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Enerige & Management > Berater - Mit Recht erfolgreich
Bild: Rido, Fotolia
BERATER:
Mit Recht erfolgreich
Die Kanzlei Becker Büttner Held wird dieses Jahr 30 Jahre alt.
 
 
Es waren 1991 die Rechtsanwälte Peter Becker und Wolf Büttner, die in dem berühmten „Stadtwerke-Streit“ dafür sorgten, dass die kommunalen Energieversorger der DDR entstehen und nicht die westdeutschen Monopolisten die Stromversorgung unter sich aufteilen konnten.

1992 stieß der Rechtsanwalt Christian Held zu dem Duo, 1993 wurde er Partner in der kleinen Kanzlei – auf dem Briefpapier stand Becker Büttner Held, BBH.
30 Jahre später firmiert Becker Büttner Held mit der Unterzeile „Rechtsanwälte ∙ Wirtschaftsprüfer ∙ Steuerberater“, hat vor Jahren mit BBHC noch ein Consultingunternehmen gegründet und beschäftigt insgesamt 600 Personen bei einem Jahresumsatz von rund 70 Millionen Euro – 4.000 Mandanten stehen in der Referenzliste.

Die Liste der Auszeichnungen ist lang: Zum Beispiel Top-Steuerkanzlei und Top-Wirtschaftskanzlei bei Focus; beste Unternehmensberater und beste Steuerberater & Wirtschaftsprüfer bei brandeins; Kanzlei des Jahres für Energiewirtschaftsrecht bei Juve; Deutschlands beste Wirtschaftsprüfer für den Mittelstand beim Manager Magazin. Das alles sind keine Eintagsfliegen, es sind sich wiederholende Auszeichnungen über Jahre hinweg.

BBH ist eine „PartGmbB“, in Langschrift eine „Partnergesellschaft mit beschränkter Berufshaftung“. 40 gleichberechtigte Partner tragen gegenwärtig die Gesellschaft, einer davon ist Christian Held, das ungekrönte Haupt in der Außendarstellung des Unternehmens. Held persönlich kann sich auch etliche Orden an die Brust heften: Einer von „Deutschlands besten Anwälten“ im Energierecht im Handelsblatt-Ranking, Chairman der Associated European Energy Consultants (AEEC), stellvertretender Präsident des europäischen Verbands der unabhängigen Strom- und Gasverteilerunternehmen (Geode), stellvertretender Vorsitzender des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität - Recht, Ökonomie und Politik (IKEM), Aufsichtsratsvorsitzender hier und dort, Honorarprofessor an der TH Bingen.

200 Anwälte sind bei BBH beschäftigt - und es sollen noch mehr werden. Nachwuchsprobleme? Held: „Wir stehen in einem harten Wettbewerb um gute Kräfte, es gibt aber immer wieder hervorragende Kollegen, die sich ganz bewusst für uns entscheiden wegen unserer Profilierung in Richtung Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie unseres Fokus auf kommunale Strukturen.“

Was ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Anwalt? „Der gute Anwalt muss sehr genau die Branche kennen, in der er tätig ist. Er muss seinen Mandanten in seiner unternehmerischen Tätigkeit langfristig strategisch unterstützen. Seine Rolle ist vergleichbar mit der eines guten Hausarztes. Es zählt nicht der kurzfristige Erfolg, sondern Gesundheit und Entwicklung des Mandanten“, so Held.

Rund 15.000 Gesetze und Verordnungen beeinflussen mittlerweile das Energiegeschehen in Deutschland, ein selbst von Juristen beklagter undurchdringlicher Paragrafen-Dschungel. Held sieht einen wesentlichen Grund dafür in dem Zielkonflikt konsequent liberalisierter Märkte einerseits und andererseits staatlich verordneter Maßnahmen zum Klimaschutz und dem damit verbundenen Einsatz erneuerbarer Energien.

„Das hat eine große Komplexität mit sich gebracht“, so Held, der auch davon spricht, dass es zwischen der Energiewirtschaft und dem Gesetzgeber eine „gewisse Misstrauenskultur“ gibt, die im Zweifel dazu führe, „dass zu viel und zu detailliert geregelt wird, anstatt den Akteuren durch klare Rahmenvorschriften den Markt zu überlassen“. Das unternehmerische Handeln werde durch überbordende Datenschutzvorschriften und unklare Zuständigkeiten „massiv ausgebremst“, klagt der Rechts-Professor.

Den Juristen bei BBH wird die Arbeit nicht ausgehen. Und Helds „Anspruch, Marktführer in unserem Bereich zu sein; moderat, aber kontinuierlich weiterzuwachsen; an allen Ecken und Enden neue Herausforderungen anzunehmen“, erscheint gar nicht utopisch.

„Ein Punkt, der mich im Moment grundlegend beschäftigt, ist die Frage, wie man eigentlich mit Wasserstoff umgeht und ob es ein drittes Zeitalter Gaswirtschaft geben wird“, sinniert Held. Viele Fragen seien damit verbunden: Wird das Erdgasnetz rückgebaut; wird es eine eigene Infrastruktur für Wasserstoff geben; welcher Regulierung unterliegt der Wasserstoff; welche Rolle spielen die Verteilnetzbetreiber?

Das sind nur wenige Stichworte aus der Gedankenwelt von Held, der befürchtet, „dass seitens der Bundesregierung die Weichen wieder falsch gestellt werden“.
 
Christian Held: „Brücken bauen mit Wasserstoff“
Bild: BBH
 

Helmut Sendner
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Dienstag, 18.05.2021, 09:01 Uhr

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