DIREKTVERMARKTUNGS-UMFRAGE 2020
von Energie & Management



Bei der 13. E&M-Umfrage zur Direktvermarktung überraschen vor allem Baywa Re Clens und Sunnic Lighthouse mit erstaunlich hohen Zugewinnen bei ihren Portfolios.

 

Direktvermarktungsumfrage-EM-2020 

Die ausführliche Auswertung der jüngsten E&M-Umfrage zur Situation bei der Direktvermarktung plus Übersicht der gemeldeten Portfolios finden Sie zur Bestellung in unserem Online-Shop.

Für ihre mittlerweile 13. Direktvermarktungsumfrage hat die E&M-Redaktion rund 210 Unternehmen angeschrieben, die bei den vier Übertragungsnetzbetreibern einen Bilanzkreis für das Managementprämienmodell beantragt haben. Trotz Corona sind die Daten von immerhin 49 Unternehmen in die Portfolioübersicht eingeflossen. Im Vergleich zur Jahresübersicht 2019 gibt es mit Priogen Energy und RWE Supply & Trading gleich zwei Newcomer.

Damit ist die E&M-Branchenerhebung zur Direktvermarktung mit Abstand nach wie vor die größte und umfassendste ihrer Art.

48 Unternehmen haben Fragebogen für die jüngste Direktvermarktungsumfrage an die E&M-Zentrale gesandt. Beim dänischen Energiekonzern Oersted beruhen die Zahlen auf den vorliegenden Statistiken zum Ausbaustand der Offshore-Windenergie. Neben den einzelnen Größen der Portfolios sind auch folgende Ergebnisse der neuen Umfrage interessant:

  • Die meisten Unternehmen, nämlich 44, gehen von einem wachsenden Portfolio für dieses Jahr aus. Nur ein Anbieter erwartet eine sinkende Vermarktungsleistung: Iberdrola Deutschland, die sich aus der Vermarktung des eigenen Offshore-Windparks Wikinger zurückgezogen haben.
  • Das Gros der hierzulande tätigen Unternehmen vermarktet über White-Label-Verträge Portfolios Dritter: Immerhin gibt es mit WET Wind Energy Trading & BKW, Statkraft Markets sowie Sunnic Lighthouse auch in diesem Jahr, die ein externes Portfolio mit mehr als 1.000 MW Leistung betreuen. 2020 gehörte noch Enercity zu diesem Kreis.
  • Erstmals hatte E&M von den an der Umfrage teilgenommenen Unternehmen wissen wollen, wie groß ihre Portfolios auf Basis der eingespeisten Kilowattstunden sind: Bei dieser Betrachtung (38 Anbieter hatten immerhin geantwortet!) gehören Statkraft Markets, Baywa Re Clens und Vattenfall Energy Trading zu den Top 3
  • Auf die auch erstmals von E&M gestellte Frage nach vermarkteten Batteriespeicher-Kapazität haben acht Anbieter geantwortet, die es auf ein Gesamtvolumen von gut 200 MW bringen. Die Nase vorn mit gleich 90 MW hat in diesem Bereich die Steag GmbH
  • Beim ersten Versand des Fragebogens Anfang Dezember hatte E&M von den Direktvermarktern wissen wollen, ob sie eine Preisobergrenze bei den Aktionen für Sekundärregelleistung und Minutenreserve in Höhe von 9 999 Euro pro Megawattstunde begrüßen würden. Diese Frage ist quasi von der Wirklichkeit überholt worden: Nach mehreren heftigen Preisausschlägen hat die Bundesnetzagentur kurz vor Weihnachten genau diesen Deckel beschlossen, den die vier Übertragungsnetzbetreiber zum 19. Januar umsetzen mussten. Daher verzichtet E&M auf die Veröffentlichung der vorliegenden Antworten.
  • Bei der Frage nach der Vermarktung von Strom aus Post-EEG-Anlagen gab es überraschenderweise mit 14 Antworten nur einen geringen Rücklauf. Auf dieser Basis lässt sich seriös nicht abschätzen, wie viele der „alten“ grünen Kraftwerke weiterhin in Betrieb sind zu Beginn dieses Jahres beziehungsweise vom Netz genommen worden sind.