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Enerige & Management > Biogas - Schwere Umweltschäden nach Sabotage an Biogasanlage
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
BIOGAS:
Schwere Umweltschäden nach Sabotage an Biogasanlage
Eine Million Liter Gärreste sind aus einer Biogasanlage in Fuchsstadt (Bayern) ausgetreten und zum Teil in einen Bach gelaufen. Die Ermittler gehen von Sabotage aus.
 
Die Polizei war in den Morgenstunden des 15. Februar vom Besitzer der Biogasanlage darüber informiert worden, dass Gärreste auslaufen. Obwohl die Feuerwehren aus dem Stadt- und Landkreis Würzburg mit einem Großaufgebot zur Stelle waren und schnell Sperren errichteten, konnten sie nicht verhindern, dass ein Teil der übelriechenden Brühe in Entwässerungsgräben und den naheliegenden Fuchstädter Bach floss. Es soll sich um insgesamt eine Million Liter gehandelt haben.

Offenbar waren zwei eigentlich gut gesicherte Entnahmeluken der Biogasanlage absichtlich geöffnet worden, sodass die Gärreste über einen Zeitraum von zwei Stunden austreten konnten. Gegen einen 33-jährigen Tatverdächtigen wurde nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken inzwischen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Er war zwischenzeitlich festgenommen, aber nach der Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Zu den Vorwürfen soll er sich nicht geäußert haben.

Der Fuchsstädter Bach ist schwer in Mitleidenschaft gezogen und auf mehrere Kilometer biologisch tot, wie ein Chemiker des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg es formulierte. Den Schaden könne man jetzt noch schwer abschätzen, 100.000 Euro kämen aber bestimmt zusammen. Das Grundwasser sei vermutlich weniger betroffen. Der Wert der ausgelaufenen Gärreste wird mit 30.000 Euro angegeben.

Im Landkreis Fuchsstadt wird inzwischen die Frage diskutiert, warum die Biogasanlage keinen Sicherheitswall hat. Der ist für diese Anlage aber erst ab August vorgeschrieben und nach Angaben des Betreibers auch in Planung. Es habe aber bisher verschiedene Probleme bei der Umsetzung gegeben, etwa beim Grunderwerb.

In der Biogasanlage in Fuchsstadt war nach Polizeiangaben bereits im Sommer 2021 ein Feuer gelegt worden. Ein Zusammenhang mit der jetzigen Manipulation werde geprüft, heißt es. Auch werden Zeugen gesucht.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 18.02.2022, 16:04 Uhr

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