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Enerige & Management > Personalie - Stadtwerke Straubing setzen Geschäftsführer vor die Tür
Quelle: Shutterstock / Monster Ztudio
PERSONALIE:
Stadtwerke Straubing setzen Geschäftsführer vor die Tür
Nach knapp drei Monaten des Ausharrens zieht der Aufsichtsrat der Stadtwerke Straubing die Reißleine. Der erst zu Jahresbeginn angetretene Geschäftsführer verliert seinen Job.
 
Laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen gegen Martin Ritter haben erste Konsequenzen: Der aktuelle Geschäftsführer der Stadtwerke Straubing ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt abberufen. Dies bestätigte der persönliche Referent des Oberbürgermeisters der Stadt Straubing unserer Redaktion.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit dem Spätsommer gegen Ritter wegen des Verdachts auf Untreue, der sich auf seine vorige Amtszeit als Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Säckingen bezieht. In diesem Zuge hatte die Kriminalpolizei am 14. September Ritters Räumlichkeiten beim Straubinger Versorger durchsucht (wir berichteten). Die Stadtwerke und ihr unter Druck geratener Geschäftsführer einigten sich seinerzeit auf den Sprachgebrauch, Ritter lasse „bis auf Weiteres die Geschäfte ruhen“.

Niederbayrischer Versorger wartet mit Nachfolgeregelung noch ab

Die Ermittlungen haben in der Sache aktuell weder zu einer Anklage noch zu einer Einstellung des Verfahrens geführt. "Ein zeitnaher Verfahrensabschluss ist nicht zu erwarten", teilte ein Oberstaatsanwalt auf Anfrage mit. Dennoch hielt das Aufsichtsratsgremium der Stadtwerke Straubing die Zeit für gekommen, die Weichen für eine Nachfolgeregelung zu stellen. Dies betrifft auch die beiden weiteren Posten, die Ritter außerdem bekleidete: Geschäftsführer der Stadtwerke Strom und Gas sowie Vorstand der Kraftwerk am Höllenstein AG.

Über seinen Referenten verweist Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU), der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, auf „umfangreiche interne Untersuchungen“ in Straubing. Diese hätten keine Anhaltspunkte für Unstimmigkeiten in Ritters Tätigkeit für die Straubinger Gesellschaften ergeben. Ritter war zu Jahresbeginn vom Versorger im Südschwarzwald zu den Niederbayern gewechselt.

Auf das Personaltableau in Straubing hat die Trennung von Ritter kurzfristig keine Auswirkung. Ritters Stellvertreter Günter Winter bleibt nach wie vor ersatzweise in der Alleinverantwortung, unterstützt von drei Prokuristen. Diese Lösung aber sei „nicht von Dauer“, so der Referent des Oberbürgermeisters, „es fehlt eine Person". Wie schnell ein Nachfolger für Ritter den Dienst antreten kann, sei nicht mit Sicherheit zu sagen. Vermutlich spielt dabei auch eine Rolle, ob Ritter gegen seine Demission juristisch vorgeht.

Die Stadtwerke Straubing befinden sich zu 100 % in kommunaler Hand. An der Stadtwerke Straubing Strom und Gas GmbH sind die Stadtwerke Straubing zu 80,1 % und die Bayernwerk AG zu 19,9 % beteiligt. Bei der Kraftwerk am Höllenstein AG sind die Anteile wie folgt verteilt: Stadtwerke Straubing 88,92 %, Bayernwerk 11,08 %.
 
 

Volker Stephan
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Dienstag, 07.12.2021, 12:36 Uhr

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