch mit Blick auf die Speichersituation − hieß es weiter. Außerdem dürfte es wartungsbedingt noch zu Minderlieferungen aus Norwegen kommen.
 

Marie-Therese Pfefferkorn
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Dienstag, 18.05.2021, 17:46 Uhr

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