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Enerige & Management > Wasserstoff - Russisch-deutsche Lieferkette für kohlenstoffarmen Ammoniak
Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
WASSERSTOFF:
Russisch-deutsche Lieferkette für kohlenstoffarmen Ammoniak
Zu dem Wasserstoffhandel zwischen dem Düsseldorfer Energiekonzern Uniper und dem russischen Erdgasproduzenten Novatek sind weitere Details bekannt geworden.
 
Das Ansinnen Unipers und Novateks, stärker im Bereich Wasserstoff zusammenzuarbeiten, war bereits im Frühjahr an die Öffentlichkeit gesickert (wir berichteten). Wie beide Unternehmen damals bekannt gegeben hatten, prüfe Uniper das Potenzial Novateks, Unipers Kraftwerke in Russland und Nordwesteuropa mit Wasserstoff zu beliefern. Am 22. Dezember verkündet Uniper nun einen "Meilenstein für die erste russisch-deutsche Lieferkette": Beide Unternehmen hätten, wie es in einer Mitteilung von Uniper heißt, eine Vereinbarung über die langfristige Lieferung von bis zu 1,2 Mio. Tonnen kohlenstoffarmen Ammoniaks pro Jahr geschlossen.

Das gelieferte Ammoniak wolle Uniper zu großen Teilen in seinem in Wilhelmshaven geplanten Ammoniak-Importterminal in gasförmigen Wasserstoff umwanden. Ein mit Ökostrom betriebener Cracker sowie ein Speicher seien hierfür vor Ort vorgesehen. Der gewonnene Wasserstoff solle in das künftige deutsche Wasserstoff-Pipelinenetz eingespeist werden.

Ammoniak-Produktion auf der Jamal-Halbinsel

"Deutschland wird, wie viele andere stark industrialisierte Länder, auf Wasserstoffimporte angewiesen sein, da die Nachfrage die heimischen Produktionskapazitäten übersteigen wird", erklärt Klaus-Dieter Maubach. Deshalb baue Uniper aktiv globale Kooperationen und Partnerschaften auf und plane Wilhelmshaven als wichtige Wasserstoff-Drehscheibe, so der Vorstandsvorsitzende des Kraftwerksbetreibers. Maubach zeigt sich überzeugt davon, dass der Deal mit Novatek zu "einem der effizientesten und saubersten Ammoniak-Exportprojekte der Welt" werde, das Europa mit Ammoniak und Wasserstoff versorgen wird.

Auf der Jamal-Halbinsel im Nordwesten Sibiriens entwickelt Novatek bereits eine große Anlage zur Herstellung von kohlenstoffarmem Ammoniak, die die lokalen Gasreserven nutzt. Das CO2, das bei der Umwandlung von Erdgas in Wasserstoff zu Ammoniak entsteht, werde durch eine unterirdische Speicherinfrastruktur (Carbon Capture and Storage, CCS) hocheffizient aufgefangen und gespeichert. 

Das russische Unternehmen Novatek kooperiert auch mit anderen europäischen Partnern wie etwa mit dem Essener Energiekonzern RWE. Eine Anfang Dezember unterzeichnete Absichtserklärung sieht ebenfalls die Lieferung von Ammoniak und Wasserstoff vor (wir berichteten). 
 

Davina Spohn
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Mittwoch, 22.12.2021, 16:18 Uhr

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