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Enerige & Management > Contracting Award - 1. Platz geht an E1 Energiemanagement
Bild: E&M
CONTRACTING AWARD:
1. Platz geht an E1 Energiemanagement
Der diesjährige Contracting-Award – gestiftet von Energie & Management und dem VfW Verband für Wärmelieferung – geht in diesem Jahr an die Nürnberger E1 Energiemanagement GmbH.
 
Das Nürnberger Unternehmen E1 Energiemanagement überzeugt die Jury mit einer energetischen Modernisierung der Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg. Am Abend des 27. Oktober fand die Preisverleihung des Contracting Award statt - in diesem Jahr aufgrund der Pandemie virtuell. „Unternehmen haben hier die Chance, ihre Kompetenzen im Bereich Contracting und Energiedienstleistungen gegenüber potenziellen Kunden und Geschäftspartnern zu zeigen“, sagte E&M-Chefredakteur Stefan Sagmeister.

„Wir freuen uns sehr in diesem Jahr erstmalig den Award als Partner von E&M verleihen zu dürfen. Die Projekte der Sieger zeigen eindrucksvoll, welche Möglichkeiten Contractingprojekte beim Klimaschutz bieten“, sagt Tobias Dworschak, VfW-Geschäftsführer. „Contracting ist weit mehr als nur Wärmelieferung. Contracting ist ein effektives Mittel zum Erreichen einer effizienten, klimaneutralen und wirtschaftlichen Energieversorgung der Zukunft“, so Dworschak weiter.

Prämiert wurden in diesem Jahre insgesamt vier Projekte:

1. Platz: E1 Energiemanagement GmbH für das Energiesparcontracting-Projekt Polizeiakademie Niedersachsen
„Das Projekt der E1 zeigt die Potenziale und Bedeutung von Energiesparcontracting-Projekten in öffentlichen Liegenschaften. Das komplexe Projekt realisiert eine hohe Energie- und CO2-Einsparung“, sagte Dworschak zur Entscheidung der Jury. Die Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg besteht aus 19 Gebäuden, die vor der energetischen Sanierung unter anderem über drei Nahwärmenetze mit Pumpen- und Brauchwarmwasser von einer Heizzentrale aus versorgt worden sind.

 
E&M-Chefredakteur Stefan Sagmeister gratuliert den Siegern in Nürnberg: Stephan Weinen (Mitte), Geschäftsführer von E1 Energiemanagement, und Richard Kerl (l.), Prokurist und Leiter Engineering, freuen sich über die Bronzeskulptur
Bild: Thomas Müller, E1

E1 Energiemanagement, ein Tochterunternehmen der Energie Steiermark, hat Energieeffizienzmaßnahmen, wie die Umstellung von Erdgasheizkessel auf BHKW und neue Brennwertkessel sowie eine Optimierung des Wärmenetzes und der Warmwasserbereitung realisiert.

Die Beleuchtung im Innen- und Außenbereich wurde durch effiziente LED-Beleuchtung und Heizungsumwälzpumpen durch Hocheffizienzpumpen ersetzt. Aufgrund des großen Geländes und der notwendigen Verbrauchs- und Komfortüberwachung wurden in das regelungstechnische Konzept auch Funkübertragungswege mit IoT-Devices integriert.

„Die E1 Energiemanagement“, so Geschäftsführer Stephan Weinen, „ist bereits vor Ablauf des ersten Vertragsjahres auf gutem Weg, die garantierte Energiekosteneinsparung von knapp 53 % und die jährliche CO2-Einsparung von 47,6 % zu erreichen. Begleitet wurde das Projekt von Beratern der Berliner Energie-Agentur.“

2. Platz: Gasag Solution Plus und Gewobag mit dem Projekt Wohnpark Mariendorf
Im Berliner Wohnquartier Mariendorf sind 807 Wohneinheiten sozial- und zugleich umweltverträglich saniert worden – eine nachahmenswerte Kombination. Teil des Konzeptes ist die Belieferung der Mieter mit Mieterstrom, der direkt im Quartier erzeugt wird. Damit wird die Akzeptanz der Energiewende vor Ort erhöht.

Als Basis kommen zwei Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Neben diesen Erzeugungsanlagen wurde zusätzlich eine Power-to-Heat-Anlage in der Energiezentrale errichtet. Über die Fassade von zwei Gebäuden hinweg wurden ergänzend insgesamt rund 100 Quadratmeter Photovoltaikmodule installiert. Nach der Installation wurde die PV-Anlage noch an ein Batteriespeichersystem angeschlossen.

Erweitert wurde die Energielösung des Quartiers um eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Die Kombination aus Mieterstrom, effizienter Erzeugung und Einsatz von erneuerbaren Energien hat die Jury überzeugt, das Projekt als 2. Sieger zu prämieren.

3. Platz: EWE AG und die Wohnungsgenossenschaft Wildau
Der Energiedienstleister EWE aus Oldenburg hat gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Wildau (WGW) insgesamt 191 Wohneinheiten in Wildau modernisiert. Für die Energieversorgung hat der Contractor ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk sowie einer Heizkesselanlage installiert. Die Wohnungsgesellschaft hat in diesem Projekt ihrerseits ein Heizhaus sowie ein Wärmenetz mitsamt Hausübergabestationen und Pufferspeicher mit Eigenmitteln errichtet. Zwei Puffer mit je 3.000 Leitern sowie 22 Pufferspeichern mit je 750 Litern an den Übergabestationen unterstützen das BHKW.

Insgesamt sparen die Mieter bei der Wärmeversorgung nun bis zu 30 % der Wärmekosten ein. Dieses Kooperationsprojekt zwischen EWE und WGW ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Wärmewende gelingen und gleichzeitig Kosten sparen kann.

Innovationspreis: Zeag Energie AG
Die Jury aus Mitgliedern des VfW und von E&M haben sich in diesem Jahr entschieden, neben den regulären Preisträgern einen Innovationspreis zu verleihen. Die Zeag liefert für das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum seit Ende 2019 Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung und grünem Wasserstoff. Diese Anlage koppelt direkt die Sektoren Strom/Wärme/Speicher und Industrieanwendungen und ist unter dem Namen „H2ORIZON“ bekannt.

Die Energieträger sind in diesem Fall Strom, Erdgas und Wasserstoff. An diesem Standort existiert ein 20-kV-Arealnetz, in das die beiden neu installierten BHKW einspeisen. Eine Besonderheit für die Versorgung sind die großen Lastspitzen durch den Prüfstandbetrieb. Der aktuelle Wärmebedarf liegt bei rund 6.600 MWh im Jahr.

Die neue Heizzentrale besteht aus zwei Blockheizkraftwerken mit insgesamt 1,4 MW elektrischer und 1,6 MW thermischer Leistung. Zudem wird zu Forschungszwecken dem Brenngas Wasserstoff in einem der beiden BHKW beigemischt. Dazu wurde eine 1-MW-PEM-Elektrolyse an den naheliegenden Windpark Harthäuser Wald (54 MW, 18 Anlagen) angebunden. 60 Tonnen Wasserstoff sollen darüber jährlich produziert werden. Sektorkopplung im industriellen Maßstab.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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