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Enerige & Management > Wasserstoff - Hohe Erwartungen an Wasserstofftechnologien
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
WASSERSTOFF:
Hohe Erwartungen an Wasserstofftechnologien
Die Teilnehmer einer Umfrage rechnen mit einem sehr schnellen Markthochlauf sowohl bei der Produktion von Wasserstoff als auch bei der Herstellung von Elektrolyseuren.
 
Im Rahmen des Projekts "Wasserstoff-Kompass" haben die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ("acatech") und die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie ("DECHEMA") 600 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung über ihre Einschätzung zur Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft befragt.

Fazit: Die Interviewten erwarten, dass bereits 2030 knapp die Hälfte des hierzulande genutzten Wasserstoffs klimaneutral und 31 % des Wasserstoffs arm an Kohlendioxid erzeugt werden kann. Weiterhin gehen die Teilnehmer davon aus, dass weniger als ein Viertel des Wasserstoffs im Jahr 2030 noch herkömmlich hergestellt wird.

"Die Erwartungen an die Wasserstofftechnologien sind enorm", folgerte Jan Wörner, Präsident der Acatech. Es zeige sich, dass Wasserstoff sowohl für die Klimapolitik als auch für den deutschen Wirtschaftsstandort eine sehr große Rolle zugewiesen wird. Und: "Um diesen hohen Erwartungen gerecht zu werden, braucht es eine effektive Wasserstoff-Roadmap, die sowohl eine konkrete Richtung vorgibt, als auch einen flexiblen Instrumenten-Mix ermöglicht."

Wichtiger Faktor für Wirtschaftsstandort und für Klimaschutz

Vom Wasserstoffhochlauf erhoffen sich die Befragten viele Vorteile: Als wichtigste Chance gilt ihnen, dass Wasserstoff die Treibhausgasemissionen reduzieren kann. Die zweitwichtigste Chance, die sie mit Wasserstoff verbinden, ist die Herstellung von Elektrolyseuren und deren Export. Mehr als ein Viertel hält die Erschließung neuer Forschungsfelder, die Produktion und den Export von wasserstoffbasierten Endanwendungen und die sozialverträgliche Transformation des Energiesystems für wesentliche Chancen.

"Die Umfrage zeigt deutlich, dass die Vorteile, die mit den Wasserstofftechnologien verknüpft sind, von der Mehrheit der Befragten bereits gesehen werden", resümierte Klaus Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Dechema. "Damit diese Chancen auch realisiert werden können, ist es notwendig, dass heute bereits nachhaltige Impulse sowohl für die Erzeugung als auch die Anwendung von Wasserstoff geplant werden."

Acatech und Dechema arbeiten seit Juni 2021 an dem auf zwei Jahre ausgelegten Projekt "Wasserstoff-Kompass". Gemeinsam erarbeiten sie die Grundlage für die nationale Wasserstoff-Roadmap der Bundesregierung. Mithilfe einer Metaanalyse erforschen die Partner Bedarfe und untersuchen inländische Erzeugungskapazitäten. Weiterhin organisiert der Wasserstoff-Kompass einen Dialog mit Stakeholderinnen und Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um deren Sichtweisen einzuholen und auf ein gemeinsames Zielbild einer deutschen Wasserstoffwirtschaft hinzuwirken. 

Der vollständige Umfragebericht  sowie das Kurzdossier zur Umfrage können auf der Wasserstoff-Kompass-Projektseite heruntergeladen werden.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 25.04.2022, 16:34 Uhr

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