
Bild: Fotolia.com, Jürgen Fälchle
REGENERATIVE:
Erneuerbar und ohne Importe
Ostdeutschland könnte sich 2050 völlig selbstständig und kosteneffizient erneuerbar mit Energie versorgen, zeigt eine aktuelle Studie.
Das Wiener Beratungsunternehmen Wagner, Elbling & Company hat im Auftrag einer Gruppe von Energieversorgern und Netzbetreibern
aus den ostdeutschen Bundesländern und Berlin ein Energiesystem modelliert, in dem sich Ostdeutschland 2050 vollständig selbst
mit erneuerbarer Energie versorgen könnte. Windkraft, Photovoltaik, Biomethan und Wasserstoff spielten dabei eine zentrale
Rolle. Energieimporte wären nicht mehr nötig.
Die Studie „Commit to Connect 2050“ zeige auch, dass es möglich sei, ein vollständig dekarbonisiertes Energiesystem kosteneffizient zu errichten und zu betreiben, erklärte Autor Albrecht Wagner im April bei der Präsentation der Untersuchung im Rahmen einer Videokonferenz. Nach den mit der Modellierungssoftware „Walerie“ erstellten Berechnungen würde das Energiesystem mit jährlich rund 53 Mrd. Euro nur wenig mehr volkswirtschaftliche Kosten verursachen als das reale derzeitige (50 Mrd. Euro).
Der heutige Primärenergiebedarf von 699 Mrd. kWh müsste dazu durch Effizienzverbesserungen um 45 % auf 386 Mrd. kWh reduziert werden. Die Erzeugungskapazitäten für Wind- und Solarstrom müssten um ein Mehrfaches der heute vorhandenen ausgebaut werden.
Eine wichtige Rolle spiele Biomethan, das ausschließlich aus Biomasse erzeugt würde. Nicht direkt verbrauchten Strom wandele man in Elektrolyseanlagen (38.000 MW) in Wasserstoff um, der nicht nur als Energieträger genutzt, sondern auch für den Energietransport eine wichtige Funktion übernehmen würde. Die beiden grünen Gase deckten rund 49 % des Endenergiebedarfs (327 Mrd. kWh).
Wichtige Rolle für Biomethan und Wasserstoff
Wasserstoff würde aufgrund seiner hohen und kostengünstigen Speichereffizienz zu einem entscheidenden Faktor in der Energieübertragung, der Sektorenkopplung und im Backup des Stromsystems, heißt es in der Studie. Vor allem im überregionalen Energietransport würde Wasserstoff eine wichtige Funktion zukommen. Daneben komme Biomethan aufgrund seiner gesicherten Produktionsleistung ebenfalls weiterhin eine elementare Bedeutung zu.
Für den Wärmesektor sieht die Studie eine stärkere Nutzung von Strom in elektrischen Wärmepumpen vor. Auch Fernwärme müsste zu 68 % in Großwärmepumpen und Power-to-Heat-Anlagen aus Strom produziert werden. Grüne Gase spielten in der Wärmeversorgung ebenso eine wichtige Rolle und würden in Gaswärmepumpen, Gasbrennwertkesseln und hybriden Wärmeerzeugern genutzt.
„Die Gaswirtschaft muss sich auf neue Technologien umstellen“, sagte Studienautor Wagner bei der Präsentation der Ergebnisse. Indirekt warnte er auch davor, bei Planungen für ein dekarbonisiertes Energiesystem auf eine Gasinfrastruktur zu verzichten. Das würde eine Volkswirtschaft „richtig Geld kosten“, sagte er. Den politischen Entscheidungsträgern riet er, den nötigen Zukunftstechnologien „Hochlaufpfade“ zu ermöglichen, um eine Kostendegression einzuleiten.
Auch Uwe Ringel, Geschäftsführer des Fernleitungsnetzbetreibers Ontras und einer der Auftraggeber der Studie, plädierte dafür, Transformationspfade zu entwickeln, um Erkenntnisse der Untersuchung umsetzen zu können.
Auftraggeber der Studie „Commit to Connect 2050“ sind Avacon, Balance VNG Bioenergie, Drewag Netz, Enso Netz, Edis Netz, Enertrag, EWE Netz, Gasag, Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, Hansegas, Inetz GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas, Ontras, Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg, Thüringer Energienetze, Teag und VNG Gasspeicher.
Die Studie „Commit to Connect 2050“ zeige auch, dass es möglich sei, ein vollständig dekarbonisiertes Energiesystem kosteneffizient zu errichten und zu betreiben, erklärte Autor Albrecht Wagner im April bei der Präsentation der Untersuchung im Rahmen einer Videokonferenz. Nach den mit der Modellierungssoftware „Walerie“ erstellten Berechnungen würde das Energiesystem mit jährlich rund 53 Mrd. Euro nur wenig mehr volkswirtschaftliche Kosten verursachen als das reale derzeitige (50 Mrd. Euro).
Der heutige Primärenergiebedarf von 699 Mrd. kWh müsste dazu durch Effizienzverbesserungen um 45 % auf 386 Mrd. kWh reduziert werden. Die Erzeugungskapazitäten für Wind- und Solarstrom müssten um ein Mehrfaches der heute vorhandenen ausgebaut werden.
Eine wichtige Rolle spiele Biomethan, das ausschließlich aus Biomasse erzeugt würde. Nicht direkt verbrauchten Strom wandele man in Elektrolyseanlagen (38.000 MW) in Wasserstoff um, der nicht nur als Energieträger genutzt, sondern auch für den Energietransport eine wichtige Funktion übernehmen würde. Die beiden grünen Gase deckten rund 49 % des Endenergiebedarfs (327 Mrd. kWh).
Wichtige Rolle für Biomethan und Wasserstoff
Wasserstoff würde aufgrund seiner hohen und kostengünstigen Speichereffizienz zu einem entscheidenden Faktor in der Energieübertragung, der Sektorenkopplung und im Backup des Stromsystems, heißt es in der Studie. Vor allem im überregionalen Energietransport würde Wasserstoff eine wichtige Funktion zukommen. Daneben komme Biomethan aufgrund seiner gesicherten Produktionsleistung ebenfalls weiterhin eine elementare Bedeutung zu.
Für den Wärmesektor sieht die Studie eine stärkere Nutzung von Strom in elektrischen Wärmepumpen vor. Auch Fernwärme müsste zu 68 % in Großwärmepumpen und Power-to-Heat-Anlagen aus Strom produziert werden. Grüne Gase spielten in der Wärmeversorgung ebenso eine wichtige Rolle und würden in Gaswärmepumpen, Gasbrennwertkesseln und hybriden Wärmeerzeugern genutzt.
„Die Gaswirtschaft muss sich auf neue Technologien umstellen“, sagte Studienautor Wagner bei der Präsentation der Ergebnisse. Indirekt warnte er auch davor, bei Planungen für ein dekarbonisiertes Energiesystem auf eine Gasinfrastruktur zu verzichten. Das würde eine Volkswirtschaft „richtig Geld kosten“, sagte er. Den politischen Entscheidungsträgern riet er, den nötigen Zukunftstechnologien „Hochlaufpfade“ zu ermöglichen, um eine Kostendegression einzuleiten.
Auch Uwe Ringel, Geschäftsführer des Fernleitungsnetzbetreibers Ontras und einer der Auftraggeber der Studie, plädierte dafür, Transformationspfade zu entwickeln, um Erkenntnisse der Untersuchung umsetzen zu können.
Auftraggeber der Studie „Commit to Connect 2050“ sind Avacon, Balance VNG Bioenergie, Drewag Netz, Enso Netz, Edis Netz, Enertrag, EWE Netz, Gasag, Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, Hansegas, Inetz GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas, Ontras, Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg, Thüringer Energienetze, Teag und VNG Gasspeicher.
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Dienstag, 21.04.2020, 16:56 Uhr
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