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Enerige & Management > Beteiligung - Plan für Klärschlamm-Verbrennung am Leag-Standort Boxberg
Quelle: Shuttertstock / Rido
BETEILIGUNG:
Plan für Klärschlamm-Verbrennung am Leag-Standort Boxberg
In eine Monoverbrennungsanlage am Kraftwerksstandort Boxberg wollen Leag und Veolia 60 Mio. Euro investieren. Teil des Vorhabens ist aus Klärschlammasche resultierender Phosphordünger.
 
Der Braunkohle-Kraftwerksstandort Boxberg in der Oberlausitz könnte noch in diesem Jahrzehnt um eine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm wachsen. Der Cottbuser Kraftwerksbetreiber LEAG und Veolia Deutschland, die in Berlin ansässige Tochter des Pariser Abfallverwerters, wollen dafür bis Ende 2022 eine gemeinsame Projektgesellschaft gründen.

Ziel des Projektes ist es, nach der Verbrennung kommunalen Klärschlamms aus der Umgebung als Endprodukt Phosphor aus der Asche zu lösen und diesen als Dünger für die Landwirtschaft zurückzugewinnen. Der Gesetzgeber schreibt das Recycling des knappen Rohstoffs aus Klärschlamm spätestens ab 2029 verbindlich vor. Die Verbrennungsanlage mit angeschlossener Phosphor-Recyclinganlage soll nach Angaben der Projektpartner 2027 den Dienst aufnehmen.

Leag und Veolia schätzen die Investitionssumme auf etwa 60 Mio. Euro. Für Leag-Kraftwerksvorstand Hubertus Altmann ergeben sich damit "neue Optionen" zur Weiterentwicklung des Standorts Boxberg und für Abwasser- und Entsorgungsbetriebe in Ost- und Mittelsachsen. Für die Betreiber kommunaler Kläranlagen ergebe sich ein klarer finanzieller Vorteil, sagt Veolia-Geschäftsführer Laurent Hequet. "Die Kosten für die thermische Verwertung und das Phosphorrecycling lassen sich mit dieser auf die Region zugeschnittenen Lösung deutlich senken und natürliche Kreisläufe ökologisch sinnvoll schließen."

Zur Kombination von Braunkohle-Kraftwerk und Klärschlammverbrennung zählt eine vor Ort existierende Trocknungsanlage von Veolia. Sie nutzt Abwärme der Kohlemeiler, um aus dem Schlamm brennbares Granulat zu machen. Der bei der anschließenden Monoverbrennung entstehenden Asche wird Säure zugeführt, um das Phosphor trennen zu können. Die Verbrennungsanlage in Boxberg soll jährlich 20.000 bis 30.000 Tonnen Trockensubstanz produzieren. Geeignete Abnehmer für den Dünger sehen die Beteiligten in den Agrarbetrieben der Region.
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 12.05.2022, 16:10 Uhr

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