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Enerige & Management > Stromspeicher - E-Auto-Batterien bleiben auch im Second Life mobil
Innofas-Geschäftsführer Egon Schubert (l.) und Bayernwerk-Technikvorstand Egon Westphal mit dem neuen Stromspeicher vor der Regensburger Unternehmenszentrale Bild: Uwe Moosburger/ Bayernwerk AG
STROMSPEICHER:
E-Auto-Batterien bleiben auch im Second Life mobil
Einen Batteriespeicher aus ehemaligen E-Auto-Akkus hat das Bayernwerk in Betrieb genommen - dabei bleiben die Akkus auch in ihrem Second Life dank eines transportablen Containers mobil.
 
„Oskar II.“ heißt das Speichersystem, das die Bayernwerk Netz GmbH gemeinsam mit der Innofas GmbH entwickelt hat – der Name ist eine Anspielung auf den Bayernwerk-Gründervater Oskar von Miller (1855-1935). Insgesamt bietet die Anlage, die in einem Container untergebracht und damit transportabel ist, eine Kapazität von 480 kWh. Möglich machen das gebrauchte Lithium-Ionen-Akkus aus Audi-Testfahrzeugen, eine integrierte PV-Anlage auf dem Dach und ein Energiemanagementsystem (EMS).
 
Durch das intelligente EMS kann der Container zum „Peak Shaving“ genutzt werden, etwa um die überschüssige Energie einer Photovoltaik- oder Windkraftanlage zu speichern und bei Lastspitzen damit das Netz zu stabilisieren. Darüber hinaus verfügt der Speichercontainer über drei Ladepunkte für Elektrofahrzeuge.
 
Oskar II. kann auch für den „Inselbetrieb“ eingesetzt werden, also dort, wo gar kein Netz oder nicht ausreichend Kapazität zur Verfügung steht. Naheliegend ist etwa der temporäre Einsatz bei Veranstaltungen im Freien oder als Schnellladestation auf Autobahnraststätten mit geringer Anschlussleistung.
 
Der Container ist 4,7 Meter lang, 2,1 Meter breit, 2,5 Meter und wiegt rund 10 Tonnen.
 
 „Mit Oskar II. haben wir ein echtes Multitalent auf den Weg gebracht“, sagt Egon Westphal, Technikvorstand des Bayernwerks. Er unterstreicht, das Bayernwerk wolle mit der Innovation auch eine gut organisierte Kreislaufwirtschaft ankurbeln – denn mit dem Ausbau der Elektromobilität fielen zukünftig auch immer mehr Akkus zur Wiederaufbereitung an. 
 
Der mobile Speicher läuft beim Bayernwerk im Testbetrieb in verschiedenen Anwendungen. Im ersten Schritt nutzt das Unternehmen die Anlage als E-Auto-Ladeeinrichtung mit zwei AC-Ladepunkten mit jeweils 22 kW Ladeleistung sowie einer DC-Schnellladestation mit 150 kW.
 
„Im zweiten Schritt untersuchen wir, nach einigen baulichen Veränderungen, den Ausgleich der Lastspitzen“, sagt Westphal. Insgesamt befinden sich in der Tiefgarage des Bayernwerks 50 Ladepunkte, die vor allem über die Mittagszeit genutzt werden. Ziel ist es, dass der Container die Anschlussleistung bei Bedarf erhöht, sodass auch Bedarfspeaks bewältigt werden können.
 
Die aus dem Betrieb gewonnenen Daten sollen dann die Grundlage für die weitere Optimierung mobiler Speicherlösungen liefern.
 

Peter Koller
Redakteur
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Freitag, 19.02.2021, 16:43 Uhr

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