Die RWE Fuel Cells GmbH, Essen, und die Buderus Heiztechnik GmbH, Wetzlar, unterzeichneten am 8. Juli eine Vereinbarung über
die gemeinsame Entwicklung von Brennstoffzellen-Heizgeräten für Kleingewerbe und Mehrfamilienhäuser. Ziel ist, ein Gerät mit
5 kW elektrischer Erzeugungsleistung zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die Brennstoffzellen sollen mit Erdgas betrieben
Wärme und Strom für Wohnblocks oder kleine Gewerbebetriebe liefern. Ein integriertes Zusatz-Heizgerät stellt sicher, dass
jederzeit ausreichend Wärme erzeugt werden kann. Als Brennstoffzelle soll eine 5 kW-Anlage des amerikanischen Herstellers
IdaTech zum Einsatz kommen.
Die Arbeitsteilung ist in der Vereinbarung klar geregelt. IdaTech, den die deutschen Projektpartner als einen der weltweit
führenden Brennstoffzellen-Entwickler bezeichnen, wird das Brennstoffzellen-System liefern. RWE Fuel Cells ist dafür zuständig,
die Brennstoffzelle in das Strom- und Heizungsnetz einzubinden und soll einen Energiemanager zur Steuerung der gesamten Anlage
entwickeln. Aufgabe von Buderus ist es, Zusatz-Komponenten der klassischen Zentralheizungstechnik einzubinden und sich um
Kostenreduzierung durch Verwendung von Serienbauteilen zu kümmern. RWE Fuel Cells und Buderus sollen darüber hinaus die Brennstoffzellen-Systeme
in Labor und Praxis erproben.
Der momentane Zeitplan sieht für 2005 erste Feldversuche vor. Bei erfolgversprechenden Ergebnissen bis 2006 soll die Zusammenarbeit
fortgesetzt werden mit dem Ziel, ein serienreifes Gerät zu entwickeln und zu vermarkten. Mit Marktreife wird nach Aussagen
eines Buderus-Sprechers nicht vor 2008 gerechnet.
Buderus werde in die Kooperation seine Heiztechnik-Kompetenz einbringen. Die Zusammenarbeit mit dem US-Hersteller UTC Fuel
Cells, die schon bis zu Prototypen eines eigenen Brennstoffzellen-Heizgerätes gediehen war, sei Ende 2003 ausgelaufen. Buderus
wurde im letzten Jahr von der Bosch-Gruppe übernommen. Die fusionierten Heiztechnikaktivitäten sollen in der BBT Thermotechnik GmbH
zusammengeführt werden.
RWE Fuel Cells will mit der neuen Kooperation sein Leistungsspektrum im Brennstoffzellenbereich abrunden, erklärt das Unternehmen.
Seit Anfang des Jahres wird bereits ein 5 kW Brennstoffzellen-Heizgerät des amerikanischen Hersteller IdaTech getestet. Dafür
sei aber das Know-How eines erfahrenen Heizungsherstellers unerlässlich, so eine Sprecherin von RWE Fuel Cells. „Aus diesem
Grund haben wir uns für eine Kooperation mit Buderus entschlossen.“ Das Entwicklungsprojekt mit Buderus und IdaTech wird im
Rahmen des Zukunftsinvestitionsprojekts (ZIP) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Zur Höhe des Budgets wollte sich
RWE nicht äußern.
Zwei IdaTech-Brennstoffzellen vom Typ EtaGen sind seit März in der NRW-Landesvertretung in Berlin installiert und sollen die
Büros mit Strom und Wärme versorgen. Zwei weitere Geräte werden im Entwicklungslabor von RWE Fuel Cells in Mechernich eingehend
geprüft. „Die Brennstoffzellen werden einem Dauertest unterzogen, der unter Bedingungen stattfindet, wie sie bei einem späteren
Einsatz beim Kunden zu finden sein werden“, erklärt die RWE-Sprecherin. Dazu gehören „realitätsnahe Lastschwankungen“ und
tägliches An- und Abschalten. So werde die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Brennstoffzellen getestet und Verbesserungen
ermöglicht. Eine weitere IdaTech Brennstoffzelle ist seit Juli im RWE Brennstoffzellen-Pavillon in Essen am Netz.
RWE Fuel Cells beschränkt sich jedoch nicht auf Geräte ihres amerikanischen Kooperationspartners, sondern testet auch die
anderer Hersteller. Seit Frühjahr 2002 läuft eine eine 1 kW SOFC-Brennstoffzelle von Sulzer Hexis bei einer RWE-Tochtergesellschaft
zur Probe. Desweiteren hat RWE im letzten Jahr eine 5 kW-Anlage des kanadischen Herstellers Fuel Cell Technologies (FCT) getestet.
Eine Kooperation mit dem italienischen Produzenten Nuvera war 2002 ergebnislos wieder aufgegeben worden.
Im Segment größerer Brennstoffzellen für Industrie und Gewerbe testete RWE Fuel Cells vor längerem eine 100 kW SOFC-Brennstoffzelle
von Siemens Westinghouse. Seit Anfang 2002 ist im RWE Brennstoffzellen-Pavillon in Essen ein 250 kW HotModule (MCFC) des Brennstoffzellen-Herstellers
MTU CFC Solutions am Netz. Die Anlage hat mittlerweile rund 16 500 Stunden Betriebszeit erreicht. RWE Fuel Cells ist zu 25,1 %
an MTU CFC Solutions beteiligt.
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Freitag, 09.07.2004, 15:51 Uhr