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Enerige & Management > Kernkraft - Drei Wochen freiwillig im Kernkraftwerk
Isar 2 bei Landshut ist jetzt auch Unterkunft fürs Bedienpersonal, Quelle: Preussen Elektra
KERNKRAFT:
Drei Wochen freiwillig im Kernkraftwerk
Preussen Elektra hat Teile des Schichtpersonals auf dem Gelände des Kernkraftwerks Isar 2 einquartiert. So soll bei anhaltend hohen Corona-Zahlen der Weiterbetrieb gesichert werden.
 
Die Vorbereitungen für die Unterbringung von Bedienpersonal vor Ort hatte der Energiekonzern Preussen Elektra nach eigenen Angaben bereits zu Beginn des Jahres getroffen. Ziel ist es, so eine Unternehmensmitteilung, angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen den unterbrechungsfreien Leistungsbetrieb und damit die Stromversorgung der gesamten Region zu gewährleisten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kernkraftwerks Isar 2 in Ohu nahe Landshut (Bayern) vor einer Corona-Infektion zu schützen.

Mit einer Kraftwerksleistung von 1.485 MW und einem Anteil von 12 % am bayerischen Strombedarf gehört das Kernkraftwerk Isar 2, wie es weiter heißt, zur kritischen Infrastruktur in Bayern. Daher habe Preussen Elektra bereits zu Beginn der Corona-Pandemie weitreichende Vorsorgemaßnahmen für das Betriebspersonal getroffen, um etwaigen Infektionsketten im Kraftwerk vorzubeugen und den Betrieb sicherzustellen.

Container, Caravans und ein Betreuerteam

Aufgrund der unverändert hohen Infektionszahlen im Landkreis Landshut seien allerdings zunehmend auch die Schichtmannschaften des Kraftwerks von Infektionen im persönlichen Umfeld betroffen. Daher habe sich die Leitung des Kernkraftwerks dazu entschlossen, Teile des Personals für einen Zeitraum von drei Wochen auf dem Betriebsgelände einzuquartieren. Dabei handelt es sich, wie eine Sprecherin gegenüber der Redaktion erklärte, um mehrere Schichtmannschaften, die auf dem Gelände separat voneinander untergebracht werden.
  "Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist unser wichtigstes Anliegen – gleichzeitig ist es unsere Pflicht als Kraftwerksbetreiber, den sicheren und unterbrechungsfreien Leistungsbetrieb unserer letzten noch am Netz befindlichen kerntechnischen Anlage bis zum Tag ihrer endgültigen Abschaltung zu gewährleisten", erklärte dazu Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung von Preussen Elektra. Die vorübergehende Unterbringung eines Teils des Schichtpersonals am Standort nannte er eine richtige und der aktuellen Situation angemessene Entscheidung.

Carsten Müller, Leiter des Kernkraftwerks Isar 2, lobte die Mitarbeitenden, die sich dafür freiwillig zur Verfügung gestellt haben. "Es macht mich stolz, dass unsere Kraftwerksmannschaft ein so hohes Verantwortungsbewusstsein hat und dass wir hier gemeinsam an einem Strang ziehen."

Das Schichtpersonal bewohnt voll ausgestatteten Unterkünfte, darunter Containerzimmer und Caravans. Darüber hinaus wurden Zelte im Außenbereich des Kraftwerks als Küchen und Gemeinschaftsräume aufgestellt. Zusätzlich erhält das Personal Unterstützung durch ein Team aus mehreren Betreuern und einem Arzt. Sie sind ebenfalls auf dem Kraftwerksgelände einquartiert.

Das Kernkraftwerk Isar 2 ist seit 1988 in Betrieb und war seit dieser Zeit zehnmal Weltmeister in der jährlichen Stromerzeugung. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk spätestens zum 31. Dezember 2022 vom Netz. Isar 1 befindet sich seit April 2017 im Rückbau. Am Standort beschäftigt Preussen Elektra 500 eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Mittwoch, 09.03.2022, 11:15 Uhr

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