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Enerige & Management > Photovoltaik - Eine Million Tonnen schwerer Recycling-Schatz
Bild: E&M, Jonas Rosenberger
PHOTOVOLTAIK:
Eine Million Tonnen schwerer Recycling-Schatz
Eine Million Tonnen bringen Solarmodule auf die Waage, die bis 2030 aus Altersgründen ihren Dienst aufgeben. Eine Initiative will das Recycling-Potenzial der Solarveteranen heben.
 
Als Sondermüll zu schade: Solarmodule, die in die Jahre kommen, können zu großen Teilen wiederverwertet werden. Darauf weist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit Unternehmen der Solar- und Entsorgungsbranche hin. Gemeinsam haben sie in einem Weißbuch den Weg aufgezeichnet, wie ein flächendeckendes Recycling der Module in Deutschland möglich ist. Das Recycling in der Erneuerbaren-Vorzeigebranche sei auch ein nötiger Beitrag zum Klimaschutz und schonenden Einsatz von Ressourcen.

In dem Positionspapier fordern DUH, First Solar, Rosi Solar, Take-e-way und Veolia eine Vorreiterrolle Deutschlands. Um Solarmodule sinnvoll sammeln, wiederverwenden und hochwertig recyceln zu können, müssten Kommunen und Solaranlagen-Hersteller die nötige Infrastruktur schaffen.

Spitzentechnologie beim Recycling entwickeln

Die Initiative hält den Zeitpunkt für diese strategischen Überlegungen für gekommen. Bis zum Jahr 2030 sei von einer großen Menge Altmodulen auszugehen, die bis zu eine Million Tonnen auf die Waage bringen. Die betagten Anlagen bergen viele hochwertige Materialien zur Wiederverwertung. "Den Erfolgen beim Ausbau der Solarenergie in Deutschland sollten jetzt Fortschritte bei der Wiederverwendung und Spitzentechnologie beim Recycling folgen", heißt es seitens der Initiative.

Die Sammel- und Entsorgungsstrukturen müssten auf die Menge der auslaufenden Altanlagen angepasst werden, ist eine Forderung. Dazu sieht die Initiative den Bedarf für rechtliche Regelungen − etwa im Elektroaltgerätegesetz und der Behandlungsverordnung. Kommunen und Hersteller seien entsprechend in die Pflicht zu nehmen, durch Vorgaben zu Öko-Design, Sammlung, Funktionsprüfung, Recycling bis hin zu einem verpflichtenden Rücknahmesystem.
  Das Weißbuch geht dabei bis ins Detail. Einheitliche Mindeststandards könnten festlegen, dass pro Tag und Kopf mindestens 30 Altmodule an Sammelstellen zurückgegeben werden dürfen. Damit könnten kommunale Wertstoffhöfe die Sammelmengen erhöhen und das Wiederverwendungspotential besser ausschöpfen.

Bei der Forderung an das Bundesumweltministerium, die Behandlungsverordnung für Elektro- und Elektronikgeräte auf weitere Stoffe wie Silizium oder Silber auszudehnen und Grenzwerte beim Recycling einzuführen, zeichnet sich bereits eine Entwicklung ab. Zeitgleich zu der Präsentation des Weißbuches hatte das Bundeskabinett die Verordnung überarbeitet und Grenzwerte für Blei, Selen und Cadmiumtellurid aufgenommen.

Das Whitepaper "Kreislaufwirtschaft in der Solarbranche stärken. Alte Photovoltaik-Module für den Klima- und Ressourcenschutz nutzen " ist im Internet veröffentlicht.
 

Volker Stephan
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Freitag, 12.03.2021, 09:00 Uhr

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