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Enerige & Management > Finanzierung - Uniper beschreibt sich trotz Milliardenkrediten als "kerngesund"
Quelle: Fotolia / nmann77
FINANZIERUNG:
Uniper beschreibt sich trotz Milliardenkrediten als "kerngesund"
Trotz des von Uniper verbreiteten Optimismus’ bleiben die Aktien des Unternehmens unter Druck. Der Energiekonzern hatte erklärt, auch mit Staatshilfe Preissprünge am Markt abzusichern.
 
Auch am zweiten Tag nach Unipers Mitteilung, mit Milliardenkrediten Preisschwankungen an den Energiemärkten abzusichern, haben die Aktien des Energiekonzerns nachgegeben. Die Börse notierte die Anteilsscheine der Düsseldorfer am Mittag des 6. Januar weiterhin unterhalb 41 Euro.

Der Kurs von etwa 40,60 Euro liegt gut 3 % niedriger als am 4. Januar. Da hatte Uniper in einer Adhoc-Mitteilung bekannt gegeben, sich beim Mutterkonzern Fortum (Finnland), bei der staatlichen KfW-Bank sowie weiteren Kreditinstituten einen finanziellen Spielraum von insgesamt 11,8 Mrd. Euro verschafft zu haben.

Uniper hatte sich beeilt zu erklären, sich nicht in einem Liquiditätsengpass zu befinden. Finanzvorständin Tiina Tuomela pries Uniper als "kerngesundes Unternehmen". Gleichwohl seien die Kreditlinien vorsorglich zur Abwehr von Finanzierungsschwierigkeiten gedacht.

Ob die eintreten, ist nicht ausgemacht. So habe Uniper vom KfW-Kredit in Höhe von 2 Mrd. Euro bislang keinen Gebrauch gemacht, teilten die Düsseldorfer mit. Dieses Geld steht laut Unternehmensangaben bis Ende April zur Verfügung. Einen Kreditrahmen von 1,8 Mrd. Euro bei den „Kernbanken“ hatte Uniper bereits ausgeschöpft. In welchem Umfang die von Fortum am 22. Dezember 2021 bereitgestellten 8 Mrd. Euro inzwischen genutzt seien, dazu machte das Unternehmen keine Angaben.

Uniper muss als Stromproduzent und Gashändler an den Terminmärkten zeitweise Sicherungszahlungen hinterlegen, um in der Zukunft liegende Geschäfte mit Abnehmern abzusichern. Die Sicherungsleistungen steigen mit den Preisen für Strom und Gas und binden erhebliche liquide Mittel – ein Effekt, der nicht allein Uniper betrifft.

Warum Uniper in den Milliarden-Krediten aktuell keine Dramatik erkennen will, erklärt sich aus den zugleich steigenden Werten der abgeschlossenen Verträge und des zu erzeugenden Stroms. Das heißt: Die als Sicherung hinterlegten Zahlungen fließen erwartbar nach der Lieferung von Strom und Gas an Uniper zurück, hinzu kommen die höheren Umsätze.

Von insgesamt schlechteren Geschäften geht man am Rhein derweil nicht aus. Die Kreditlinien und steigende Preise hätten „keinen nachteiligen Einfluss auf die strukturellen Ertragsaussichten von Uniper“, so das Unternehmen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 hat Uniper seine Bilanz um mehr als 50 % verbessern können und einen bereinigten Gewinn (Ebit) von 614 Mio. Euro ausgewiesen, gegenüber 405 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
 

Volker Stephan
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 06.01.2022, 12:54 Uhr

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