• Nur wenig Beitrag von Wind und Solar
  • Ein weiß-blauer Bärendienst für die Windkraft?
  • Solandeo stellt Eigenverwaltungsantrag
  • Privatkunden von DB Energie brauchen neuen Stromlieferanten
  • Aktuelle Trendthemen der Solarindustrie
  • Die „Neptune“ zieht nach Mukran um
  • Forscher halten mehr CO2-Entnahmen für unabdingbar
  • Neue Konzessionsverträge für die N-Ergie
  • Flugwindkraftanlage mit validierter Leistungskurve
  • IT-Abwärme heizt erstmals Bestandswohnungen in Berlin
Enerige & Management > Kohlekraftwerke - Steinkohleblock Staudinger ist systemrelevant
Quelle: Photocase / Markus Imorde
KOHLEKRAFTWERKE:
Steinkohleblock Staudinger ist systemrelevant
Block 5 des Uniper-Kraftwerks in der Nähe von Hanau liefert auch über den geplanten Abschalttermin Strom und Wärme. Damit ist auch der Zuschlag im Rahmen des Kohleausstiegs Makulatur.
 
„Kraftwerksbetreiber Uniper hat am 7. Juli bekannt gegeben, dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) den steinkohlebetriebenen Block 5 des Kraftwerks Staudinger als systemrelevant eingestuft hat.“ Das teilten die Stadtwerke Hanau auf ihrer Internetseite mit. Das Unternehmen bezieht einen Teil seiner Fernwärme aus dem 510-MW-Steinkohleblock. Wie es weiter heißt, gilt die Einstufung als systemrelevant zunächst für die Zeit vom 22. Mai 2023 bis zum 31. März 2025.

Eigentlich war vorgesehen, dass Betreiber Uniper am 21. Mai 2023 die kommerzielle Stromproduktion einstellt und Block 5 stilllegt. Das Unternehmen hat für diesen Termin den Zuschlag für die Abschaltung in der vierten Ausschreibungsrunde vom 1. Oktober 2021 erhalten. Grundlage war dabei das sogenannte Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG).

Das Kraftwerk Staudinger am Standort Großkrotzenburg ist das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Block 5 wird mit Steinkohle befeuert. Weiterhin gibt es den erdgasbefeuerten Block 4 mit 622 MW. Dieser soll allerdings angesichts der aktuellen Gaskrise verstärkt heruntergefahren werden. Die Bundesregierung hat dazu den Einsatz von mehr Kohlekraftwerken in Gang gesetzt.

Wie am 11. Juli nach Angaben der Deutschen Presseagentur aus Regierungskreisen verlautete, soll am 13. Juli im Kabinett eine entsprechende Rechtsverordnung verabschiedet werden. Zuvor hatten Bundestag und Bundesrat gesetzliche Änderungen beschlossen. Die Verordnung solle noch in dieser Woche in Kraft treten.

„Gas ist in diesen Zeiten zum knappen Gut geworden, welches es unbedingt zu rationalisieren gilt. Wenn das bedeutet, dass anstelle von Gas noch eine Zeitlang Steinkohle zur Stromproduktion eingesetzt werden muss, dann ist das im Hinblick auf Energiewende und Klimaziele eine bittere Pille, die wir schlucken müssen“, heißt es vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Hanau.

Für den städtischen Energieversorger hat das nach eigenen Aussagen erst mal keine Auswirkungen. „Unser Liefervertrag mit Staudinger endet erst im Oktober 2024. Nun wissen wir, dass wir bis zum Vertragsende Wärme aus dem Block 5 erhalten können“, sagte Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau. Zudem sei die Wärmeversorgung durch weitere, eigene Heizwerke abgesichert.
 
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
+49 (0) 8152 9311 33
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Montag, 11.07.2022, 16:19 Uhr

Mehr zum Thema