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Enerige & Management > Wasserstoff - Deutsche Unternehmen kooperieren mit Vereinigten Arabischen Emiraten
Quelle: Fotolia
WASSERSTOFF:
Deutsche Unternehmen kooperieren mit Vereinigten Arabischen Emiraten
Erste deutsche Firmen, darunter Getec Group und Uniper, haben einen Kooperationsvertrag über die Nutzung von in den Vereinigten Arabischen Emiraten erzeugten Wasserstoff unterzeichnet. 
 
Kooperationspartner ist die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) mit Sitz in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Unter anderen haben Uniper, Hydrogenious LOHC und "JERA Americas" am 21. März ein Kooperationsabkommen unterschrieben.

Wie bekannt wurde, wollen die Partner eine gemeinsame Studie zur Erforschung des Wasserstofftransports zwischen den VAE und Deutschland durchführen. Im Rahmen des Abkommens, das während des Besuchs des deutschen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) in den VAE verkündet wurde, soll eine Lieferkette für grünen Wasserstoff aus den VAE nach Wilhelmshaven mittels LOHC-Technologie aufgebaut werden. LOHC steht für "Liquid Organic Hydrogen Carrier", einer ölartigen organischen Substanz, die Wasserstoff chemisch bindet. Kurzfristig soll blauer Wasserstoff eingesetzt werden, der bald durch grünen Wasserstoff ersetzt werden soll. 

Erst blauer, dann grüner Ammoniak

Für künftige Lieferungen von Wasserstoff und Derivaten hat Adnoc zudem Abnahmeverträge über erste Testlieferungen von blauem Ammoniak nach Deutschland geschlossen. Beteiligt sind die Getec Group sowie die Energieunternehmen RWE, Steag und "GEWEC". Die Kooperation mit Adnoc ist für die Getec Group ein "wichtiger Schritt, um Wasserstoff und Ammoniak als Energieträger für eine klimaneutrale Zukunft weiterzuentwickeln", erklärt CEO Thomas Wagner. "Wir haben ideale Voraussetzungen, um grünes Ammoniak wieder in grünen Wasserstoff aufzuspalten und direkt ins Erdgasnetz einzuspeisen, zum Beispiel als Beimischung für die thermische Nutzung", ergänzt Guido Zimmermann, CEO der Getec-Plattform Schweiz und Leiter des unternehmenseigenen Kompetenzzentrums für grünen Wasserstoff. Für erste Pilotprojekte lasse sich das blaue oder grüne Ammoniak auch sofort in einer Brennstoffzelle einsetzen.

Auch der Hamburger Hafenlogistiker HHLA und Europas größte Kupferhütte Aurubis haben mit Adnoc eine Kooperation geschlossen. "Über eine Testlieferung von Ammoniak von Adnoc über die HHLA an Aurubis soll die Lieferkette und die Nutzung von Ammoniak als Energieträger in der Kupferherstellung erprobt werden", wie die Hamburger Wirtschaftsbehörde am 21. März berichtete. Auf diese Weise könnte im Erfolgsfall die Kupferherstellung dekarbonisiert werden.

Zusage von "weit über 50.000 MW" grüne Energie

Siemens Energy, Lufthansa, das emiratische Erneuerbare-Energien-Unternehmen Masdar und weitere Partner arbeiten an einem Projekt mit Namen "Green Falcon" zur Herstellung von synthetischem Kerosin zur Dekarbonisierung der Luftfahrt. Eine Ausweitung des Pilotprojekts mit 20 MW Elektrolyseleistung wäre nach erfolgreicher erster Phase denkbar, wie es seitens der Unternehmen heißt. 

Im Dezember 2021 war bekannt geworden, dass die VAE ein globales Kraftwerk für saubere Energie schaffen wollen. Das Land hat das Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Die drei Unternehmen Adnoc, Abu Dhabi National Energy Company PJSC (TAQA) und Mubadala Investment Company werden ihre gemeinsamen Anstrengungen in den Bereichen erneuerbare Energien und grünem Wasserstoff unter der Marke "Abu Dhabi Future Energy Company" bündeln. Die Partnerschaft dieser drei Unternehmen aus Abu Dhabi soll, wie es heißt, über eine exklusive Kapazität von über 23.000 MW erneuerbarer Energie verfügen. Bis 2030 soll eine Gesamtkapazität von "weit über 50.000 MW" erreicht werden.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Montag, 21.03.2022, 16:44 Uhr

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