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Enerige & Management > Regenerative - Zustimmung für den Ausbau erneuerbarer Erzeuger bleibt hoch
Bild: PopTika / Shutterstock
REGENERATIVE:
Zustimmung für den Ausbau erneuerbarer Erzeuger bleibt hoch
Laut einer aktuellen Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien sind 86 % der Bundesbürger für den weiteren Ausbau. Eine Mehrheit erkennt darin Impulse für die regionale Wirtschaft.
 
Die erneuerbaren Energien erzeugten im Jahr 2020 mehr als die Hälfte des deutschen Strommixes. Um die Klimaziele zu erreichen, muss diese Stromerzeugung aber stetig steigen. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) haben die Bundesbürger dies verstanden. „Eine deutliche Mehrheit der Deutschen befürwortet sogar einen noch stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien als bisher – und erkennt die enormen Chancen ihres Ausbaus und den Bedarf an Stromnetzen für die lokale Wirtschaft“, sagte AEE-Geschäftsführer Robert Brandt.

Die AEE veröffentlicht seit mehr als zehn Jahren eine repräsentative Akzeptanzumfrage zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Zustimmung lag stets bei um die 90 %. Die aktuelle Befragung wurde durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov deutschlandweit und bevölkerungsrepräsentativ online unter 1.051 Personen ab einem Alter von 18 Jahren durchgeführt. In der eigenen Nachbarschaft befürworteten nur noch 60 % der Befragten den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die Vorbehalte fielen aber deutlich geringer aus, wenn sie bereits tatsächlich in Berührung mit Anlagen gekommen sind.

Windkraft im Wald umstritten

Erstmals wurde die Frage gestellt, ob die Befragten glauben, dass der Ausbau der Stromnetze und der erneuerbaren Energien die regionale Wirtschaft stärkt. Eine deutliche Mehrheit von 57 % stimmt dieser Aussage zu. Die wirtschaftlichen Impulse und Chancen für ländliche Regionen können auch die Akzeptanz der Energiewende weiter erhöhen. So finden 76 % der Befragten, die in der Nähe eines Solarparks wohnen, den Bau eines solchen in ihrer direkten Umgebung gut. Ohne Vorerfahrung liegt der Wert mit 62 % um 14 % niedriger. Auch bei Windenergie- und Biomasseanlagen sowie bei Stromleitungen sei dieser positive Effekt durch Erfahrungswerte zu sehen. Das Thema „Wind im Nutzwald“ ist noch sehr umstritten. Nur ein Drittel der Befragten findet den Bau von Windenergieanlagen dort sinnvoll. Mehr als die Hälfte lehnt dies ab. Wissenschaftlich fundierte Standortentscheidungen sowie die frühzeitige Einbindung der Bürger können die Akzeptanz stärken, meint die AEE.
 
Meinung zu EE-Anlagen in der Nachbarschaft. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.
Grafik: AEE


Eigene Aktivitäten im Blick

„Mit Blick auf das komplexe Ökosystem des Waldes ist auf jeden Fall besondere Sensibilität gefordert. Eine naturverträgliche Nutzung der Windenergie in Nutzwäldern mit Fichten- oder Kiefermonokulturen, die ohnehin der Bewirtschaftung dienen, ist definitiv möglich“, betont Brandt. Naturnahe Misch- und Laubwälder wären davon nicht betroffen. Außerdem werden ökologisch wertvolle Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen.

Zum Klimaschutz sind die Befragten auch zu eigenen Aktivitäten bereit. Der Umfrage zufolge ist die beliebteste Option, um die steigenden Energiekosten durch die Einführung eines CO2-Preises zu kompensieren, weniger Auto zu fahren oder auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen. Eine Investition in eine klimafreundliche Heizung (wie Wärmepumpe, Pelletheizung oder Solarthermie) ist die zweitbeliebteste Klimaschutzmaßnahme.

Auch VKU-Umfrage sieht Priorität beim erneuerbaren Ausbau

Auch nach einer aktuellen Umfrage des VKU sollten für mehr als die Hälfte der Deutschen Bund und Länder im kommenden Jahr ihren Fokus bei der Klimapolitik auf den Ausbau der erneuerbaren Energien legen. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ergeben.

Auf die Frage „Wo sollten Bund und Länder im kommenden Jahr beim Thema Klimaschutz ihre Schwerpunkte setzen?“ konnten 10.000 Befragte unter acht Antwortvorgaben bis zu drei auswählen. Mit 50,8 % steht der „Ausbau der erneuerbaren Energien“ auf Platz 1, dicht gefolgt von der „Förderung der Wasserstofftechnologien“ (49,6 %) und der „Bezahlbarkeit der Energiewende“ (41,2 %).
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 07.01.2021, 14:36 Uhr

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