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Bild: ldprod, Fotolia
BILANZ:
Pfalzwerke durch Corona-Pandemie mit leichtem Gewinnrückgang
Die Pfalzwerke mit Sitz in Ludwigshafen haben online die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 präsentiert. Die Corona-Krise führte zu einem Umsatzrückgang von sechs Mio. Euro.
 
2020 war auch für die Pfalzwerke ein außergewöhnliches Geschäftsjahr mit vielen Herausforderungen und Unsicherheiten durch die Pandemie, erläuterte das kaufmännische Vorstandsmitglied Werner Hitschler. Massive Absatzeinbrüche beim Energiebedarf im gewerblichen Bereich sowie bei den Stadtwerkekunden führten dazu, dass bereits beschaffte Energie zum Teil bei ungünstiger Marktlage abverkauft werden musste.

„Dennoch haben wir auch den Blick auf unsere Kernaufgaben nicht verloren und beispielsweise in innovative Energiedienstleistungen wie Elektromobilität investiert“, betonte Hitschler. „Vor diesem Hintergrund sind wir mit unserem Konzernergebnis der 1.283 Mitarbeiter insgesamt zufrieden“, schloss er.

Klimaschutz beinflusst Technik

Das technische Vorstandsmitglied René Chassein benannte vor allem den Kohleausstieg und das Brennstoffemissionshandelsgesetz als Herausforderungen. „Die bisherigen Entwicklungen in Folge der Klimadiskussion zeigen, dass die Pfalzwerke-Gruppe mit ihrem frühzeitigen Engagement für erneuerbare Energien grundsätzlich den richtigen Weg eingeschlagen hat“, betonte Chassein.

Auch setze das Unternehmen mit der Kraft-Wärme-Kopplung bereits seit vielen Jahren auf eine effiziente, CO2-sparende Technologie. „Mit unseren frühzeitigen Aktivitäten im Bereich Wasserstoff unterstützen wir die für das Gelingen der Energiewende zunehmend an Bedeutung gewinnende Sektorenkopplung“, sagte er. Der Konzernjahresüberschuss lag mit 13,1 Mio. Euro um 1 Million Euro unter dem Vorjahresergebnis. 

Die Ausbildungsquote lag bei 9,2 % und sei damit weiter steigend. „Seit jeher legt die Pfalzwerke-Gruppe einen großen Wert auf die Ausbildung junger Menschen, auch in wirtschaftlich schwierigeren Jahren“, betonte Hitschler. So absolvierten 118 Auszubildende – darunter 16 duale Studenten – auch 2020 das Ausbildungsprogramm des Konzerns.

Neue Geschäftsfelder erneuerbarer Strom und Elektromobilität

Mithilfe der Förderung von Bund und Land und in Kooperation mit Partnern errichteten die Pfalzwerke im vergangenen Jahr rund 130 eigene E-Ladepunkte. Mit der Globus-Baumarktkette konnte zudem ein weiterer wichtiger Kooperationspartner hinzugewonnen werden. Das diene dem Ziel, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur in der Region und an attraktiven Standorten bundesweit zu errichten.

In zwei Neubaugebieten in Maikammer und Harthausen setzen die Pfalzwerke das CO2-neutrale Heizsystem „Kalte Nahwärme“ um. Bei dieser fast emissionsfreien Versorgungslösung wird Erdwärme aus Sondenfeldern bereitgestellt und mittels Wärmepumpen für die Beheizung und Warmwasserbereitung der Gebäude genutzt.

Im Landkreis Kusel wurde der Windpark Schellweiler fertiggestellt mit einer Leistung von 6 MW. In der Pionext-Gruppe arbeiteten die Pfalzwerke gemeinsam mit den Mainzer Stadtwerken und der EWR aus Worms an Projekten aus den Bereichen Windkraft und Photovoltaik. Auch der Netzausbau und die Modernisierung der Stromnetze wurde fortgesetzt.

Kundenbindung stärken

Dank gezielter Kundenbindungs- und Reakquisemaßnahmen im vergangenen Jahr sei es dem Unternehmen gelungen, die kumulierte Kündigungsquote bei den klassischen Privat- und Gewerbekunden beispielsweise im Bereich Strom mit rund 30 % weit unter dem Bundesdurchschnitt von über 48 % zu halten. Für umweltbewusste Privatkunden wurde das neue Ökostromprodukt „Pfalzwerke öko lokal“ aufgelegt.

Mit der Online-Marke „123energie“ ist seit 1. Oktober 2020 das Angebot von Aldi Grünstrom nun nach dem Süd-Gebiet auch bei Aldi Nord und damit deutschlandweit erhältlich. Der Strom wird zu 100 % aus Wasserkraft gewonnen und stamme vollständig aus TÜV SÜD-zertifizierten Kraftwerken.
 
Pfalzwerke Kennzahlen 2020 2019
Umsatz 1,392 Mrd. Euro 1,398 Mrd. Euro
bereinigtes Ebit 68,3 Mio. Euro 77,8 Mio. Euro
Ergebnis vor Steuern 23,6 Mio. Euro 29,6 Mio. Euro
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 11.05.2021, 16:21 Uhr

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