Die verzögerte Vorlage von Quartalszahlen hat für Nordex Konsequenzen. Die Aktien des Herstellers von Windkraftanlagen werden aus dem SDax und dem TecDax herausgenommen.

 

Wie die Deutsche Börse als Indexanbieter am Mittwochabend, 15. Juni, mitteilt wird Nordex nicht mehr in den Indizes gelistet. Dafür steigt das Spezialpharma-Unternehmen Medios wieder in den Index der kleineren Werte auf, aus dem es erst im September vergangenen Jahres herausgeflogen war. Im Index der Technologiewerte wird Nordex durch SMA Solar Technology ersetzt.

Die Herausnahme sei Folge der Verletzung von Basiskriterien, hieß es in der Mitteilung weiter. Dabei gehe es um die fristgerechte Veröffentlichung von Quartalsberichten oder Quartalsmitteilungen. Die Änderungen werden zum 20. Juni wirksam.

Wie die Redaktion Anfang Mai berichtet hat, war die Vorstellung des Quartalsberichts ursprünglich für den 12. Mai geplant. Der Grund für die Verschiebung sei ein Cybersicherheitsvorfall, so das Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Diesen habe man am 31. März bemerkt und daraufhin entsprechende Sicherheits-Protokolle eingeleitet sowie IT-Systeme in unterschiedlichen Geschäftsbereichen vorsorglich abgestellt.

„Der temporär eingeschränkte Zugriff auf verschiedene Systeme hat zu Verzögerungen in den internen Abläufen geführt. Sobald der genaue Veröffentlichungstermin feststeht, wird die Nordex Group darüber informieren“, hieß es damals in einer Mitteilung.

Unterdessen meldet Nordex einen Großauftrag über die Lieferung von 63 Turbinen des Typs N155 mit zusammen 369 MW nach Kolumbien. Sie sind für die Windparks Acacia II und Camelias in der Region Guajira vorgesehen sowie das Carreto-Projekt im Departement Atlantico. Errichtungsbeginn ist laut Nordex ab Frühjahr 2023. Die werden auf Betontürmen mit 120 Meter Nabenhöhe errichtet. Der Auftrag umfasst auch Service-Verträge mit einer Laufzeit von mindestens fünf Jahren.