Eigentümer und Betreiber der am 23. April feierlich in Betrieb genommenen Anlage sind die BASF Aktiengesellschaft und ihre
Tochter BASF Power GmbH. Die BASF setzt auch hier die Strategie um, die einzelnen Standorte – jeweils den örtlichen Gegebenheiten
angepasst – aus modernsten Anlagen umweltfreundlich, rationell und gleichzeitig preisgünstig mit Energie zu versorgen.
Im Limburgerhof bei Ludwigshafen, einem Zentrum der landwirtschaftlichen Forschung, wird nun zur Versorgung von Büros, Gewächshäusern
und Laboratorien auf Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) gesetzt. Mit der Ausrüstung der neuen Energiezentrale in einem eigens
dafür errichteten Gebäude wurde als Generalunternehmer der im Bremen ansässige Bereich Dezentrale Energieversorgung der Alstom
Energietechnik GmbH beauftragt. In sieben Monaten Bauzeit wurde ein Anlagenkonzept realisiert, das sich bereits in anderen
von Alstom umgesetzten Projekten – wie zum Beispiel in dem für die Stadtwerke Kiel im vergangenen Jahr errichteten BHKW Kiel-Flintbeck
– bewährt hat.
Das Herzstück der Anlage sind zwei mit Caterpillar-Gasmotoren ausgerüsteten BHKW-Module der Zeppelin Power Systems aus Achim
bei Bremen, die jeweils eine elektrische Leistung von 1 MW sowie eine thermische von rund 1,3 MW haben und den eingesetzten
Brennstoff Erdgas zu 90 % nutzen. Die Wärmeversorgung wird durch zwei bereits Mitte August 2002 in Betrieb genommene Niedertemperatur-Gaskessel
von Loos – Leistung je 4,9 MW – abgesichert und in Spitzenlastzeiten ergänzt.
Die im BHKW erzeugte Wärme wird zu den Verbrauchern über ein neu verlegtes Wärmenetz mit einem Vorlauf zwischen 75 und 95
°C und einem Rücklauf zwischen 60 und 70 °C transportiert. Zusätzlich wird sie zum Antrieb einer Absorptionskälteanlage von
York genutzt, die mit einer Leistung von 1 430 kW 5 °C kaltes Wasser liefert, das über ein ebenfalls neu errichtetes Kaltwassernetz
verteilt wird. Die Kälte-Spitzenlast wird durch einen elektrisch angetriebenen, wassergekühlten 1 000 kW-Schraubenverdichter
abgedeckt, der ebenfalls von York geliefert wurde. Die für die Kälteerzeugung benötigte Rückkühlanlage, zwei offene Kühltürme
von Gohl mit je 2 500 kW Leistung, ist auf dem Dach der Heizzentrale installiert. Das Gebäude ist als ein schallisolierender
Festbau für die BHKW-Module und den Schraubenverdichter sowie als Stahlhalle für die Kessel und den Absorber ausgeführt.
Durch die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung wird auch im Sommer eine gute Auslastung des wärmegeführten BHKW erreicht, zu der ein
50 m3-Heißwasserspeicher und ein 10 m3-Kaltwasserspeicher beitragen. Erwartet wird, dass die Module bis 8 500 Volllastbetriebsstunden
im Jahr erreichen. Bei dieser Einsatzweise wird im BHKW zeitweise mehr Strom erzeugt, als in dem Agrarzentrum verbraucht wird,
so dass der Überschussstrom über ein 2 500 kVA-Trafo mittelspannungsseitig in das Netz der Pfalzwerke AG, Ludwigshafen, eingespeist
wird. Das BHKW übernimmt außerdem bei Stromausfall den Netzersatzbetrieb mit einer sicheren Leistung von 2 MW.
Das Erdgas für die KWKK-Energiezentrale liefert über eine hierfür neu verlegte Anbindungsleitung die Kassler Wingas, ein Gemeinschaftsunternehmen
der BASF und der russischen Gazprom. Die Stromversorgung des Standorts erfolgt in Kooperation mit den Pfalzwerken.
Durch die hocheffektive KWKK-Anlage im Limburgerhof, die dezentrale, ältere Wärme- und Kälteanlagen in den einzelnen Objekten
ersetzt hat, erwartet die BASF jährliche Einsparungen in Höhe von etwa 20 % der bisherigen Energiekosten an dem Standort.
Gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß um 30 % reduziert. Die Energiezentrale und das Fernwärmenetz sind auf Vorrat dimensioniert,
so dass ein Ausbau von derzeit 12,5 MW auf 19,5 MW thermischer Leistung möglich wäre.
Die Anlage auf einen Blick
Standort: Agrarzentrum Limburghof der BASF bei Ludwigshafen
Eigentümer und Betreiber: BASF Aktiengesellschaft und BASF Power GmbH
Nutzer: Über ein Heizungs- und Kaltwassernetz werden Büros, Gewächshäuser und Laboratorien versorgt
Anlage: Generalunternehmer Alstom Energietechnik GmbH, Dezentrale Energieversorgung, Bremen;
zwei erdgasbetriebene BHKW-Module Caterpillar 3516 TA von Zeppelin Power Systems, Achim bei Bremen, Leistung je 1 MWel und
1,3 MWth;
zwei Erdgas-Niedetemperaturkessel von Loos mit je 4,9 MW; Gasgebläsebrenner von Elmatic;
eine 1,43 MW-Absorptionskälteanlage und ein wassergekühlter 1 –MW-Schraubenverdichter von York;
zwei offene 2,5 MW-Kühltürme von Gohl;
50 m3-Heißwasserspeicher, 10 m3-Kaltwasserspeicher;
29 m-Schornstein
Wirtschaftlichkeit: Einsparung von 20 % der bisherigen jährlichen Energiekosten
Umweltschutz: CO2-Reduzierung 30 %
Auskunft: Dieter Reineke, Tel. 04 21/4 36 80 12, dieter.reineke@tde.alstom.com
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Montag, 05.05.2003, 12:19 Uhr