Die Dreischtrom GmbH aus Hoyerswerda kann ihre Kunden nicht mehr beliefern.

 

„Wir teilen Ihnen mit, dass am 08.12.2021 um 10:41 Uhr das vorläufige Insolvenzverfahren der Dreischtrom GmbH angeordnet wurde“, heißt es auf der Internetseite des Energieanbieters. Grund sei, dass das Unternehmen keinen Zugriff auf bisher langfristig eingekaufte Mengen mehr habe, „da unser Vorlieferant von einer Insolvenz betroffen ist“. Nicht beschrieben wird dabei, ob es sich bei dem Vorlieferanten um einen Strom- oder Gaslieferanten handelt.

„Wir sind damit verpflichtet, die fehlenden Mengen zu den aktuellen Preisen am Markt nachzubeschaffen. Da wir die Differenz nicht an unsere Kunden weiterreichen können, waren wir gezwungen, Insolvenz anzumelden“, heißt es weiter.

Die Dreischtrom GmbH fusionierte 2018 mit der DS Erdgaskontor GmbH, ebenfalls aus Hoyerswerda. Seitdem wurde unter dem Namen Dreischtrom Strom und Erdgas vertrieben. Laut einer Mitteilung vom Juli 2018 kam das neue Unternehmen auf einen Jahresumsatz von rund 7,7 Mio. Euro. Zum 1. Januar 2018 wurden nach eigenen Angaben rund 3.000 Stromkunden und 800 Gaskunden von neun Mitarbeitern betreut.

Blickt man auf die im Internet verfügbare Bilanz der Dreischtrom GmbH, so ging es dem Unternehmen vor der Insolvenz nicht besonders gut. Der Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2019 weist einen Fehlbetrag von minus 664.960,43 Euro aus. Als „nicht gedeckter Fehlbetrag“ wurde insgesamt eine Summe von rund 1,25 Mio. Euro angegeben.

Allerdings stufte das Magazin Focus die Dreischtrom GmbH von 2017 bis 2019 als Wachstumschampion in Deutschland ein. In einer Mitteilung vom Februar 2019 weist das Unternehmen auf diesen Titel hin. „Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 35 % je Jahr erreichte die Dreischtrom GmbH einen hervorragenden zehnten Platz unter den Energieversorgungsunternehmen.“ Als Geschäftsführer wird im Impressum Eckbert Scherber genannt.